Fairness-Versprechen auf dem Prüfstand

müller group im Fairness-Check

Unternehmensgruppe Theo Müller S.e.c.s., Luxemburg
Theo Müller
Ronald Kers (CEO) und Dr. Henrik Bauwens
25.000 Beschäftigte (Stand 2016)
6,3 Milliarden € Jahresumsatz (Stand 2016)

Qualitätsurteil der Fairness-Stiftung  

So hält müller group die eigenen Fairness-Versprechen:

Beschäftigte/Partner
Beschäftigte/Partner-Karte
Milchbauern stark unter Druck
Kunden/Klienten
Kunden/Klienten-Karte
Verbraucherorientierung widersprüchlich zu legaler -täuschung
Wettbewerb
Wettbewerb-Karte
keine Versprechen - unfaires Marktverhalten
Umwelt/Natur
Umwelt/Natur-Karte
keine Versprechen – kritikwürdiger Plastikeinsatz
Öffentlichkeit
Öffentlichkeit-Karte
keine Versprechen - Firmenkonstruktion drückt Steuern erheblich

Fazit der Fairness-Stiftung

Müller Unternehmensgruppe: Alles fair, … oder wie? Die Müller-Gruppe äußert nur wenige Fairness-Versprechen. Einige richten sich an Bewerber und versprechen eine „attraktive Bezahlung und Zusatzleistungen“ und einen sicheren Job. Inwiefern die Unternehmensgruppe diese Versprechen einhält, lässt sich aufgrund fehlender öffentlich zugänglicher Quellen nicht beurteilen.

Gegenüber seinen Kunden verspricht die Müller-Gruppe Verbraucherorientierung und einen hohen Qualitätsanspruch. An deren erfolgreichen Umsetzung besteht allerdings große Zweifel, betrachtet man die verschiedenen Beschwerden von Verbrauchern und Verbraucherschutzorganisationen. Zwar hält die Müller-Gruppe alle Vorgaben der Lebensmittelkennzeichnung ein, wird aber regelmäßig wegen legaler Verbrauchertäuschung gerügt. Eine mangelhafte Orientierung an Verbraucherwünschen findet sich auch beim Thema gentechnisch veränderter Futtermittel. Laut einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2008 sprechen sich 85% der Verbraucher in Deutschland gegen gentechnisch veränderte Futtermittel für Milchkühe aus. Dennoch sieht die Müller-Gruppe keine Veranlassung, diesem Verbraucherwunsch zu entsprechen.

Beeindruckend ist die Entwicklung der Müller-Gruppe, an deren Anfang eine Molkerei mit 4 Mitarbeitern stand und die aktuell 25.000 Beschäftigte hat. Bemerkenswert sind allerdings auch die verschiedenen Regelverstöße, mit denen sich die Müller-Gruppe unfaire Wettbewerbsvorteile verschafft hat. Mal scheint die Müller-Gruppe Grauzonen in gesetzlichen Regelungen genutzt zu haben, um den Umfang von Fördergeldern zu erhöhen, mal sind gesetzliche Vorgaben in Baurecht oder Trinkwasserentnahme ignoriert worden. Dies ist zwar lange her und durch die Zahlung von Bußgeldern juristisch erledigt, dennoch hat sich die Müller-Gruppe durch ihr Vorgehen klare Vorteile gegenüber ihren Konkurrenten verschafft. Hinsichtlich der Fördergelder bleibt festzustellen, dass nur, weil etwas rechtlich möglich ist, es noch lange nicht fair gegenüber der steuerzahlenden Gesellschaft ist.

Stark verbesserungswürdig ist auch der Umgang der Müller-Gruppe mit Kritik, sei es von Seiten von Politikern, NGOs oder Milchbauern. Statt eines Dialogs scheint die Müller-Gruppe die juristische Auseinandersetzung mit Kritikern vorzuziehen. Manche Streitwertfestsetzungen könnten aufgrund ihrer existenzbedrohenden Höhe auch als Einschüchterungsversuch interpretiert werden.

Bedenklich ist auch der Umgang mit Umwelt und Natur am Beispiel von erzeugtem Plastikmüll. Außerdem erscheint es auch heute nicht hinnehmbar zu sein, dass die Müller-Gruppe aus Profitgründen eine wertvolle Grundwasserreserve angezapft hat, um diese zum Kühlen und Reinigen zu verwenden.

(Stand 16.02.2016)

Letzte Aktualisierung: 16.02.2016 16:52:28 - Die Darstellung ist nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Angaben übernehmen wir keine Gewähr. Fehler und Irrtümer sind nicht ausgeschlossen und werden nach Bekanntwerden schnellstmöglich korrigiert. Wir bitten um entsprechende Hinweise auf unserem Kontaktformular.

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