ZDF ZEIT, 3.10.2019, Einkaufs-Check mit Nelson Müller (Zugriff: 10.04.2019)
Aldi und Lidl " wurden in den vergangenen Jahren mit dem Fairtrade-Award ausgezeichnet. Der ist zwar nett für das Image, spiegelt aber nicht die Fairness gegenüber Mitarbeitern und Zulieferern wider, sondern wird von der Initiative TransFair e.V. für bestimmte Produkte und Anstrengungen in Entwicklungsländern vergeben. Beispielsweise unterstützt Aldi Süd nach eigenen Angaben Kaffeekooperativen in Honduras, die das Leben von Kleinbauern und deren Familien verbessern sollen.
Tatsächlich sieht das Fairtrade-Sortiment bei den Discountern erschreckend mau aus: Bei Aldi bestehen fünf Prozent des Warenangebots aus Fairtrade-Artikeln, bei Lidl ist es sogar weniger als ein Prozent. Fair hergestellte Lebensmittel sind eben teurer - das lässt sich nur schwierig mit Discounter-Preisen vereinbaren.
Auch bei Lieferanten lässt die Fairness der Discounter zu wünschen übrig. Beispiel: Wein. Beide Ketten zählen zu den größten Weinvertrieben Deutschlands. Die Winzer bekommen am Ende ein Fünftel des Endpreises für die Flasche Wein, nämlich im Schnitt 73 Cent bei einem durchschnittlichen Literpreis von 3,39 Euro. "Unter fünf Euro ist es schwierig ein nachhaltiges Produkt in die Flasche zu bekommen, bei dem nicht die Familie, die Angestellten und auch die Natur ausgebeutet werden", sagt Winzer Jens Windisch aus dem rheinhessischen Mommenheim. Verhandeln können die Weinbauern nicht - entweder sie akzeptieren die Preise, oder sie bleiben auf ihrem Erzeugnis sitzen.
Lidl und Aldi stehen nicht nur bei Weinlieferanten für Preisdumping und Wettbewerbsdruck. Auch in anderen Segmenten schaffen sie eine Abhängigkeit, die auf Kosten der Fairness geht. Nicht nur deshalb führt die Hilsorganisation Oxfam jährlich Studien durch, die zeigen, wie fair Discounter und Supermärkte wirklich sind. Darin vergibt Oxfam unter anderem Fairnesspunkte für Arbeiterrechte und den Umgang mit Kleinbauern und Lieferanten. Von den Fairnesskriterien erfüllt Aldi Süd in diesem Jahr 19 Prozent, Lidl neun und Aldi Nord lediglich fünf. Auch wenn Aldi in diesem Punkt die Nase vorn hat, sind beide Discounter nicht herausragend aufgestellt, wenn es um Fairness geht".
Utopie Webportal, 07.02.2018 (Zugriff: 09.02.2018)
"Der Discounter stellt mehrere Produkte auf das Fairtrade-Kakaoprogramm um – die Schokolade soll dadurch aber nicht teurer werden.
Bislang ist nur ein geringer Anteil an Schokolade in den Aldi-Märkten aus „fairem“ Kakao hergestellt, das soll sich in diesem Jahr jedoch schrittweise ändern. Konkret geht es dabei um Produkte der Schokoladenmarke „Moser Roth“, Cerealien mit Schokoladenanteil und Nuss-Nougat-Creme.
Den Anfang hat Aldi bereits mit dem Nutoka-Schokoaufstrich gemacht, er enthält seit Januar nur noch zertifizierten Kakao. Die Schokolade von Moser Roth und Cerealien werden wahrscheinlich ab März umgestellt. Der Kakao stammt aus Fairtrade-zertifizierten Kooperativen.
Erkennen kann man die Sorten mit fairem Kakao an dem Siegel „Fairtrade Cocoa Program“. Die Schokolade erhält also nicht das bekannte Fairtrade-Siegel, was daran liegt, das nur der Kakao aus fairem Handel stammt. Die anderen Zutaten, wie beispielsweise Rübenzucker, können also auch aus konventioneller Produktion stammen.
Nur der Kakao ist also fair, mag der kritische Leser denken. Ja, aber man sollte dabei nicht vergessen, wie komplex eine Umstellung im Rohstoffeinkauf bei einem so großen Unternehmen wie Aldi ist. Und da ist es gut, wenn ein erster Schritt gemacht wird. In der Größe von Aldi liegt auch die Chance: Die scheinbar kleine Umstellung bei Aldi bedeutet, dass eine erhebliche Menge mehr an Fairtrade-Kakao gehandelt wird. Zudem setzt das, was Aldi tut, immer ein Signal an den Markt, dem andere Hersteller vermutlich folgen werden.
Einzelne Zutaten einzelner Produkte aus fairem Handel zu beziehen sollte dennoch nur ein erster Schritt sein: Für die Zukunft wäre es wünschenswert, dass Aldi & Co. ihr fair gehandeltes Sortiment weiter ausbauen.
Denn mehr Fairness in der Kakaoproduktion ist dringend nötig: Unmenschliche Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit und Ausbeutung sind an der Tagesordnung. Der Weltmarktpreis für Kakao ist auf einem Tiefstand und die Existenz vieler Kakaobauern bedroht.
Übrigens: Auch wenn die Umstellung auf fairen Kakao für Aldi einiges kostet – der Kunde soll davon nichts spüren. Die Preise für die Produkte bleiben stabil, heißt es bei Aldi".
spiegel.de, 31.05.2016 (Zugriff: 01.06.2016)
„Fast alle Bananen und Ananas in deutschen Supermärkten tragen Nachhaltigkeitssiegel. Alles gut also? Einer Studie zufolge nicht: Viele Arbeiter werden ausgebeutet und sind giftigen Pestiziden ausgesetzt.
[…] Studienautorin Franziska Humbert [forschte] […] für Oxfam in Lateinamerika […], unter welchen Bedingungen Ananas und Bananen produziert werden, die in deutschen Supermärkten landen. Die Erkenntnis in Kurzform: Lidl, Aldi, Edeka und Rewe beziehen Früchte von Plantagen, auf denen Hungerlöhne gezahlt, Gewerkschafter unterdrückt und bedroht werden und Arbeiter giftigen Pestiziden immer wieder fast schutzlos ausgeliefert sind.
Verwunderlich ist das auch deshalb, weil die Lebensmittelhändler hierzulande gerade Bananen als "nachhaltig" bewerben. Am weitesten verbreitet ist das Siegel der "Rainforest Alliance" mit einem grünen Frosch als Logo. Die Praxis auf den Plantagen in Ecuador aber verstößt offenbar selbst gegen schwächste Standards: Jeder zweite der von Oxfam vor Ort befragten Arbeiter berichtet, dass Flugzeuge Pestizide versprühen, während sie im Feld arbeiten. Die gesetzlich (und nach den Siegelstandards) vorgeschriebene Pause zwischen Spritzen und Betreten der Plantagen werde nie eingehalten.
In den rund 200 Interviews, die Oxfam vor Ort geführt hat, klagen die Arbeiter über Allergien und Ausschläge, ständige Übelkeit, Schwindel oder Atemnot. Sie berichten von einer hohen Zahl von Behinderungen, Fehlgeburten und Krebserkrankungen im Umfeld der Plantagen - allerdings ohne belegen zu können, dass der Pestizideinsatz die Ursache ist.
Gleichzeitig werden Bananen und Ananas in Deutschland immer beliebter - und immer billiger. […] der Preis dagegen ist um gut ein Drittel gefallen. Oxfam macht dafür auch die Verhandlungsmacht der Händler verantwortlich. Für Bananen gilt in Ecuador beispielsweise ein gesetzlicher Mindestpreis von 6,16 Dollar je Kiste - die Exporteure zahlen trotzdem häufig nur 5,50 Dollar oder noch weniger, klagen die Produzenten.
Die Preisdrückerei setzt sich demnach auf den Plantagen fort: Viele der befragten Arbeiter verdienten Oxfam zufolge keine existenzsichernden Löhne. Gewerkschaften, die sich für angemessene Bezahlung, soziale Sicherheit und Arbeitsschutz einsetzen, werden den Berichten zufolge systematisch unterdrückt.
Die deutschen Einzelhändler reagierten betroffen auf die Studie, wiesen eine Verantwortung aber zurück. […]
Besonders ausführlich reagierte Aldi: Der Discounter habe umgehend seine Lieferanten kontaktiert und zugesichert bekommen, dass Löhne, Arbeitszeiten und Sozialabgaben den Vorschriften entsprechen, sowie viele Beschäftigte in Gewerkschaften organisiert seien. Pestizide würden während der Arbeitszeit grundsätzlich nicht ausgebracht. Das Unternehmen betonte, "dass die geschilderten Zustände in keiner Weise mit unserem Verständnis von sozial gerechten und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen vereinbar sind."
[…] Welche Arbeiter die Wahrheit sagen, ist schwer zu überprüfen. Sicher ist: Auch das Rainforest-Alliance-Siegel garantiert nicht unbedingt eine nachhaltige Produktion. Verbraucher, die sichergehen wollen, müssen laut Oxfam auf Bio-zertifizierte Fair-Trade-Ware setzen - dort sind die Vorschriften strenger, die Löhne höher. […]“.
swr.de. 14.01.2014 (Zugriff: 21.01.2014)
Nach Recherchen von Report Mainz profitierten auch der Discounter Aldi Süd „von DDR-Zwangsarbeit politischer Häftlinge. (…)
Aus den Stasi-Akten geht hervor, dass auch Deutschlands führender Discounter ALDI Waren von einem DDR-Betrieb bezog, der Häftlinge zur Arbeit einsetzte. Es handelte sich um den VEB Esda Thalheim, der Strumpfhosen produzierte. Hier waren auch weibliche Gefangene des berüchtigten DDR-Frauenzuchthauses Hoheneck zur Zwangsarbeit eingesetzt. Auf REPORT MAINZ-Anfrage bestätigten ALDI Nord und ALDI Süd jetzt Geschäftsbeziehungen über DDR-Außenhandelsbetriebe mit dem VEB Strumpfkombinat Esda Thalheim. Weder damalige noch heutige Mitarbeiter hätten jedoch Kenntnis davon gehabt, dass Häftlingsarbeiterinnen des Gefängnisses Hoheneck an der Produktion beteiligt gewesen seien. "Wir bedauern und verurteilen aufs Schärfste die in der ehemaligen DDR offenbar übliche Praxis, politische Häftlinge und Strafgefangene unter Zwang für die Produktion von Waren einzusetzen" heißt es in der Stellungnahme von ALDI Nord. Ähnlich äußerte sich auch ALDI Süd. (…)“.
Spiegel online, 23.09.2013 (Zugriff: 23.09.2013)
"Nach den Misshandlungen von Auszubildenden ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft bei Aldi Süd. Der Lebensmitteldiscounter hat mit den Beteiligten bereits Aufhebungsverträge ausgehandelt - und zahlt ihnen Abfindungen. (...)
Mit seiner Bestätigung des Vorgangs hat Aldi Süd möglicherweise auch unfreiwillig eingeräumt, dass sich die Misshandlungspraxis mehrfach zugetragen hat. Das Unternehmen schrieb, es bedauere "diesen Vorfall ... der sich nach unseren Recherchen zum Jahreswechsel 2012/2013 zugetragen hat". Der vom SPIEGEL beschriebene Vorfall passierte jedoch im Frühsommer 2012".
Spiegel online, 20.09.2013 (Zugriff: 20.09.2013)
"Üble Führungsmethoden bei Aldi Süd: Nach SPIEGEL-Informationen sind in einem Zentrallager missliebige Auszubildende mit Frischhaltefolie an einen Pfosten gefesselt und gedemütigt worden - anschließend tauchten Videos auf Facebook auf. (...)
Aldi Süd zeigte sich auf SPIEGEL-Nachfrage "entsetzt" und gab an, "alles zu tun, um zu klären, ob diese Vorwürfe berechtigt" seien".
ARD, Der Aldi-Check, 08.07.2013 (Zugriff: 09.07.2013)
Hinsichtlich der Fairness gegenüber seiner Mitarbeiter vergibt der Marken-Check Aldi auch in seiner aktuellen Ausgabe nur ein „unzureichend“. Folgende neue Kritikpunkte stellt der Marken-Check auf:
„(…) Heinrich Birrenbach war Chef einer Aldi-Filiale bei München. Zu ihm und anderen Fällen möchte Aldi aus Datenschutzgründen keine Stellung beziehen. Heinrich Birrenbach erzählt, er habe etwas Seltsames erlebt. Zum 25-jährigen Dienstjubiläum bei Aldi habe man sich noch bei ihm für die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit bedankt, ein halbes Jahr später habe dann ein systematisches Mobbing begonnen. Birrenbach glaubt, seine Vorgesetzten hätten plötzlich Gründe für Abmahnungen gesammelt. Einmal habe man ihn angewiesen, die Tür zum Notausgang abzuschließen. Birrenbach sagt, er habe sich geweigert, denn es seien noch Kunden im Laden gewesen. Auch laut Aldis Sicherheitsrichtlinien müssten Fluchtwege offen bleiben. Doch zum Schluss bekommt er deswegen eine Abmahnung. Am Ende schickt ihm Aldi die Kündigung – ohne Begründung.
Wir hören: Gut verdienende Filialleiter sind für ihre Vorgesetzten oft ein Problem. Denn die Vorgesetzten stehen intern permanent unter Wettbewerbsdruck. Auf Ranglisten können sie ablesen, wie ihre Filialen gegen die ihrer Kollegen abschneiden, auch bei den Personalkosten. Andreas Straub war Manager bei Aldi Süd. Er erinnert sich, dass eine Möglichkeit, die Zahlen zu verbessern, diese gewesen sei: bei den Mitarbeitern sparen. "Zum Beispiel wird das erreicht, indem man teurere Mitarbeiter durch günstige ersetzt. Indem man zum Beispiel einen Filialleiter durch einen Stellvertreter ersetzt, der nur die Hälfte verdient. Je länger jemand dabei ist, desto teurer wird er für das Unternehmen und desto eher wird dann auch geschaut: Welche Fehler macht der eigentlich? Und wie kann man den auch mal auf Sicht gesehen loswerden?", so Straub. Aldi Süd bestreitet diese Darstellung entschieden.
Hubert Buffler erzählt, er war über 20 Jahre Chef einer Aldi-Filiale im Allgäu. War er am Ende zu teuer? Er sei mindestens jeden zweiten Tag mit Kritikpunkten mürbe gemacht worden, erzählt Buffler. Seine Vorgesetzten hätten zudem monatelang gezielt Gründe für Abmahnungen gesammelt. Irgendwann sei es zu einem Showdown gekommen, erinnert er sich: "Um 9 Uhr kamen die Bereichsleiterin und mein Verkaufsleiter, überfallartig, und sagten: 'So, Sie fahren jetzt mit mir in die Zentrale'", so Buffler. Da habe er einen Verhandlungsmarathon von sieben bis acht Stunden gehabt. Buffler sagt, der Verkaufsleiter sei aufgestanden und habe ihn angeschrien: "Ich will von ihnen absolute Kapitulation!" Am Ende habe Buffler einen Aufhebungsvertrag unterschrieben, erzählt er.
Aldi Süd sagt auf unsere Anfrage, Mobbing werde nicht geduldet. Andreas Straub hingegen sagt, er habe das als Aldi-Manager ganz anders erlebt. "Da wird man angehalten, dass jeder Mitarbeiter ein paar Schriftstücke in seiner Akte haben sollte, so dass – wenn es mal zu einer Auseinandersetzung kommt – Aldi auf jeden Fall etwas vorweisen kann", so Straub. Straub sagt, Aldi setze dazu Profis ein. Profis wie Wolfgang Paul. Jahrelang war er als Laden-Detektiv für Aldi Süd tätig, erzählt Paul. Er habe auch versteckte Kameras eingebaut. Kameras seien nur zum Schutz der Mitarbeiter da – und um Ladendiebstahl einzudämmen, sagt Aldi Süd. Wolfgang Paul erinnert sich anders: Er habe gezielt Mitarbeiter überwachen sollen. Der Detektiv sagt, die Aufträge seien mündlich erteilt worden. Nachts auf dem Parkplatz habe er sich mit dem Bereichsleiter getroffen. Paul erinnert sich so: "Der Bereichsleiter ruft mich an, dann macht man einen Termin aus, zum Beispiel nach Geschäftsschluss. Dann geht man rein, baut die Kameras ein, ab 22 oder 23 Uhr, quasi nachts, wenn keiner mehr da ist." Kann das alles sein? Aldi weicht aus und verweist allgemein auf das heutige – mit dem Datenschutzbeauftragten abgestimmte – Videoüberwachungskonzept.
Eine seiner Aufgaben, so erzählt uns der Detektiv, waren so genannte Testkäufe. Eigentlich solle damit überprüft werden, ob Kassiererinnen korrekt arbeiten. Doch oft sollten damit Gründe für Abmahnungen gefunden werden – sagt er. Aldi Süd bestreitet, dass mit Testkäufen Mitarbeiter schikaniert werden sollten. (...)"
WiWo, 28.03.2013 (Zugriff: 08.04.2013)
"Welche Kritik gibt es an ALDI?
Die Gewerkschaft Verdi wirft Aldi Nord und Aldi Süd vor, systematisch Mehrarbeit von Mitarbeitern nicht zu bezahlen. „Aldi bezahlt die Mitarbeiter zwar grundsätzlich nach den Flächentarifverträgen. Wir stellen aber fest, dass bestimmte Zeiten wie Überstunden nicht angerechnet werden“, sagt der Verdi-Fachgruppenleiter Einzelhandel, Ulrich Dalibor. Das summiere sich zu riesigen Beträgen, die die Unternehmen ihre Mitarbeitern vorenthalten würden. „Deshalb ist die Einhaltung von Tarifverträgen in Anführungszeichen zu setzen.“
(...)
Was sagt das Unternehmen selbst dazu?
Aldi Süd weist den Vorwurf, dass Mehrarbeit systematisch nicht bezahlt würde, zurück. „Eine über die offizielle Arbeitszeit hinausgehende, nicht vergütete Mehrarbeit wird weder erwartet noch geduldet. Dies wird durch den jeweiligen Vorgesetzten kontrolliert“, erklärte eine Sprecherin des Unternehmens. In einigen Fällen könne es selbstverständlich vorkommen, dass es zu Mehrarbeit, also Arbeitsstunden, die über die im Vertrag festgehaltene Arbeitszeit hinausgehen, komme. „Derartige Mehrarbeit wird immer entweder vergütet oder durch Freizeitausgleich abgegolten“, betonte sie (...)".
Stern, Nr. 15, 4.4.2013, S. 82 (Zugriff: 08.04.2013)
„Die Kritik, oft gehört und trotzdem wahr: mit knochenbrecherischen Verhandlungen treibt der Konzern seine Zulieferer in totale Abhängigkeit. Wer sich diesem darwinistischen Diktat widersetzt, wird ausgelistet, wie es im Handel heißt.
Die systematische Preisdrückerei bei Discountlebensmitteln führt zu einer Spirale der Ausbeutung erst der Erzeuger, dann der Erzeugnisse, also der Tiere, und schließlich der Böden. Tiere werden qualvoll gehalten, Böden verkommen zu puren Pflanzenhaltern. Systematische Preisdruck bei Lebensmitteln führt außerdem zu Ladensterben, Arbeitsplatzverlust, Gebäudeverfall und Verödung der Innenstädte. Und Aldi marschiert auch da vorneweg. Zog aus den Zentren an die Peripherie, setzte immer gleiche Klötze an die Ausfallstraßen, die Kunden mussten Auto fahren. Die Konkurrenz folgte dem Orden innerhalb kurzer Fische dem Wal, auf diese Weise entstanden flächendeckend scheußliche Discounterwüssten“.
Stern de., 4.4.2013 (Zugriff: 08.04.2013)
"Ein anderer Vorwurf lautet, dass die Albrechts Mitarbeiter ausbeuten. Das mag stimmen in manchen Filialen, aber es ist wohl kein Prinzip, wie die Gewerkschaft Verdi sagt: Aldi bezahle stets über Tarif. Viel mehr hätten die Nachahmer, die Nettos und Pennys, eine Spirale nach unten in Bewegung gesetzt, weil sie mit den Aldi-Preisen mithalten wollen, ohne dessen Effizienz zu erreichen. Viele Beschäftigte der Branche können heute von ihrem Lohn nicht mehr leben. Sie bezahlen teuer für die billigen Waren, die ihre Scannerkassen im Sekundentakt piepsen lassen. Und daran sind Aldis Tiefstpreise, zumindest mittelbar, nicht schuldlos".
ARD Exklusiv im Ersten, 03.09.2012 (Zugriff: 04.09.2012)
Nach Information einer Reportage von FAKT, produziert vom MDR für die ARD, hat ALDI Süd Bio-Produkte im Angebot, deren Bio-Qualität unter Nachhaltigkeitsaspekten zweifelhaft ist.
Z.B. Bio-Frühkartoffeln aus Ägypten, die mit fossilem Wasser erzeugt werden, das unwiderbringlich ist. Diese Frühkartoffeln verdrängen mittlerweile die Bio-Frühkartoffeln hiesiger Bauern, die dafür ihre Ernte vernichten oder an Tiere verfüttern müssen, ihre Anbaufläche zurückfahren müssen. Dafür werden Frühkartoffeln aus Ägypten aufwändig erzeugt und nach Deutschland (und Europa) transportiert. Ein widersinniges Bio-Geschäft.
Das Gleiche gilt für die Produktion von Bio-Hühnerfleisch und Bio-Eier. Echte Bio-Eier müssten mindestens 60 Cent/Stück kosten; sonst ist es ein Bio-Massengeschäft nach der Art der industriellen Herstellung. Bio-Hühnerfleisch, wenn es nicht von den Öko-Verbänden wie Demeter, Naturland oder Bioland ist, wird unter ähnlich unsäglichen Bedingungen produziert wie konventionelles Hühnerfleisch.
Sueddeutsche.de. 9.11.2010 (Zugriff: 14.06.2012)
In einem Artikel der Sueddeutsch.de wird u. a. das BSCI-Siegel kritisch beleuchtet.
ARD/WDR, Aldi-Check, 22.8.2011 (Zugriff: 03.02.2012)
Aldi-Check speziell auch zu Fairness
Der Stern, SternTV, 2.5.2012 (Zugriff: 04.06.2012)
In einer Sendung von SternTV äußerten ehemalige Aldi Süd Mitarbeiter schwere Vorwürfe gegenüber ihrem ehemaligen Arbeitgeber. Berichtet wird über haltlose Vorwürfe, mutwillige Versetzungen, Beeinflussung der restlichen Kollegen diese auszugrenzen und dem Wegfall von Zusatzvereinbarungen. In allen drei Fällen handelt es sich um langjährige Mitarbeiter, die 7-10 Jahre bei Aldi Süd angestellt waren.
Wochenblitz, 21.3.2012 (Zugriff: 04.06.2012)
Der Wochenblitz erwähnt in einem Artikel zur Studie „Im Visier: Discounter“ der Kampagne für Saubere Kleidung, dass der Kampagne bzw. deren Trägerorganisation CI Romero durch Aldi mit einer Klage gedroht wurde.
ARD, Günther Jauch, 29.4.2012 (Zugriff: 24.05.2012)
Laut Recherchen der ARD werde gegenüber Aldi Süd und Aldi Nord in letzter Jahren vereinzelt Kritik laut:
"So wirft das "Schwarzbuch Markenfirmen" Aldi Süd vor, dass es keinen Gesamtbetriebsrat gebe und gewerkschaftliche Organisationen unterdrückt würden. 2004 kündigte Aldi seine bis dato wöchentlichen ganzseitigen Anzeigen in der Süddeutschen Zeitung, nachdem diese kritisch über schlechte Arbeitsbedingungen und Wahlbehinderungen bei Aldi berichtet hatte. Die Zeitung verlor dadurch Werbeeinnahmen von etwa 1,5 Millionen Euro."
"Neben der angeblich mangelhaften betriebswirtschaftlichen Organisation gibt es weiter Vorwürfe: Zurückhaltung von Löhnen, unwürdige Arbeitsbedingungen bei Zulieferern, extremer Preisdruck auf Lieferanten."
"Von angeblicher Einschüchterung, Überwachungsmethoden und hohem Arbeitsdruck berichtet nun der frühere Aldi-Manager Andreas Straub in einem Buch. Er kritisiert seinen ehemaligen Arbeitgeber und ist damit einer der wenigen Mitarbeiter oder ehemaligen Mitarbeiter, die sich öffentlich kritisch über Aldi äußern."
Media Tribune, 21.3.2011 (Zugriff: 05.06.2012)
Im Artikel von Media Tribune finden sich Zahlen zum Gewinn und Umsatz von Aldi Süd für das Jahr 2009.
Der Spiegel, 6.5.2012 (Zugriff: 21.05.2012)
Laut einem Bericht des Spiegel erhielten die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd in den vergangenen Jahren „staatliche Subventionen in beträchtlicher Höhe“. Beide Unternehmen „bestätigten den Erhalt der Subventionen, verwiesen aber auf die erfolgreiche Prüfung durch das BAG“ [Bundesamt für Güterverkehr].
Der Spiegel, Nr. 18, 30.4.2012 (Zugriff: 30.04.2012)
Laut einem Bericht des Spiegels, der sich auf Aussagen von ehemaligen und aktiven Managern, Verkäufern, Lieferanten und Gewerkschaften beruft, seien folgende Geschäftspraktiken bei Aldi vorzufinden:
Systematische Trennung von Mitarbeitern, sobald diese die höchste Gehaltsstufe erreicht hätten oder deren Verträge zu alt und damit deren Gehälter zu hoch sind; Wiederholtes Drücken von Preisen, auch bei großen und treuen Lieferanten – Aldi bezeichne sich selbst als fairen Verhandlungspartner, laut Spiegel würden Lieferanten allerdings Aldis Marktmacht zu spüren und Preise diktiert bekommen; „Reverse Auction“ auf konzerninterner Online-Plattform, hier unterbieten sich Gemüse- und Obstlieferanten gegenseitig, um den Zuschlag von Aldi zu erhalten.
Im Artikel werden Führungskräfte zitiert, die behaupten, dass die Führungs- und Organisationsgrundsätze von Aldi nicht gelebt werden und somit nichts zu tun hätten, mit dem was sich „tagtäglich“ in den Filialen abspiele.
Hinsichtlich des „neu eingeführten „Beschwerderechts“ für jeden Mitarbeiter“ wird eine Aldi-Mitarbeiterin mit den Worten zitiert: „„Wenn man das in der Wirklichkeit macht, ist man schnell weg.““
In einer Filiale von Aldi Süd habe angeblich ein Vorgesetzter einem missliebigen Mitarbeiter, der sich zuvor über Personalmangel beschwert habe, Waren in dessen Spind verstaut haben, um den Mitarbeiter Diebstahl vorwerfen und eine Kündigung aussprechen zu können. Laut Spiegel habe sich Aldi Süd hierzu nicht geäußert.
Weiterhin berichtet werde über den übertariflichen Lohn aller Aldi-Beschäftigten, aber auch darüber, dass viele Mitarbeiter keinen Ausdruck ihres Dienstplanes erhalten und damit mögliche Mehrarbeit selten geltend machen könnten.
Im Artikel heißt es zudem, dass „auf Produktionsbedingen oder faireHandel […] kein Wert gelegt [werde]. Laut der Aussage einen hochrangigen Ex-Managers heißt es außerdem: „„Wenn die Sachen von ganz weit weg kommen, dann ist es auch egal, wie sie hergestellt worden sind.““