Frankfurter Rundschau 2.10.23, S. 9 (Zugriff: 02.10.2023)
Apple will seine Produkte bis 2030 CO2-neutral machen. Fachleute melden Zweifel an.
In wenigen Tagen tritt Apples erstes CO2-neutrales Produkt in das Licht der Weltöffentlichkeit: die Apple Watch Series 9. So zumindest bewirbt der kalifornische Technologiekonzern seine neue Generation von Armbanduhr-Computern.
Nach eigenen Angaben hat Apple bei der Herstellung zu 30 Prozent recyceltes Material verwendet und den Lufttransport massiv reduziert. 100 Prozent erneuerbare Energien entlang der gesamten Wertschöpfungskette verspricht das Unternehmen. Das summiere sich auf Emissionseinsparungen von mindestens 75 Prozent. Das verbleibende Viertel will Apple über „hoch qualitative“ Klimaschutzprojekte kompensieren.
Das New Climate Institute in Köln reagiert jedoch skeptisch auf die Ankündigung der CO2-neutralen Uhr. Trotz der wichtigen und guten Einsparmaßnahmen sei es „eine kühne Übertreibung, zu behaupten, dass diese Produkte eine neutrale Auswirkung auf das Klima hätten“, so das Institut. Das fange bei Apples Behauptung an, entlang der gesamten Wertschöpfungskette würde zu 100 Prozent grüner Strom verwendet. Wörtlich schreibt Apple von „100 Prozent sauberem Strom für Herstellung und Produktnutzung“.
Das wirft gleich mehrere Fragen auf:. Nach wie vor ist der Anteil von grünem Strom bei den Unternehmen, die für Apple produzieren, äußerst gering. Die beiden taiwanesischen Elektrohersteller und wichtigen Apple-Zulieferer Hon Hai und Pegatron haben in den letzten zwei Jahren jeweils Erneuerbaren-Anteile zwischen sechs und acht Prozent gemeldet.
Für das New Climate Institute ist darum nicht bewiesen, dass in dem gesamten Herstellungsprozess ausschließlich erneuerbarer Strom verwendet wurde. „Es ist möglich, dass die Zulieferer ihren geringen Anteil an erneuerbarem Strom Apple-Produkten zuordnen“, erklärt Carsten Warnecke, Experte für CO2-Märkte beim New Climate Institute. „Produkte, denen dafür mehr Strom aus fossilen Quellen zugeordnet wird, werden dafür klimaschädlicher. Das ist dann eine reine Zuordnungsfrage und bringt dem Klima nichts“, erläutert der Forscher. Das könnte sich höchstens ändern, wenn bis 2030 tatsächlich die weiteren Apple-Produkte folgen und dafür auch der Anteil grüner Energie in der Produktion wächst.
Noch fragwürdiger wirkt, was Apple über die Produktnutzung behauptet. Schließlich hat das Unternehmen keine Kontrolle darüber, mit was für Strom seine Kund:innen nach dem Kauf ihr Produkt laden. Apple antwortet auf Nachfrage, dass sie dafür in den Ausbau von Erneuerbaren investieren würden, und zwar entsprechend des erwarteten Elektrizitätsverbrauchs ihrer Kund:innen.
Für Warnecke gleicht aber das eine das andere nicht aus. „Ein paar mehr PV-Anlagen irgendwo in vermutlich den USA führen nicht in gleichem Maß zu der Vermeidung von Emissionen, die der Stromverbrauch von Nutzern auf der ganzen Welt, in auch sehr fossil-dominierten Stromnetzen, produziert.“
Ein weiterer Streitpunkt sind die Kompensationsprojekte. Für 2030 peilt Apple eine komplett CO2-neutrale Produktpalette an. Allerdings sollen die Emissionen im Vergleich zu 2019 nur um 63 Prozent gesenkt werden. Den Rest soll der Kauf von CO2-Zertifikaten richten. In den letzten Jahren und Monaten haben zahlreiche Studien und Recherchen die Probleme des Kompensationsmarktes beleuchtet.
Das liegt zum einen an der schlechten Qualität vieler Projekte, die das von ihnen gespeicherte oder vermiedene CO2 maßlos überschätzen. Zum anderen gibt es aber auch ganz grundsätzliche Kritik an dem System. Apple scheint diese Probleme anzuerkennen und definiert seine Kompensationsprojekte als „Projekte, die real, zusätzlich, messbar und quantifiziert sind, mit Systemen zur Vermeidung von Doppelzählungen und die Dauerhaftigkeit gewährleisten“. Der Großteil der CO2-Zertifikate soll demnach von Aufforstungsprojekten oder Projekten zur Wiederherstellung von Feuchtgebieten stammen. Solche Projekte könnten aber die von dem Unternehmen genannten Kriterien nicht erfüllen, schreibt das New Climate Institute.
Wälder und auch andere sogenannte naturbasierte Projekte gelten heute nicht mehr als sichere CO2-Speicher. Waldbrände, die durch den Klimawandel immer wahrscheinlicher werden, sowie die Möglichkeit einer zukünftigen Rodung machten zum Beispiel Forstprojekte „in keiner Weise damit vergleichbar, überhaupt keine Treibhausgase zu emittieren“, schreiben die Forschenden. Es gibt bisher in der Praxis auch keine funktionierende Regelung, um die Doppelzählung von CO2-Zertifikaten zu verhindern. Realität ist vielmehr, dass in den allermeisten Fällen sowohl das Unternehmen, das die Zertifikate kauft, als auch das Projektland damit seine Klimabilanz schönt.
Apple sollte seine tatsächlichen Emissionen und auch die Barrieren und Probleme, diese weiter zu senken, transparent machen, sagt Carsten Warnecke. „Nur dann können wir alle dazu beitragen, Lösungen zu bestehenden Problemen zu finden.“ Das Werben mit vermeintlicher CO2-Neutralität würde nur zu einem Wettlauf zwischen Tech-Giganten wie Apple, Microsoft und Google führen, um jeweils mit den übertriebenen Marketingbehauptungen der anderen Schritt zu halten.
Dabei sind Apples Ziele zumindest in Teilen tatsächlich ambitionierter als die der Konkurrenz in der Technologiebranche. Nach der Reduktion um 63 Prozent bis 2030 sollen die Emissionen bis 2050 um 90 Prozent sinken. Das reicht zwar auch nicht für das 1,5-Grad-Ziel, aber die Klimastrategie etwa von Samsung sieht bis 2050 nur eine Verringerung der Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette um 20 Prozent vor. Die Pläne des südkoreanischen Unternehmens für 2030 sind etwas unklar formuliert, das New Climate Institute geht von etwa zwei Prozent CO2-Reduktion im Vergleich zu 2019 aus.
Spiegel Online, 9.9.2019 (Zugriff: 09.09.2019)
"Es sind nicht die ersten Vorwürfe gegen Apple und dessen chinesischen Zulieferer Foxconn. Diesmal räumen die Unternehmen sogar Verstöße gegen Arbeitsregeln ein. Apple und Foxconn haben zugegeben, in China zu viele Zeitarbeiter beschäftigt zu haben. Die Organisation China Labour Watch beschuldigte die Firmen in einem Bericht, dass die Belegschaft der iPhone-Fabrik in der chinesischen Stadt Zhengzhou im August zu etwa 50 Prozent aus temporären Arbeitskräften bestand. Nach chinesischem Recht sind nur zehn Prozent zulässig.
"Wir können bestätigen, dass bei einer kürzlich durchgeführten Überprüfung unserer Geschäftstätigkeit in unserem Werk in Zhengzhou einige Probleme mit der Einhaltung von Vorschriften durch die Belegschaft festgestellt wurden", teilte Foxconn mit. Dabei seien Beweise dafür gefunden worden, dass der Einsatz von Leiharbeitern und die Anzahl der Überstunden von Mitarbeitern, "nicht den Unternehmensrichtlinien entsprachen".
Auch Apple bestätigte, dass Standards nicht eingehalten wurden. Der Konzern wolle eng mit Foxconn zusammenarbeiten, um die Probleme zu beheben. Eine Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters, ob ein Verstoß gegen chinesisches Recht vorliege, ließ Apple unbeantwortet.
Vorwürfe gegen Foxconn wegen Verstößen gegen Arbeitsregeln gibt es immer wieder. So mussten unter anderem Schüler in China illegal in der iPhone-Produktion arbeiten".
in vielen Medien (Zugriff: 29.06.2018)
Apple und Samsung legen jahrelangen Patentstreit bei
San Jose (dpa) - Apple und Samsung haben ihren zähen Patentstreit in den USA nach mehr als sieben Jahren beigelegt. Die Konditionen der außergerichtlichen Einigung wurden nicht bekannt. Die zuständige kalifornische Richterin Lucy Koh ordnete die Einstellung des Verfahrens ein. Es ging auf eine Klage von Apple vom April 2011 zurück. Der US-Konzern warf darin dem südkoreanischen Konkurrenten Samsung vor, Design und Technik des iPhone und iPad kopiert zu haben. Die Klage löste einen regelrechten Patentkrieg mit zeitweise rund 50 Verfahren in mehreren Ländern aus.
Spiegel Online, 22.11.2017 (Zugriff: 22.11.2017)
"Apple gibt zu, dass Schüler illegal fürs iPhone schufteten. Berufsschulen in China schicken regelmäßig Schüler in die Werke des Apple-Zulieferers Foxconn. Dort arbeiten sie für das neue iPhone X länger als erlaubt. Wer sich weigert, riskiert offenbar seinen Abschluss.
Apple hat eingeräumt, dass sein Zulieferer Foxconn in China Schüler in überlangen Schichten zur Fertigung des neuen iPhones beschäftigt hat.
Die "Financial Times" hatte zuvor berichtet, dass 3000 Schüler aus dem zentralchinesischen Zhengzhou bis zu elf Stunden am Tag für das taiwanische Unternehmen Foxconn gearbeitet hätten. Nach chinesischem Recht sind aber maximal 40 Stunden in der Woche erlaubt.
Die "Financial Times" berichtet, sie habe mit mehreren Schülern zwischen 17 und 19 Jahren über die Arbeitsbedingungen gesprochen. Demnach seien sie von ihrer Berufsschule zu den dreimonatigen Praktika gezwungen worden. Sie sollten Arbeitserfahrung sammeln, sonst würden sie keinen Abschluss bekommen.
1200 Kameras montieren - pro Tag: "Wir wurden von unserer Schule gezwungen, hier zu arbeiten", sagte eine 18-Jährige zur "Financial Times", die an einer Schule eine Ausbildung zur Zugbegleiterin macht. Die Arbeit in der Fabrik habe nichts mit ihrer Ausbildung zu tun, sie habe jeden Tag bis zu 1200 Kameras in dem neuen iPhone X montiert. Apple hatte kürzlich sein neues iPhone X präsentiert. Es ist so teuer wie kein anderes Smartphone des Herstellers je zuvor.
Die Schule wollte den Fall nicht kommentieren. Laut "Financial Times" beschäftigt die Fabrik in Zhengzhou jedes Jahr zwischen August und Dezember Tausende Schüler und Studenten. Demnach kann die Zahl der Mitarbeiter in dieser Zeit von 100.000 auf 300.000 steigen. In diesem Jahr sei der Bedarf sogar noch größer gewesen. Neben Apple montiert Foxconn auch die Geräte für andere Firmen, zum Beispiel für Sony, Microsoft und Samsung.
Nicht die ersten Vorwürfe gegen Apple und Foxconn - Laut Foxconn sei das Praktikumsprogramm mit lokalen Behörden und mehreren Berufsschulen abgestimmt worden. Apple betont, die Schüler hätten freiwillig gearbeitet und seien für die Mehrarbeit bezahlt worden. Dennoch sei es nicht erlaubt gewesen, dass die Jugendlichen so viele Überstunden machen. So etwas werde es in Zukunft nicht mehr geben, so Apple. Außerdem sei ein Spezialistenteam vor Ort, das mit dem Management ein System zur Vermeidung solcher Vorfälle ausarbeiten soll. Es sind jedoch nicht die ersten Vorwürfe gegen Apple und seine Zulieferer. Schon 2010 sollen 25.000 Schüler kurzzeitig für Foxconn in China gearbeitet haben. 2013 gab es ähnliche Vorwürfe. Mitte November hat Amnesty International Apple und anderen Herstellern zudem vorgeworfen, von Kinderarbeit im Kongo zu profitieren".
heise.de. 19.04.2013 (Zugriff: 30.05.2016)
„Apple speichert per Siri übermittelte Sprachdaten "bis zu zwei Jahre" lang, erklärte eine Unternehmenssprecherin gegenüber Wired. Apple weise jedem Siri-Nutzer eine Zufallszahl zu, mit der die auf Apples Server übertragenen Sprachaufzeichnungen sowie zusätzliche Informationen beispielsweise zu Spitznamen oder Familienangehörigen verknüpft werden, damit Siri diese anschließend in Erinnerung behält.
Diese Verbindung aus Nutzernummer und vorliegenden Daten löscht der iPhone-Hersteller den Angaben zufolge nach sechs Monaten, behält sich dann aber vor, die Aufzeichnungen und Zusatzinformationen in anonymisierter Form weitere 18 Monate zu Analysezwecken sowie für eine "generelle Optimierung von Siri und anderen Produkten und Diensten" aufzubewahren. […]
Einige Unternehmen wie beispielsweise IBM deaktivieren Siri auf Mitarbeiter-Geräten, um Sicherheitsrisiken zu minimieren“.
heise.de, 25.05.2016 (Zugriff: 27.05.2016)
„Die Sprachassistenzsysteme von Apple, Google und Amazon werden auf Zuruf hin aktiv – und hören dafür durchgängig zu. Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz sieht diesen Ansatz generell kritisch.
[…] Sie rate allerdings, eine solche Entscheidung gut zu überdenken und dabei "den Komfortgewinn durch die Nutzung des Sprachassistenten gegen eine – jedenfalls theoretische – Rund-um-die-Uhr-Überwachung der Privatsphäre abzuwägen."
Apples Sprachassistentin Siri hört auf dem iPhone 6s durchgängig zu, wenn der Nutzer diese Funktion aktiviert. Sie ist standardmäßig ausgeschaltet. […]
Den Datenschutzbedenken zur "Hey Siri"-Funktion trat Apple im vergangenen Herbst entgegen: Das Mikrofon des iPhones horche zwar kontinuierlich nach dem Aktivierungsbefehl, doch erfolge dieser Vorgang ausschließlich lokal auf den Geräten. Die Lauschaufnahme werde zudem "kontinuierlich überschrieben" und "in keinem Fall" werden Audiomitschnitte angefertigt oder an Apples Server übertragen, bevor Siri aktiviert wurde. […]“.
Zeit online, 15.09.2015 (Zugriff: 15.09.2015)
"117 Millionen iPhones verkaufte Apple in Europa in fünf Jahren.
34 Milliarden Euro Gewinn strich der Konzern nach unseren Schätzungen dafür ein. (...)
Nach dieser Rechnung hätte Apple allein für das iPhone in fünf Jahren europaweit rund 9 Milliarden Euro Steuern zahlen müssen. (...)
Wie viele Steuern hat Apple in Europa tatsächlich gezahlt? Apple verrät das nicht. Kein Wunder: Der Konzern ist ein Weltmeister im Steuersparen. In den vergangenen fünf Jahren hat Apple nach eigenen Angaben im Durchschnitt lediglich rund 2,8 Prozent Steuern auf seine Auslandsgewinne gezahlt. In Europa verschiebt der Konzern diese seit Jahren in das Steuerparadies Irland. Legt man die Quote von rund 2,8 Prozent zugrunde, hat Apple für das iPhone statt 9 Milliarden vermutlich etwa 1 Milliarde Euro in fünf Jahren bezahlt.
Europa sind also in fünf Jahren acht Milliarden Euro an Steuereinnahmen verloren gegangen".
fr-online.de, 12.2.2015 (Zugriff: 26.02.2015)
Die FR berichtet in einem Online-Artikel über den aktuellen Apple-Bericht zur Untersuchung von Zulieferbetrieben. Ein Untersuchungsergebnis ist, dass lokale Agenturen für die Vermittlung von Jobs in Apple-Zulieferbetrieben überhöhte Gebühren verlangt hatten. Apple stoppte dies und sorgte für die Erstattung der überhöhten Gebühren.
„«Insgesamt wurden 3,96 Millionen Dollar an Beschäftigte in Drittfirmen zurückgezahlt, denen Arbeitsvermittlungsfirmen diese maßlosen Gebühren abgenommen hatten», sagte Jeff Williams, der bei Apple als Senior Vice President für die Produktion verantwortlich ist. Weltweit wurden laut dem aktuell vorgestellten Bericht über Zulieferbetriebe 633 Unternehmen im vergangenen Jahr überprüft, bei denen insgesamt 1,6 Millionen Beschäftigte arbeiten.
In 210 Betrieben sei im vergangenen Jahr erstmals eine Überprüfung dieser Art vorgenommen worden. In manchen Firmen habe man festgestellt, dass Beschäftigte unbezahlte Überstunden in einem erheblichen Umfang leisten mussten. Auch hier habe man die Mängel abstellen lassen und die Zulieferer mussten den Betroffenen insgesamt 900 000 Dollar an Entschädigung zahlen. «Und die zu jungen Arbeiter, die wir entdeckt haben, wurden bei fortlaufenden Lohnzahlungen in die Schulen zurückgeschickt.»
Insgesamt wurden dem Bericht zufolge von den Prüfern zwölf zu junge Arbeiter entdeckt. In vier weiteren Fällen wurden die Beschäftigten zu jung eingestellt, hatten aber zum Zeitpunkt der Kontrollen das Mindestalter erreicht. In 73 Betrieben hätten Beschäftigte im Alter unter 18 Jahren entgegen Apples Vorgaben Überstunden oder Nachtschichten arbeiten müssen. Bei Apple-Zulieferern dürfen Mitarbeiter ab einem Alter von 15 Jahren beschäftigt werden, auch wenn lokale Mindestgrenzen tiefer liegen. (…)
Williams verwies auf ein breit angelegtes Schulungsprogramm, mit dem bislang 2,3 Millionen Arbeitnehmer auf die Standards von Apple und auf ihre Rechte als Beschäftigte hingewiesen worden seien. Über 600 Fabrik-Manager seien in einem 18-monatigen Trainingsprogramm zu den Themen Sicherheit, Umwelt und Gesundheit am Arbeitsplatz geschult worden. Rund 30 000 Arbeiter seien nach Inspektionen angerufen worden, um sicherzugehen, dass sie für ihre Kooperation mit den Prüfern nicht bestraft wurden.
In der Vorbereitung des Marktstarts des neuen iPhone 6 habe allerdings fast jeder Vierte der untersuchten Betriebe im September 2014 Probleme gehabt, die vorgeschriebene Zahl von maximal 60 Arbeitsstunden pro Woche einzuhalten. Im Dezember lag der Anteil der Arbeiter mit 60 und mehr Wochenstunden wieder unter zehn Prozent. Im Schnitt sei bei Zulieferern unter 49 Stunden pro Woche gearbeitet worden. Apple beobachtete für die Auswertung die Arbeitsstunden von 1,1 Millionen Beschäftigten pro Woche. (…)
Apple hatte die Inspektionen bei Zulieferern in den vergangenen Jahren massiv ausgeweitet. 2013 waren es noch 451 Kontrollen gewesen, im Vergleich zu 2012 wurde die Zahl im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Im Jahr des iPhone-Starts 2007 hatte es nur 39 Inspektionen gegeben. Jetzt erschienen die Prüfer allein 40 Mal unangemeldet. Irgendwelche Verstöße würden bei jeder einzelnen Überprüfung festgestellt. Die Zusammenarbeit mit bisher 18 Zulieferern sei wegen wiederholter Vergehen beendet worden.
In 18 Betrieben seien Mitarbeiter unter dem lokal vorgeschriebenen Mindestgehalt bezahlt worden, den Betroffenen seien 24 000 Dollar erstattet worden. (…)
In dem Bericht nimmt Apple auch Stellung dazu, woher der Konzern seine Rohstoffe bezieht. Ziel eines im Jahr 2011 gestarteten Programms ist es, komplett auf Mineralien zu verzichten, die in Konfliktregionen gefördert oder verarbeitet werden. Zu vier Erzhütten habe man die Geschäftsbeziehungen aufgeben müssen, weil sie sich einer unabhängigen Überprüfung der Standards verweigert hätten, sagte Williams. (…)“.
Spiegel.de. 25.9.2014 (Zugriff: 31.10.2014)
„(…) Die chinesische Organisaion [sic!] China Labor Watch erhebt schwere Vorwürfe gegen den Apple-Zulieferer Jabil. Am Standort Wuxi sollen Arbeiter viermal mehr Überstunden machen als erlaubt, um mit der Produktion von Teilen für das iPhone 6 nachzukommen. Die Arbeitsbedingungen seien unsicher, so die Organisation, der Druck auf die Arbeiter enorm hoch. Die Fabrik gehört der US-Firma Jabil aus Florida, rund 30.000 Menschen sind dort beschäftigt.
Die Jabil-Fabrik in Wuxi war von China Labor Watch bereits im vergangenen Jahr angeprangert worden. Damals sollen Plastikteile für das iPhone 5C dort produziert worden sein. Apple hatte versprochen, die Anschuldigungen an den Zulieferer zu überprüfen und die Zustände vor Ort zu prüfen. Nun legt China Labor Watch nach.
Laut der Mängelliste gibt es zwar einige Verbesserungen, die meisten der kritisierten Verstöße sollen aber weiterhin bestehen oder sich noch verschärft haben. Bemängelt werden unter anderem zwingend vorgeschriebene Überstunden, Diskriminierung von Schwangeren, schlechte sanitäre Einrichtungen, verkürzte Pausen und versperrte Notausgänge. Die Organisation dokumentiert einige der Vorwürfe auch mit Fotos. (…)“.
Spiegel.de, 16.9.2014 (Zugriff: 17.09.2014)
"Tim Cook hat erneut versichert, dass sein Unternehmen Nutzerdaten vor dem Zugriff von Geheimdiensten schütze. So seien beispielsweise die Kurznachrichten im Chat-Dienst iMessage so verschlüsselt, dass der Konzern sie nicht auslesen könne. Wenn die Regierung Apple per Gerichtsbeschluss anweisen würde, Chat-Daten auszuhändigen, wäre Apple technisch nicht in der Lage dazu, sagte Cook in einem am Montag ausgestrahlten TV-Interview.
"Wenn wir einen neuen Dienst entwerfen, versuchen wir, keine Daten zu sammeln", sagte Cook. Apple mache sein Geld mit dem Verkauf von Geräten. "Unser Geschäft beruht nicht darauf, Informationen über Sie zu haben. Sie sind nicht unser Produkt", sagte Cook an die Kunden gerichtet. (....)".
Süddeutsche Zeitung, 28.04.2014 (Zugriff: 09.09.2014)
"Nicht nur der amerikanische, auch der deutsche Steuerzahler hat - wenngleich indirekt - in Apple investiert. Die Forschung des Physikers und Nobelpreisträgers Peter Grünberg zum Riesenmagnetwiderstand bedeutete einen Quantensprung in der Entwicklung von Festplatten, deren Mikroversionen heute Apples iPod, iPhone und iPad zugrunde liegen. Grünberg forscht seit den Siebzigerjahren am Forschungszentrum Jülich, für dessen Etat der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen jährlich zwischen 400 und 500 Millionen Euro bereitstellen.
Es war das Genie von Steve Jobs, bahnbrechende Technologien zu vereinen und in revolutionäre Produkte zu verwandeln. Doch Innovation entsteht nie in einem Vakuum, de novo. Sie bedarf eines Ökosystems, in dem alle Teilnehmer einen angemessenen Beitrag leisten. Doch genau dem verwehrt sich Apple.
Denn statt die von staatlicher Seite eingegangenen Investitionen wenigstens teilweise zurückzuführen, umgeht Apple systematisch Steuerzahlungen und bringt so den Staat um seinen verdienten Anteil am Gewinn des Unternehmens. Stattdessen hortet das Management um CEO Tim Cook mittlerweile 115 Milliarden Euro (etwa 158,8 Milliarden Dollar) an Cash-Reserven - einen beträchtlichen Anteil davon in Steueroasen wie den Britischen Jungferninseln. Zum Vergleich: Die Schuldenlast der fünf ostdeutschen Bundesländer belief sich im vergangenen Jahr zusammen auf knapp 67 Milliarden Euro, Berlins Schuldenberg auf 60 Milliarden.
Daneben nutzt Apple weitere Steuervermeidungsstrategien: So lässt das Unternehmen Gewinne, die beispielsweise in Deutschland, Frankreich oder Australien erwirtschaftet werden, über Tochterfirmen in Irland laufen - auf der Insel besteht ein wesentlich günstigerer Steuersatz. Schätzungen zufolge gehen dem deutschen Fiskus so etwa 250 Millionen Euro jährlich verloren, in den Vereinigten Staaten sind es gut drei Milliarden Dollar pro Jahr.
Innovations-Ökosysteme können dauerhaft nur bestehen, wenn Risiken und Renditen in einem einträglichen Verhältnis zueinander stehen. Die Innovationsökonomin Mariana Mazzucato, die sich eingehend mit der staatlichen Förderung hinter Apples Technologien befasst hat ((in: Mariana Mazzuctao: Das Kapital des Staates, München 2914, zu Apple bes. S. 115 ff)= , prangert zu Recht an, dass dies im jetzigen System gerade nicht der Fall ist. Denn während Staaten Milliarden in risikoreiche Zukunftstechnologien investieren, streichen Unternehmen wie Apple die Gewinne ein - nur um anschließend eine faire Ausschüttung des Profits zu verweigern.
Auf diese Weise werden Risiken sozialisiert und Renditen privatisiert. Und damit der langfristige Fortbestand des Innovationssystems gefährdet. Hierin liegt der faule Kern, der sich unter der glänzenden Schale des Apfels verbirgt"
WDR 5, 18.08.2014 (Zugriff: 09.09.2014)
"Tatsächlich hat der US-Konzern unter der Führung des mittlerweile verstorbenen Steve Jobs die Welt der Computer und Konsumtechnologie revolutioniert, durch neue, bedienerfreundliche Anwendungen und ein tolles Design. Möglich war dies aber nur dank Vorarbeiten staatlich finanzierter Forscher. Zwölf für Apple wichtige Technologien beschreibt die Wissenschaftlerin ausführlich, vom Internet, über Speichertechnologien, den Touchscreen bis zum Positionierungssystem GPS. Apple gehört sogar zu den Technologieunternehmen mit einem besonders geringen Ausgabenanteil für Forschung und Entwicklung".
Quelle: Mariana Mazzucato: Das Kapital des Staates. (Kunstmann) München 2014, S. 115 ff
iconomix (Bildungsinitiative der Schweizerischen Nationalbank), 23.07.2014 (Zugriff: 09.09.2014)
"Apple gilt als eine der weltweit innovativsten Firmen, dessen Produkte unsere Kommunikation und Arbeit grundlegend verändert haben. Doch Mazzucato schaut genauer hin: Fast alle Innovationen von Apple basieren auf über 70 Jahren staatsfinanzierter Forschung. Egal ob Internet, Wi-Fi, GPS, Touchscreen oder die virtuelle Assistentin «Siri» - All diese wichtigen Erfindungen haben ihren Ursprung beim Staat.
Beispiel Multi-Touch-Screen: Eine Technologie, die es ermöglicht, auf dem Bildschirm gleichzeitig mehrere Berührungen mit den Fingern zu erfassen. Auf dem Smartphone kann man damit die Grösse der Display-Darstellung verändern. Erfunden hat diese einzigartige Technologie die Firma FingerWorks, die von der Universität Delaware gegründet und mit Forschungsgeldern der amerikanischen National Science Foundation1 ausgestattet wurde. Ebenfalls von der National Science Foundation finanziert wurde jener Suchalgorithmus, welcher Google zum Ruhm geführt hat".
Quelle: Mariana Mazzucato: Das Kapital des Staates. (Kunstmann) München 2014, S. 115 ff
handelsblatt.de, 6.8.2014 (Zugriff: 08.08.2014)
„Die Smartphone-Riesen Apple und Samsung beenden ihren Patentstreit - zumindest außerhalb der USA. Die gegenseitigen Klagen würden in allen Ländern außer dem Heimatmarkt des iPhone-Konzerns fallengelassen, wie die Unternehmen in der Nacht zum Mittwoch mitteilten. Dazu gehören auch die Verfahren vor deutschen Gerichten. Die Entscheidung kommt überraschend, obwohl sich die Gemüter zuletzt bereits deutlich beruhigt hatten. (…)
Der Patentstreit von Apple und Samsung tobt schon seit April 2011. Das Unternehmen aus Kalifornien warf seinem Wettbewerber aus Südkorea vor, seine Megaseller iPhone und iPad schamlos kopiert zu haben. Die Scharmützel breiteten sich zu einem weltweiten Konflikt mit rund 50 Klagen in verschiedenen Ländern aus. Jetzt sollen die Verfahren in Deutschland, Australien, Japan, Südkorea, Großbritannien, den Niederlanden, Frankreich und Italien beendet werden. (…)
Samsung stritt die Vorwürfe von Apple ab und konterte mit Klagen zu technischen Patenten. Apple bekam von US-Geschworenen 2012 zwar rund eine Milliarde Dollar zugesprochen und einen niedrigeren Betrag in einem zweiten Prozess in Kalifornien in diesem Jahr. Beide Verfahren laufen aber immer noch durch die Instanzen, während betroffene Geräte in dem schnelllebigen Geschäft schnell vom Markt verschwinden. Auch ein Importstopp durch die Handelskommission ITC erwies sich als stumpfes Schwert, weil die Technologien in Patenten leicht umgangen werden können“.
zeit.de, 3.5.2014 (Zugriff: 14.05.2014)
"Seit Jahren liefern sich die Smartphone-Hersteller Apple und Samsung einen Patentstreit. Die jüngste Runde konnte Apple für sich entscheiden.
Im juristischen Dauerstreit zwischen Apple und Samsung hat ein kalifornisches Gericht ein Urteil gefällt. Beide Technologiekonzerne hätten Patente verletzt, so die Geschworenen. Der südkoreanische Smartphone-Hersteller muss seinem US-Konkurrenten Apple knapp 120 Millionen Dollar (rund 87 Millionen Euro) Schadenersatz zahlen, Samsung soll im Gegenzug eine Entschädigung von 158.000 Dollar erhalten.
Apple machte Samsung den Vorwurf, fünf Patente für Smartphone-Funktionen wie Tastenverriegelung, universelle Suchfunktion und schnelle Verbindung kopiert zu haben. Die Südkoreaner wiederum warfen dem kalifornischen Unternehmen vor, zwei Patente zu Kameratechnik und Videoübertragung verletzt zu haben. Apple forderte 2,2 Milliarden Dollar Schadenersatz, Samsung sechs Millionen Dollar.
Apple bezeichnete das Urteil als einen Sieg. Samsung äußerte sich nicht zu der Entscheidung und verwies auf noch laufende Beratungen. (...)
Das jüngste Urteil ist ein weiteres Kapitel in einem seit Jahren andauernden Justizstreit der beiden Konzerne vor diversen Gerichten in Asien, Europa und Nordamerika. (...)".
dw.de, 6.9.2013 (Zugriff: 17.02.2014)
In einem Artikel der Deutschen Welle werden die Folden des "Dodd-Frank-Act" der US-Börsenaufsicht SEC aufgezeigt. Vom Dodd-Frank-Act sind alle amerikanischen börsennotierten Unternehmen, wie z.B. Apple betroffen.
"(...) In den USA und zahlreichen europäischen Industriestaaten haben sich Protestgruppen gebildet, die von großen Firmen wie Apple, Microsoft oder Samsung so genannte "konfliktfreie" Waren fordern, an denen im übertragenen Sinne kein Blut klebt. Die seltenen Metalle aus dem Kongo werden vor allem in modernen Handys, Computern, elektronischen Geräten und Autos verbaut. In den USA gilt inzwischen der "Dodd-Frank-Act", ein Gesetz, das von den Unternehmen den lückenlosen Nachweis über die Herkunft der Rohstoffe wie Tantal, Wolfram oder Gold fordert - von der Mine bis zur Endfertigung.
Das Öko-Institut in Freiburg hat in einer Studie festgestellt, dass der Dodd-Frank-Act in vielen Fällen dazu führt, dass sich die Unternehmen ganz aus dem Geschäft mit dem Kongo zurückziehen. Der geforderte Nachweis sei einfach zu teuer und zu kompliziert, so Andreas Manhart vom Öko-Institut. (...)".
faz.net, 13.2.2014 (Zugriff: 17.02.2014)
"(...) Das für die Produktion der Apple-Produkte wichtige Mineral Tantal stamme inzwischen nachweisbar vollständig aus konfliktfreien Quellen, teilte das Unternehmen mit.
Tantalerze wie Tantalit und Coltan werden als sogenannte Konfliktmineralien eingestuft, da die Förderminen im Osten der Demokratischen Republik Kongo von Rebellen kontrolliert werden. Diese Betriebe stehen im Verdacht, Menschenrechtsverletzungen mitzufinanzieren.
Für andere kritische Rohstoffe kann Apple den Beweis einer ethisch sauberen Quelle noch nicht lückenlos liefern. „Wir drängen unsere Zulieferer von Zinn, Wolfram und Gold hart, nur verifizierte Quellen zu verwenden“, erklärte das Unternehmen. Um die Verantwortung der Zulieferer zu betonen, veröffentlichte Apple eine komplette Liste aller Erzhütten, die Rohstoffe für Produkte wie das iPhone, das iPad und die Macintosh-Rechner liefern. Für Zinn, Wolfram und Gold ist die Elektronikbranche aber nur ein vergleichsweise kleiner Abnehmer.
Fortschritte machte Apple demzufolge auch dabei, eine wöchentliche Arbeitszeit von maximal 60 Stunden einzuhalten: Im vergangenen Jahr hätten sich 95 Prozent der Zulieferer daran gehalten, teilt das Unternehmen mit. Im Jahr 2011 waren dies nach Apple-Angaben lediglich 38 Prozent gewesen. Inzwischen sei die durchschnittliche Arbeitszeit auf weniger als 50 Wochenstunden gesunken. Für Apple sei wichtig, dass die Arbeiter nur freiwillig länger als gewöhnlich arbeiten. (...)
Apple-Chef Tim Cook hatte nach dem Amtsantritt vor gut zwei Jahren das Augenmerk verstärkt auf die Arbeitsbedingungen gerichtet und mehr Transparenz versprochen. Die Mitarbeiter des Unternehmens unternahmen im vergangenen Jahr 451 Kontrollen in Zulieferfirmen. Dabei seien 23 Arbeiter entdeckt worden, die bei ihrer Einstellung noch keine 16 Jahre alt waren".
spiegel.de, 11.02.2014 (Zugriff: 11.02.2014)
"Ein Kontrolleur soll im Auftrag des US-Justizministeriums sicherstellen, dass sich Apple an das Wettbewerbsrecht hält. Das Unternehmen beschwerte sich
(...) Apple war im Juli schuldig befunden worden, bei Preisabsprachen in der E-Book-Branche eine Schlüsselrolle gespielt zu haben: Das Unternehmen soll sich demnach zum Verkaufsstart seines iPads heimlich mit fünf Verlagen abgesprochen haben, um trotz der Marktführung des Online-Versandhändlers Amazon höhere Preise durchsetzen zu können. Als Konsequenz hätten die Verbraucher für E-Books "Dutzende Millionen Dollar zusätzlich" zahlen müssen, hieß es in der Klageschrift".
Frankfurter Rundschau (mit dpa und CLW, 30.07.2013 (auch S. 15) (Zugriff: 30.07.2013)
„Schlimme Zustände bei Apple-Zulieferer in China. Aktivisten haben skandalöse Arbeitsbedingungen bei einem weiteren Zulieferer von Apple in China angeprangert. Nach einer Untersuchung wirft die Arbeitsrechtsorganisation China Labor Watch (CLW) dem taiwanesischen Auftragsfertiger Pegatron in drei Fabriken schwere Verstöße gegen das Arbeitsrecht vor.
Der CLW-Bericht beklagt ausufernde Überstunden, Vertragsverstöße, Billiglöhne, Kinderarbeit, Misshandlung durch Manager sowie Umweltverschmutzung in China. Die Zustände am Arbeitsplatz und in überfüllten Unterkünften seien schlecht. Es gebe Sorgen über Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter.
Nach ähnlichen Kontroversen um seinen Haupt-Fertiger Foxconn hatte der iPhone- und iPad-Produzent mit Sitz im kalifornischen Cupertino zunehmend Aufträge an Pegatron vergeben. Dessen Chef Jason Cheng versicherte, den Vorwürfen nachgehen und eventuelle Verstöße gegen chinesisches Arbeitsrecht oder eigene Standards beheben zu wollen. «Wir nehmen diese Vorwürfe sehr ernst.»
Auch Apple teilte mit, der Konzern fühle sich «sicheren und gerechten Arbeitsbedingungen in unserer Lieferkette» verpflichtet. Die Vorhaltungen würden sofort und eingehend untersucht. «Wir werden keine Abweichungen von unserem Verhaltenskodex zulassen.» Übermäßige Überstunden seien in niemandes Interesse. «Wir arbeiten eng mit unseren Lieferanten, um das zu verhindern.»
(…) «Unsere Untersuchung hat gezeigt, dass Arbeitsbedingungen in Pegatron-Fabriken noch schlimmer sind als in Foxconn-Fertigungsstätten», stellte CLW-Direktor Li Qiang fest. «Apple erfüllt seine eigenen Standards nicht.» Die Zulieferer missbrauchten ihre Arbeiter, um an Aufträge von Apple heranzukommen. «Auf diese Weise verschlimmert Apple die Bedingungen von Arbeitern, anstatt sie zu verbessern», sagte Li Qiang.
Die durchschnittliche Arbeitsstundenzahl pro Woche in den drei untersuchten Fabriken liegt laut CLW bei 66 bis 69 Stunden. In Shanghai seien Arbeiter unter Druck gesetzt worden, Formblätter zu unterschreiben, um die wahre Zahl zu vertuschen. Apple teilte mit, eigene Untersuchungen bei Pegatron hätten zuletzt im Juni einen Durchschnittswert von 46 Arbeitsstunden pro Woche festgestellt. Die Ermittler von CLW hatten Fabriken des Auftragsfertigers und dessen Töchter Riteng in Shanghai und AVY in Suzhou untersucht. Sie stellen iPhones, iPad-Teile sowie Apple-Computer her. Mit den neuen Aufträgen hatte Pegatron die Zahl der Arbeiter im Frühjahr von 50 000 auf 70 000 erhöht.
«Pegatron-Fabriken verletzten sowohl eine große Zahl von internationalen und chinesischen Gesetzen und Standards als auch die Anforderungen von Apples eigenem Verhaltenskodex für soziale Verantwortung», heißt es in dem Bericht. Kritisiert wird in dem Papier auch, dass mehr als 10 000 Praktikanten im Alter von 16 bis 20 Jahren in überfüllten Fabrikhallen arbeiteten.
Apple wies darauf hin, dass der Konzern eng mit China Labor Watch zusammenarbeite und seine Teams in China die neuen Vorwürfe umgehend überprüfen würden. «Wir sind stolz auf die Arbeit, die wir mit unseren Zulieferern leisten, um Probleme aufzudecken und die Bedingungen für unsere Arbeiter zu verbessern.» (…)“
(mit Material von der dpa)
DER SPIEGEL, 29.7.2013 (Nr. 31), S. 66-67 (Zugriff: 29.07.2013)
"Apple steht erneut wegen der Arbeitsbedingungen bei seinen chinesischen Zulieferern in der Kritik. Einem Bericht der Organisation China Labor Watch zufolge, der dem SPIEGEL vorliegt, arbeiten dort sogar mehr als zehntausend Schüler unter teils gefährlichen Umständen.
Apple hatte die Kritik an den Arbeitsbedingungen bei seinem größten Zulieferer Foxconn ernst genommen, sich vor Ort umgesehen und teilweise Auftrage an neue Firmen vergeben. Jetzt stellt sich aber heraus, es hat sich kaum etwas geändert.
Im Gegenteil: Die Arbeitsbedingungen in den chinesischen Fabriken, die Apple-Produkte wie iPad und iPhone herstellen, sind schlimmer als bislang bekannt. Das behauptet ein umfangreicher Report der Nichtregierungsorganisation China Labor Watch (CLW), der diese Woche veröffentlicht werden soll. Der SPIEGEL hat zudem vor Ort in Shanghai recherchiert und Autoren des Reports getroffen.
Die Vertragsfabriken von Apple verstoßen laut CLW systematisch gegen chinesisches Arbeitsrecht. Mehr als 10.000 Schüler und Studenten müssen in den Fabriken unter teils gefährlichen Umständen arbeiten, so der Report. Vermittelt werden sie von ihren Lehrern und Schulen, die angeblich einen Teil des Lohns für sich einbehalten.
Einige Beschäftigte müssen den ganzen Tag stehen, eine Schicht dauert oft länger als zwölf Stunden, 80 Überstunden pro Monat seien nicht selten, heißt es in dem Bericht. Auch Minderjährige und Schwangere müssen weit länger als acht Stunden am Tag arbeiten. Kaschiert werden diese Missstände angeblich durch ein betrügerisches Abrechnungssystem, das Überstunden systematisch unterschlage.
Der Umgangston in den Fabriken sei ausgesprochen rüde, die Arbeiter würden systematisch angepöbelt und eingeschüchtert, so CLW. Außerdem mangele es in den Fabriken am Sicherheitstraining, an Fluchtwegen und sogar an grundlegender Erste-Hilfe-Ausrüstung. Viele der jungen Arbeiter kündigten vorzeitig. Doch wer kürzer als ein Dutzend Tage gearbeitet hat, werde oft einfach um den Lohn geprellt, so der Bericht.
Die Enthüllungen kommen ungelegen für Apple, denn die Firma steht seit Jahren in der Kritik wegen der Zustände bei dem Hardware-Zulieferer Foxconn. Die Verlagerung eines Teils der Produktion zu anderen Herstellern sollte auch den drohenden Imageschaden begrenzen. Doch die Arbeitsbedingungen bei neuen Herstellern wie Pegatron sind sogar noch schlechter als bei Foxconn, so scheint es: "Apple hat diese Fabriken gewählt, weil sie zu noch geringeren Kosten produzieren - aber den Preis dafür zahlen die Arbeiter", sagte ein Informant.
Apple wollte sich bis zum Redaktionsschluss des SPIEGEL am Freitag nicht zu den Vorwürfen äußern. Ein Sprecher von Pegatron versichert: "Der besondere Schutz unserer Mitarbeiter ist unsere oberste Priorität.""
FAZ online, 10.07.2013 (Zugriff: 10.07.2013)
"Schwere Schlappe für den erfolgsverwöhnten Apple-Konzern: Eine amerikanische Richterin hat entschieden, dass der iPad-Anbieter auf illegale Weise Preise im amerikanischen E-Book-Markt abgesprochen hat. Nun muss sich Apple auf eine Strafe und Schadenersatz einstellen. Darüber wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.
Richterin Denise Cote legte ihr Urteil nach einem wochenlangen Verfahren am Mittwoch vor und folgte darin der Argumentation des Justizministeriums, dass das Verfahren angestoßen hatte. Das Ministerium hatte Apple vorgeworfen, zum Start des iPad-Tablets im Jahr 2010 zusammen mit Verlagen die Preise für digitale Bücher künstlich hochgeschraubt zu haben zum Schaden der Verbraucher.
(...)
Die EU-Kommission hatte ein ähnliches Kartellverfahren eröffnet. Hier machten jedoch nicht nur die Verlage, sondern auch Apple außergerichtlich Zugeständnisse. Mit der im Dezember geschlossenen Einigung bekamen Händler für mindestens zwei Jahre mehr Spielraum für Rabatte bei E-Books. (...)".
Wall Street Journal, 01.07.2013 (Zugriff: 04.07.2013)
„(…)“All of Apple’s data centers use 100% renewable energy, and we are on track to meet that goal in our new Reno data center using the latest in high-efficiency concentrating solar panels,” Apple said. (…)
Greenpeace, which has tussled with Apple in the past on issues that include including its North Carolina data center, said Monday that Apple was keeping its promises about renewable energy.
“The detailed disclosure that Apple gave today can give confidence to Apple’s millions of users that the company is powering its corner of the Internet with clean energy,” said Greenpeace spokesman in a statement“.
Übersetzung:
„(…) „Alle Apple Rechenzentren nutzen zu 100% erneuerbare Energien, und wir sind auf dem Weg, dieses Ziel in unserem neuen Rechenzentrum in Reno unter Verwendung der neuesten hocheffizienten Sonnenkollektoren zu erfüllen", sagt Apple. (…)
Greenpeace, die in der Vergangenheit unter anderem über Themen wie das Rechenzentrum in North Carolina mit Apple gerauft hat, sagte am Montag, dass Apple seine Versprechen hinsichtlich erneuerbarer Energien einhält.
„Die detaillierte Offenlegung, die Apple uns heute vorgelegt hat, können Millionen Apple-Nutzern die Sicherheit geben, dass das Unternehmen seine IT-Infrastruktur mit sauberer Energie betreibt", sagt Greenpeace-Sprecher David Pomerantz in einer Stellungnahme".
Zeit.de, 21.05.2013 (Zugriff: 04.06.2013)
"Apple-Chef weist Kritik an Steuervermeidung zurück
Apple spielt Staaten offenbar gegeneinander aus, um Steuern zu sparen. Vor einem Senatsausschuss verteidigt Tim Cook das Vorgehen des Konzerns als korrekt. (...)".
FR, 31.05.2013, S. 15 (Zugriff: 04.06.2013)
"(...) Apple scheint sich aus der Abhängigkeit von seinem umstrittenen Produktionspartner lösen zu wollen. Laut einem Bericht des Wall Street Journals hat Apple den Auftrag für die Fertigung eines neuen, günstigeren iPhones an Foxconns Konkurrenten Pegatron vergeben. (...) Fpxconn, seit Jahren der Hauptzulieferer der kalifornischen Erfolgsmarke, ist sowohl wegen seiner Arbeitsbedingungen als auch wegen seiner Produktqualität immer wieder in die Kritik geraten. (...)".
Frontal21, 28.05.2013 (Zugriff: 29.05.2013)
"Der Apple-Konzern vermeidet in Deutschland durch ausgeklügelte Steuertricks Zahlungen in dreistelliger Millionenhöhe im Jahr – so Recherchen des ZDF-Magazins Frontal21. Zwar hält das Unternehmen gesonderte Umsatzzahlen für Deutschland unter Verschluss, macht aber – nach Schätzungen von Analysten - mit seinen in Deutschland verkauften Produkten rund eine Milliarde Euro Gewinn. „Wenn wir auf eine Milliarde Euro Gewinn die 25 Prozent Unternehmenssteuer anlegen, dann kommen wir in Deutschland auf ein Steuersoll von 250 Millionen Euro“, sagt Markus Meinzer von Tax Justice Network, einer internationalen Nichtregierungsorganisation, die sich für eine gerechte Steuerlast einsetzt. „Wenn wir das vergleichen mit den 5 Millionen Euro, die Apple tatsächlich bezahlt hat, sieht man, dass es hier eine Steuerlücke von 245 Millionen Euro gibt.“ Der Trick: Apple nutzt ein komplexes Geflecht aus vielfach im Ausland – zum Beispiel in Irland - angesiedelten Firmen.
Weiter ergaben Frontal21-Recherchen in China, dass bei dem Apple-Zulieferer Foxconn vorgeschriebene Arbeitszeiten nicht eingehalten werden. Zwar versprach Foxconn, die Anzahl der Überstunden bis zum 1. Juli 2013 auf maximal 36 Überstunden im Monat zu reduzieren, aber daran zweifeln Experten wie Cornelia Heydenreich vom gemeinnützigen Verein Germanwatch. Vor Ort-Recherchen von Frontal21 belegen, dass wenige Monate vor der Deadline bei Foxconn immer noch deutlich länger gearbeitet wurde. Und daran werde sich wohl auch wegen der kurzen Lieferfristen, die Unternehmen wie Apple verlangen, in den nächsten Monaten wenig ändern, so Heydenreich gegenüber Frontal21.
In den vergangenen Wochen hatten sich drei Foxconn-Mitarbeiter in Zhengzhou in den Tod gestürzt.2010 hatten sich in der Foxconn-Fabrik im südchinesischen Shenzhen mindestens13 Arbeiter auf die gleiche Weise umgebracht. Menschenrechtsgruppen machten unmenschliche Arbeitsbedingungen dafür verantwortlich".
Link zum Beitrag: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/aktuellste/460#/kanaluebersicht/460
heise.de, 15.04.2013 (Zugriff: 18.04.2013)
"Apple Deutschland hat auf die Verleihung des Negativpreises Big Brother Award 2013 (BBA) an seine hiesige Retail-Tochter reagiert. Ein Apple-Sprecher nannte die Anschuldigungen gegenüber der Nachrichtenagentur dpa "schlichtweg falsch". Wie bei vielen anderen Einzelhändlern auch seien die Kameras in den Filialen angebracht, um Apple "beim Schutz der Kunden und Mitarbeiter" zu unterstützen. "Wir respektieren die Privatsphäre jedes Einzelnen, der einen Apple Store besucht oder dort arbeitet, und das beinhaltet auch die Platzierung der Sicherheitskameras", erklärte der Sprecher (...)".
derStandard.at, 21.02.2012 (Zugriff: 18.03.2013)
Laut derStandart.at zeige Apple Journalisten die kalte Schulter, sobald diese kritisch über das Unternehmen berichten.
"In den USA stieß beispielsweise Apple jüngst ein "New York Times"-Bericht über die miserablen Arbeitsbedingungen in den Fabriken des Zulieferers Foxconn so sauer auf, dass man dem altehrwürdigen Blatt postwendend die kalte Schulter zeigte. Im Vorfeld zur Enthüllung des neuen Betriebssystems OS X 10.8 Mountain Lion wurde dem einstigen Nachrichtenliebling ein Interview mit Apple-Chef Tim Cook verwehrt. [...] Die "NYT" wurde dadurch dennoch gezwungen, Stellungnahmen aus zweiter Hand heranzuziehen. Eine Maßnahme, die Apple bereits zwei Jahre zuvor beim Blog Gizmodo ergriff. Nach der Enthüllung eines iPhone-4-Prototyps schloss Apple Gawkers IT-Blog fortan von sämtlichen Pressekonferenzen aus (...)".
ARD, MarkenCheck, 04.02.2013 (Zugriff: 04.02.2013)
"Die Produktion von Apple Produkten in China verstößt nach wie vor gegen die örtlichen Gesetze zum Arbeitsschutz. Dies haben die Recherchen des Markenchecks in den Regionen Shenzhen und Shanghai, wo Apple in zahlreichen Zulieferbetrieben produzieren lässt, ergeben. Zahlreiche Arbeiter berichteten dem WDR-Team über wöchentliche Arbeitszeiten von 60 Stunden und mehr.
Apple bestritt gegenüber dem WDR diese Gesetzesverstöße nicht und teilte für seinen größten Zulieferer Foxconn mit, dieser wolle "bis Juli 2013 seine Fabriken in Bezug auf Arbeitszeiten in Einklang mit den chinesischen Gesetzen" bringen. Ab dann solle dort das rechtliche Maximum von umgerechnet 49 Stunden in der Woche gelten. Über die anderen Zulieferbetriebe machte das US-Unternehmen keine Angabe.
Apple war 2010 in die Schlagzeilen geraten, weil sich eine Reihe von Arbeitern des Zulieferers Foxconn aus Verzweiflung über Arbeitsüberlastung und schlechter Bezahlung umgebracht hatten. Kurz danach hatte der US-Hard- und Software-Riese eine Begrenzung der Überstundenzeiten angekündigt. Aus Sicht der Hongkonger Menschenrechtsorganisation Sacom hat sich die Situation seitdem nicht wesentlich verbessert, da bei Arbeitszeitkürzungen das ohnehin zu niedrige Gehalt nicht ausreichend erhöht worden sei. "Damit schadet Apple den Arbeitern in Wirklichkeit", erklärte eine Sacom-Sprecherin gegenüber dem WDR.
Im "Apple-Check" präsentiert die ARD Filmaufnahmen aus einer Fabrik, in der die Beschäftigten zum Teil für einen Stundenlohn von umgerechnet einen Euro arbeiten, und zeigt Bilder aus einem heruntergekommenen Arbeiterwohnheim, in dem sich 14 Personen einen Raum teilen müssen".
SPIEGEL (46), S. 42-46, 12.11.2012 (Zugriff: 12.11.2012)
Keine Lust mehr auf Mini-Bezahlung, Stress und die Diktatur der guten Laune: Die Mitarbeiter der deutschen Apple-Stores wehren sich gegen schlechte Arbeitsbedingungen.
Das Nachrichten-Magazin "Der Spiegel" berichtet über die umstrittenen Arbeitsbedingungen in den Konsumtempeln. Die Mitarbeiter klagen über miese Bezahlung, über Lärm und Dauerstress am Arbeitsplatz sowie über eine Diktatur der guten Laune.
„Jene, die sich dem Sprechverbot (Apples, sic) nicht länger unterwerfen wollen, berichten von einem System der Selbstausbeutung, von miesen Löhnen und einer Arbeitskultur, die aus jeden popeligen Job einen großen Auftrag macht. Ehemalige und aktuelle Mitarbeiter erzählen von Pinkelpausen, die mit der Stoppuhr gemessen werden, von Hörstürzen und Nervenzusammenbrüchen, von einer Überwachung, die so weit geht, dass Angestellte bei jedem Verlassen der Filiale des Diebstahls verdächtig werden.
Monatelang hat der SPIEGEL in Belegschaften verschiedener Apple-Filialen recherchiert. Unter der Zusicherung, nicht mit ihrem wahren Namen zitiert zu werden, waren etliche Mitarbeiter bereit, aus ihrem Alltag zu erzählen. (…) Eine umfangreiche Fragenliste zu allen von den Mitarbeitern erhobenen Vorwürfen ließ der Konzern unbeantwortet.
(…).
Bei Apple kennen alle den Fall eines Mitarbeiters, der fristlos entlassen wurde, weil er mit einem Spezialschraubendreher aus Apples Reparaturwerkstatt eine lockere Schraube seines iPhones festgezogen hatte. Privatreparaturen sind verboten, selbst wenn sie nur zwei Sekunden dauern. Jetzt liegt der Fall beim Arbeitsgericht.
(…)
Apple kennt weder Urlaubs- noch Weihnachtsgeld, noch zahlt das wertvollste Unternehmen des Planeten nach Einzelhandelstarif.
(…)
Mitarbeiter aus München berichten von einem Besuch der Gewerbeaufsicht. … Angeblich waren die Beamten kurz davor, den Laden zu schließen. Die Monitore im Back of House seien nicht entspiegelt, der Pausenraum zu klein und vollgestellt gewesen, die Prüfer hätten Umkleidekabinen vermisst und nur zwei Pissoirs gezählt sowie zwei Herren- und drei Damentoiletten für bis zu 70 Mitarbeiter; dazu sollen sie Überwachungskameras entdeckt haben, die nicht das Lager, sondern das Personal filmen“.
Spiegel Online, 05.11.2012; SPIEGEL 12.11.2012, S. 74 (Zugriff: 12.11.2012)
"Das wertvollste Unternehmen der Welt beweist Kreativität beim Steuersparen: Apple hat im vergangenen Jahr gerade mal 1,9 Prozent seines Auslandsgewinns an den Fiskus gezahlt. Der Konzern nutzt dabei legale Buchungstricks.
In den USA muss Apple 35 Prozent seiner Gewinne versteuern. Außerhalb der Vereinigten Staaten jedoch hat der Konzern 2011 gerade mal 1,9 Prozent an Einkommensteuer gezahlt. Bei einem Jahresgewinn von 36,8 Milliarden Dollar im Ausland überwies Apple dem Fiskus lediglich 713 Millionen Dollar. Das geht laut der Nachrichtenagentur AP aus Steuerunterlagen hervor, die das Unternehmen Ende Oktober einreichte. 2011 hatte Apple bei einem Jahresgewinn von 24 Milliarden Dollar noch 2,5 Prozent Steuern gezahlt.
Hintergrund der extrem niedrigen Abgaben sind legale Buchhaltungstricks - unter Steuerplanern bekannt als "Schachtelbeteiligung" oder "Rundreisen". Dabei verschieben internationale Konzerne ihre Profite in Länder mit niedrigen Steuersätzen und kombinieren unterschiedliche Steuervorteile der einzelnen Staaten. Besonders mobile Geschäfte wie Softwareentwicklungen, Markenrechte oder Finanztransaktionen werden konzernintern so verlegt, dass die Gewinne möglichst wenig bis gar nicht besteuert werden. Apple nutzt etwa ein Steuermodell namens "Double Irish with a Dutch Sandwich". Dabei wird Geld über zwei irische Tochtergesellschaften und eine Firma in den Niederlanden in die Karibik transferiert.
Auch andere US-Konzerne zeigen sich bei ihrem Auslandsgeschäft kreativ, wenn es ums Steuersparen geht. Google etwa zahlte 2010 auf internationale Gewinne von 5,8 Milliarden Dollar gerade mal drei Prozent Steuern.
Apple will laut AP einen gewissen Teil der Auslandsgewinne in der Zukunft doch noch in den USA versteuern. In seinen Quartalsberichten deklariert der Konzern diese Gelder als Bruttogewinn, obwohl er im Ausland bereits - wenn auch sehr geringe - Abgaben gezahlt hat. Steuerexperten zufolge wäre es ein Leichtes für Apple, diese Steuerverpflichtungen aus der Bilanz zu entfernen. Damit würde der Gewinn des Konzerns in den vergangenen drei Jahren auf einen Schlag um 10,5 Milliarden Dollar steigen. Doch Apple fürchtet offenbar um sein Image, das Unternehmen gilt in den USA als relativ verantwortungsvoller Steuerzahler".
Apple machte 2010 13 Milliarden Gewinn im Ausland, zahlte darauf durch Finanz-Jonglage nur 0,1 Milliarden Dollar Steuern.
Handelsblatt, 15.07.2012 (Zugriff: 02.11.2012)
"„Ich habe eingesehen, da haben wir einen Fehler gemacht“. Der scheidende Hardware-Chef von Apple entschuldigte sich am Wochenende für den Rückzug des IT-Konzerns vom Umweltsiegel EPEAT. Mit sofortiger Wirkung seien alle Apple-Produkte, die die Kriterien des amerikanischen Umweltschutz-Verbandes erfüllen, wieder gelistet. Beide Seiten sind jetzt um Schadensbegrenzung bemüht. Man wolle gemeinsam an einer Weiterentwicklung der Bewertungsstandards arbeiten, beteuern Apple und Verband.
In einem offenen Brief reagierte der Kultkonzern aus dem kalifornischen Cupertino am Wochenende auf die offenbar zahlreich bei ihm eingegangenen Beschwerden. „Wir haben von vielen loyalen Apple-Kunden gehört, dass sie von der Entscheidung enttäuscht waren unsere Produkte aus dem Rating zu nehmen“, so Mansfield. Das EPEAT-Rating bewertet unter anderem, wie einfach und effizient Elektronikprodukte nach Gebrauch zerlegt und einem Recycling zugeführt werden können. Beim neuen MacBook-Pro mit Retina-Display ist der Akku fest mit dem Alu-Gehäuse verklebt, was eine Trennung der hochgiftigen Akkus zum Recycling extrem aufwändig bis unmöglich macht.
Obwohl Apple keine Begründung für seinen Ausstieg aus dem Umweltsiegel gegeben hatte, sehen viele Beobachter hier den Grund: Apple werde in Zukunft mehr Produkte designen, die nicht mehr den Anforderungen des Verbandes genügen werden, der von großen Elektronikherstellern gegründet und den US-Behörden unterstützt wird. (...)".
SPIEGEL ONLINE, 06.10.2012 (Zugriff: 06.10.2012)
„Das iPhone 5 ist einmal mehr geeignet, den Konsumenten in der westlichen Welt eine Frage in Erinnerung zu rufen: Unter welchen Bedingungen werden die Kultobjekte und Fetische, mit denen wir uns umgeben, eigentlich hergestellt?
Die Arbeiter in einer Fabrik des Apple-Zulieferers Foxconn haben die Frage offenbar gerade auf ihre Weise beantwortet: drei- bis viertausend von ihnen sind laut der Organisation China Labor Watch in Streik getreten, in einer Fabrik im chinesischen Zhengzhou. Grund seien neue Qualitätsanforderungen gewesen, die nicht mehr hätten erfüllt werden können. Unter anderem hätten die neuen Standards vorgesehen, dass die Hüllen der neuen Apple-Handys keine Dellen größer als 0,02 Millimeter abbekommen dürfen. "Engadget" zitiert einen angeblichen Foxconn-Arbeiter, der über den chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo mitgeteilt habe, derart winzige Beschädigungen seien "jenseits unserer Sehfähigkeiten". Der Druck, der auf den Arbeitern laste, sei immens.
Mittlerweile hat Foxconn mit einer knappen Stellungnahme reagiert: Es habe in der Fabrik in Zhengzhou "keinen Streik" gegeben. Es handele sich um "Streitigkeiten mit kleinen Gruppen von Arbeitern", um "isolierte Vorfälle", die bereits beigelegt worden seien. Die Produktion laufe weiter. China Labor Watch dagegen hatte behauptet, die iPhone-5-Produktionsstraßen seien "gelähmt" gewesen.
Der Grund für die verschärften Qualitätsanforderungen dürften die Beschwerden von iPhone-5-Käufern sein. Kurz nach der Markteinführung waren massenhaft Klagen darüber laut geworden, dass die neuen Aluminiumgehäuse zum Teil feine Kratzer und ausgeschlagene Stellen, teils sogar leichte Beulen aufwiesen“.
Focus, 30.09.2012 (Zugriff: 01.10.2012)
"Apple droht wegen seiner Garantiepolitik jetzt auch Ärger mit der EU-Kommission. EU-Justizkommissarin Viviane Reding hat die Verbraucherschutzminister aller 27 EU-Staaten schriftlich über Versäumnisse des Unternehmens informiert.
In dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur dpa in Brüssel vorliegt, schreibt Reding: „Es scheint, dass Apple-Verkäufer es versäumten, Verbrauchern klare, wahrhaftige und komplette Informationen zu geben über die Garantie, die ihnen nach EU-Recht zusteht.“ Ähnlich irreführende Informationen hätten sie auf Internetseiten gestellt.
Das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ hatte dies zuvor bereits berichtet. Das Schreiben datiert vom 21. September und ging unter anderem auch an Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU). Die Mitgliedsstaaten müssten nun aktiv werden und – basierend auf ihren nationalen Vorgaben – gegen Apple vorgehen.
Bei Apple gibt es eine einjährige Garantie, die mit „Apple Care“ je nach Gerät auf zwei oder drei Jahre verlängert werden kann. Dies reicht nach Ansicht Redings nicht aus. Das EU-Recht verpflichte Hersteller zu einem zweijährigen Gewährleistungsanspruch. Er gilt für alle Mängel, die schon zum Zeitpunkt des Verkaufs bestanden haben – auch wenn sie erst später bemerkt werden. Bei der freiwilligen Garantie geht es hingegen um Mängel, die nach der Übergabe an den Kunden auftreten.
„Apple wirbt prominent dafür, dass seine Produkte eine einjährige Herstellergarantie haben, versäumt es aber, klar darüber zu informieren, dass Verbraucher laut EU-Recht ein automatisches und kostenloses Anrecht auf einen gesetzlichen zweijährigen Gewährleistungsanspruch haben“, schreibt die EU-Kommissarin.
Apples Vorgehen wird schon lange von Verbraucherschützern angeprangert. Europäische Verbraucherschutzorganisationen aus elf Ländern haben sich nach Worten Redings bei der EU-Kommission beschwert. Sie warfen dem iPhone-Konzern zuletzt im März vor, prominent für die kostenpflichtige Garantieverlängerung „Apple Care“ zu werben, aber ungenügend über den gesetzlichen zweijährigen Gewährleistungsanspruch zu informieren. Im vergangenen Dezember musste Apple deswegen bereits eine Strafe von 900 000 Euro in Italien an den Marktregulierer AGCM zahlen".
Manager-Magazin, 28.09.2012 (Zugriff: 01.10.2012)
"Apple hat auf die massive Kritik an seinem neuen Karten-Dienst mit einer Entschuldigung und einer Empfehlung für Programme von Konkurrenten wie Google reagiert. Man werde alles tun, um die Anwendung zu verbessern.
Man sei mit Maps auch den eigenen Qualitätsansprüchen nicht gerecht geworden, schrieb CEO Tim Cook in einem am Freitag veröffentlichten Brief an die Kunden des US-Konzerns. Apple bedauere, die Benutzer damit frustriert zu haben und tue alles in seiner Macht, um die Anwendung zu verbessern.
In der Zwischenzeit könnten sie auf Alternativen zurückgreifen, erklärte Cook, und nannte neben den Angeboten von Herstellern wie Microsoft und Nokia auch Google . (...)
In der neuen Version des Apple-Mobilbetriebssystems iOS 6 ist Google Maps nicht mehr enthalten".
Die Welt, 21.09.2012 (Zugriff: 27.09.2012)
"Apple hat mit seinem neuen Betriebssystem den Kartendienst des Erzrivalen Google von iPad und iPhone entfernt. Doch nun zeigt sich, dass der eigene Dienst voller Fehler und bizarrer Darstellungen ist.
(...)
Apple bedauert die Probleme beim neuen eigenen Kartendienst und bittet die Nutzer um Geduld. Das Unternehmen arbeite Permanent an Korrekturen, sagte eine Sprecherin. "Je mehr Menschen den Dienst nutzen, desto besser wird er", erklärte sie gegenüber dem US-Blog "All Things D"."
Frankfurter Rundschau, 21.09.2012 (Zugriff: 24.09.2012)
"Formaljuristisch müssten solche Probleme zwar nicht Apples Sorge sein. Die Kalifornier sind bei Foxconn oder Wintek schließlich nur Kunden, und die Einhaltung von Sicherheits- und Sozialstandards in chinesischen Fabriken ist Aufgabe chinesischer Behörden. Doch westliche Konsumenten sehen Apple dennoch in der Pflicht, in China für gute Bedingungen zu sorgen".
Frankfurter Rundschau, 21.09.2012 (Zugriff: 24.09.2012)
"Erstmals erleben Apple-Nutzer mit einem Update einen massiven Rückschritt. Der neue Kartendienst Maps ist so fehlerhaft, dass vor dem Update gewarnt wird. Für Apple wird dieses Problem nur schwer zu lösen sein.
(...)
Die Premier ist gehörig misslungen. Nicht nur, dass im Satelliten-Modus Brücken einstürzen und Flugzeuglandebahnen plötzlich kurvig werden – der Dienst ist so fehlerhaft, dass eine verlässliche Navigation damit unmöglich wird. Die EZB verortet der Kartendienst etwa in Schwalbach am Taunus statt im Ostend, das Frankfurter Rathaus in Mörfelden-Walldorf und Berlin am Südpol. In anderen Städten verschwinden Bahnhöfe, unzählige Geschäftsadressen werden nie angezeigt.
(...)
Zwar sind dem US-Konzern auch unter Steve Jobs Missgeschicke passiert. Doch anders als bei Empfangsproblemen, die durch die Anordnung der Antennen im Rahmen des iPhone 4 ausgelöst wurden, müssen die grundlegenden Defizite der Kartenfunktion für die Verantwortlichen vorab sichtbar gewesen sein. Diese scheinen sich bewusst zu entschieden haben, ihren Nutzern einen schlechteren Service zuzumuten".
IT TIMES, 24.09.2012 (Zugriff: 24.09.2012)
„Nachdem Desaster um seine neue Kartensoftware in iOS 6, soll Apple nunmehr aggressiv ehemalige Google Maps Mitarbeiter umgarnen, will der Branchendienst TechCrunch erfahren haben. Hierfür soll Apple sogar Headhunter bzw. Personal-Manager eingeschaltet haben, um Google Maps Mitarbeiter abzuwerben, die geholfen haben, die Google-Kartensoftware zu realisieren. Apple will demnach sein Karten-Team deutlich verstärken, wie auch den jüngsten Job-Angeboten hervorgeht. Wie der Business Insider berichtete, beschäftige Google zuletzt bis zu 7.100 Mitarbeiter rund um sein Google Maps Produkt, die dabei helfen, die Kartensoftware zu verbessern“.
DIE WELT, 24.09.2012 (Zugriff: 24.09.2012)
„Nach der massiven Kritik von Nutzern an seinem ersten eigenen Kartendienst für iPhone und iPad verspricht Apple Verbesserungen und bittet um Geduld. Apple arbeite permanent an Korrekturen, und "je mehr Menschen den Dienst nutzen, desto besser wird er", erklärte eine Sprecherin dem US-Blog "All Things D". Apple ersetzte zum Start des iPhone 5 in der neuen Version seines Betriebssystems die bisherigen Google-Karten durch ein eigenes Angebot. Es ist an vielen Stellen weniger detailliert und auch fehlerhaft.
Auch viele Nutzer bisheriger iPhone- und iPad-Modelle hatten seit Mittwochabend das Betriebssystem iOS 6 mit den neuen Karten installiert und zeigten sich erstaunt über den Fehltritt des sonst so auf Benutzerfreundlichkeit bedachten Konzerns. Unter den Fehlern waren gewellte 3D-Ansichten, falsch platzierte Ortschaften, Bahnstationen oder Restaurants sowie Fehler in Städtenamen“.
ZDF Heute.Journal, 4.10.2011 (Zugriff: 21.09.2012)
Kurz vor der Vorstellung des iPhone 5:
Ausschnitt (2:13 Min.) aus dem Heute-Journal vom 04.10.11.
Apple das wertvollste Unternehmen der Welt, lässt in seinem Werk Kinder arbeiten und scheint damit kein besonders großes Problem zu haben, wie wär's, wenn sie einfach mal auf ein Paar Millionen verzichten und dafür menschliche Arbeitsbedingungen schaffen, dass wäre in meinen Augen nicht zu viel verlangt oder können sie es sich nicht leisten ?
ZDF Frontal 21, 04.10.2011 (Zugriff: 21.09.2012)
Beitrag zu den Praktiken der Firma Foxconn im Auftrag von Apple. Hier wird drastisch die ausbeuterische und Menschenverachtende Philosophie dieser Firmen aufgezeigt.
ZDF Kultur, 09.05.2011 (Zugriff: 21.09.2012)
Welchen Preis zahlen Apple-Fans für den Eintritt in die Apple-Community?
ARTE Frankreich, 2011 (Zugriff: 21.09.2012)
"Wie hat es die Firma Apple, die in einer bescheidenen Garage in Kalifornien ihren Anfang nahm und zu einem weltweit agierenden Konzern aufgestiegen ist, geschafft, die Kunden selbst zu den effizientesten Missionaren der Marke zu machen? Sogar das Logo - ein angebissener Apfel - steht für Rebellion und Freiheit. Apple scheint zu einer Art neuer Religion oder Weltanschauung geworden zu sein. Und ihr Guru heißt Steve Jobs, der vor kurzem gestorbene geniale Erfinder der kalifornischen Marke".
Focus Online, 03.03.2012 (Zugriff: 21.09.2012)
"Der Elektronikkonzern Apple stand in den letzten Monaten vermehrt in der Kritik. Ihm wird unter anderem vorgeworfen die Fertigung nach China auszulagern, obwohl Apple große Gewinne einfahre. Der Konzern reagiert nun auf diese Kritik mit einer Studie, die belegen soll, dass Apple in den USA 514 000 Jobs geschaffen habe.
Apple reagiert auf die anhaltende US-Kritik an der Auslagerung seiner Fertigung nach China. Eine vom kalifornischen Elektronikkonzern in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Apple in seiner Heimat 514 000 Jobs geschaffen oder unterstützt hat – „vom Ingenieur, der das iPad mitentwickelt hat, bis zum Paketboten, der es an Ihre Haustüre bringt“, wie Apple auf einer am Freitag (Ortszeit) freigeschalteten Website schreibt.
Die Studie ist Teil einer Charmeoffensive des neuen Konzernchefs Tim Cook. Der verstorbene Vorgänger und Apple-Gründer Steve Jobs hatte Kritik meist an sich abprallen lassen. Der früher fürs Tagesgeschäft zuständige langjährige Apple-Manager Cook fährt hier einen offeneren Kurs.
Apple beschäftigt nach eigenen Angaben 47 000 Menschen in den USA und 70 000 weltweit. Vor zehn Jahren seien es in den Vereinigten Staaten weniger als 10 000 gewesen. Ein guter Teil der Mannschaft arbeitet in der Zentrale in Cupertino nahe San Francisco. Apple baut dort gerade einen komplett neuen Campus – was wiederum Arbeitsplätze schaffe, wie es hieß.
Die Chips für viele Erfolgsprodukte stammten aus Texas, führte Apple auf. Das Glas für das iPhone-Handy komme großteils aus Kentucky und New York. In die halbe Million US-Arbeitsplätze fließen aber auch all jene externen Entwickler ein, die Apps für das iPhone oder den Tabletcomputer iPad kreieren. Das alleine sichert laut der Studie der Beratungsgesellschaft Analysis Group mehr als 210 000 Menschen ein Einkommen.
Apple wehte in den vergangenen Monaten ein scharfer Wind entgegen. Der Konzern verdient sich mit seinen Erfolgsprodukten eine goldene Nase. Das gelingt aber nur, weil die Geräte günstig bei Auftragsfertigern wie Foxconn in China produziert werden. Menschenrechtler und US-Medien kritisieren die dortigen Arbeitsbedingungen. Apple sah sich bereits gezwungen, Prüfern Zugang zu den Fabriken zu gewähren und will deren Berichte regelmäßig veröffentlichen".
ARD Tagesschau, 01.09.2011 (Zugriff: 21.09.2012)
"Fünf Umweltgruppen werfen dem amerikanischen Elektronikriesen vor, die Augen vor der massiven Umweltverschmutzung seiner chinesischen Zulieferer zu verschließen. Die Vorwürfe gegen die Firmen reichen von der Emission giftiger Gase bis hin zur Verseuchung von Gewässern mit Schwermetall-Rückständen und Dioxinen. In einem Fall sei in einem Dorf neben einer Fabrik die Zahl der Krebserkrankungen massiv angestiegen, heißt es. In einem anderen Fall sei die Konzentration von Schwermetallen in einem nahegelegenen See fast zweihundert Mal höher als normal".
ZEIT ONLINE, 05.10.2011 (Zugriff: 21.09.2012)
"Apples Erfolge sind billig erkauft
Die Arbeitsbedingungen bei Apples Zulieferern waren mies, Apple versprach Besserung. Einem neuen Bericht zufolge aber hat sich daran bisher nicht viel geändert".
Die ZEIT (dpa), 21.09.2012 (Zugriff: 21.09.2012)
"Nach der massiven Kritik von Nutzern an seinem ersten eigenen Kartendienst für iPhone und iPad verspricht Apple Verbesserungen und bittet um Geduld. Apple arbeite permanent an Korrekturen, und «je mehr Menschen den Dienst nutzen, desto besser wird er».
Dies erklärte eine Sprecherin dem US-Blog «All Things D» am späten Donnerstag. Apple ersetzte zum Start des iPhone 5 in der neuen Version seines Betriebssystems die bisherigen Google-Karten durch ein eigenes Angebot. Es ist an vielen Stellen weniger detailliert und zum Teil auch fehlerhaft".
Heise (Shanghai Daily), 07.09.2012 (Zugriff: 21.09.2012)
"Studenten aus Huai'an in der ostchinesischen Provinz Jiangsu werden gezwungen, ihr Studium zu unterbrechen und in einer dortigen Foxconn-Fertigungsstätte Apples kommendes iPhone 5 zusammenzubauen. Das berichtet die Zeitung Shanghai Daily, die sich auf Aussagen in Web-Foren von Betroffenen beruft. Angesichts des anstehenden Verkaufsstarts für Apples nächstes Smartphone habe Foxconn nicht ausreichend herkömmliche Aushilfen finden können. Kurzfristig seien 10.000 Arbeitsplätze zu besetzen gewesen.
Rund 200 Studenten ihrer Hochschule seien zu der Fabrik gefahren worden, berichtete eine Studentin demnach. Sie verdienten 1550 Yuan (193 Euro) monatlich und müssten dafür sechs Tage in der Woche arbeiten. Allerdings müssten sie mehrere hundert Yuan für Unterkunft und Verpflegung aufwenden. Einige andere Studenten von anderen Hochschulen hätten dies bestätigt. Sie würden gezwungen, zwölf Stunden täglich zu arbeiten.
(...)
Der Bericht zitiert einen Juristen, nach dessen Ansicht diese Praxis gegen Gesetze verstoße. Schulen, Bildungs- und Arbeitsrechtsbehörden sowie Foxconn könnten deshalb verklagt werden. Die Nichtregierungsorganisation Tianxiagong bietet Studenten Hilfe an, rechtlich gegen ihre Hochschulen vorzugehen. Allerdings lehnten dies einige Studenten ab da sie befürchten, sie könnten benachteiligt werden".
Heise, 30.3.2012 (Zugriff: 21.09.2012)
Zum Abschlussbericht der FLA über Foxconn im Auftrag von Apple:
"Apple war Anfang des Jahres als erstes Unternehmen der Elektronikbranche der FLA (= Fair Labour Organisation) beigetreten, die unabhängige Inspektionen von Fabriken unternimmt. Außerdem führt der US-Konzern seit mehreren Jahren eigene Kontrollen bei Zulieferern durch, die ebenfalls viele Mängel aufdeckten, darunter einzelne Fälle der Beschäftigung Minderjähriger. Die Arbeitsbedingungen bei Foxconn waren immer wieder scharf kritisiert worden.
Fast zwei Drittel der Foxconn-Arbeiter (64 Prozent) sagten in der FLA-Umfrage, sie könnten mit dem Gehalt nicht ihre Grundbedürfnisse finanzieren. Dabei gelten die Einkommen bei Foxconn bereits als überdurchschnittlich in China, was die Jobs sehr begehrt macht. Die FLA werde die Lebenshaltungskosten in den Städten Shenzhen und Chengdu untersuchen, um zu prüfen, ob die Gehälter ausreichend seien.
Außerdem sei die Vergütung von ungeplanten Überstunden teilweise unfair geregelt, weil nur abgeschlossene 30-Minuten-Blöcke vergütet würden, erklärte die Organisation. Wer nach diesen Bestimmungen 28 Minuten arbeite bekomme gar keine Überstunden bezahlt, bei 58 Minuten gebe es nur zusätzliches Geld für eine halbe Stunde.
Mehr als 43 Prozent erklärten, dass sie Zwischenfälle selbst erlebt oder beobachtet hätten. In dieser Zahl wurden diverse Probleme – von Handverletzungen bis hin zu Unfällen mit Fabrikfahrzeugen – zusammengefasst. Bei Foxconn seien bisher nur Zwischenfälle registriert worden, die zu einer Unterbrechung der Produktion führten. Das werde sich ab sofort ändern, sagte die FLA: Jetzt soll jede Verletzung notiert werden. Zugleich bescheinigte die FLA Foxconn Fortschritte bei der Prävention von Aluminiumstaub-Explosionen. Im vergangenen Jahr waren bei zwei solcher Detonationen in der iPad-Produktion 4 Menschen getötet und 77 verletzt worden. Die FLA soll neben Foxconn auch weitere Apple-Zulieferer wie Quanta oder Pegatron untersuchen.
Apple-Chef Tim Cook hatte diese Woche auf seiner China-Reise auch ein iPhone-Werk von Foxconn besucht. Cook kennt die Fabriken gut: Er war lange für das Tagesgeschäft zuständig und hatte auch die Zuliefererkette neu aufgebaut. Neben Apple gehören auch bekannte Anbieter wie Amazon, Dell, Nintendo, Hewlett-Packard, Samsung, IBM, Lenovo, Motorola, Sony und Toshiba zu den Foxconn-Kunden".
GIGA (New York Times), 26.1.2012 (Zugriff: 21.09.2012)
"Apple beeindruckt Analysten immer wieder mit einer hohen Gewinnmarge. Diese ermöglicht unter anderem die Zusammenarbeit mit asiatischen Zulieferern, die besonders schnell besonders günstig Apple-Produkte herstellen – unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen. Die New York Times beleuchtet die Situation in einem ausführlichen Artikel, der auch frühere Apple- und Foxconn-Manager zu Wort kommen lässt.
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Erst im Januar veröffentlichte das Unternehmen einen neuen Lieferanten-Report, der die Zulieferer benennt, über Probleme berichtet und Apples Willen bekundet, diese zu lösen.
Trotzdem machen ehemalige Apple-Manager ihrem früheren Arbeitgeber Vorwürfe – erklären aber auch, in welcher Konfliktlage sich das Unternehmen befindet. Das Management des Unternehmens wolle die Bedingungen zwar tatsächlich verbessern. Jedoch schmälerte das Bedürfnis, gute Beziehungen zu Zulieferern aufrecht zu erhalten, diese Hingabe. Foxconn sei, so ein weiterer Manager, eines der wenigen Unternehmen, das die iPhone- und iPad-Produktion nach Apples Bedürfnissen steigern könnte. Apple werde nicht mit Foxconn brechen, und Foxconn werde China nicht verlassen.
Einen weiteren Dämpfer erhalten die Bestrebungen vor allem durch die Notwendigkeit, neue Produkte schnell herstellen zu lassen. Nach der Bekanntgabe des jüngsten Rekordergebnisses für das vergangene Quartal räumte Apple ein, dass die Verkaufszahlen noch höher hätten sein können – wenn Apple nur mehr Produkte hergestellt hätte.
Ein anderer Ex-Apple-Manager berichtet, dass Apple seit über vier Jahren von schlechten Arbeitsbedingungen wisse – und dennoch seien diese immer noch problematisch. “Warum? Weil das System für uns funktioniert. Die Zulieferer würden morgen alles ändern, wenn Apple ihnen erklärte, dass sie keine andere Wahl hätten.” Das Unternehmen reagierte sicherlich anders, wenn iPhones vier Jahre lang nicht funktionierten.
Noch drastischer beschreibt der frühere Foxconn-Manager Li Mingqi die Situation. Li befindet sich gerade in einem arbeitsrechtlichen Streit mit seinem früheren Arbeitgeber. Er berichtet, dass Apple sich “nie um etwas anderes als die Verbesserung der Produktqualität und niedrigere Preise” gekümmert habe. Das Wohl der Arbeiter habe “für ihre Interessen keine Relevanz.” Sobald Apple einen Vertrag mit Foxconn geschlossen habe, kümmere sich Apple nicht mehr um Arbeitsbedingungen “oder irgendetwas anderes, das für ihre Produkte irrelevant ist.”
Apple selbst wollte den Artikel der Zeitung, den diese vorab in Form einer Zusammenfassung nach Cupertino schickte, nicht kommentieren".
GIGA, 23.2.2012 (Zugriff: 21.09.2012)
Apple lässt überwiegend bei Foxconn in China fertigen. Er ist einer der größten Hersteller von Elektronik- und Computerteilen weltweit. Foxconn gehört zum taiwanischen Unternehmen Hon Hai Precision Industry Co., Ltd.
Scharfe Vorwürfe gegen Foxconn gibt es seit 2006. Vor allem die geringen Löhne und unmenschlichen Arbeitsbedingungen werden kritisiert.
"Nachdem der US-Sender ABC einen Bericht über das Unternehmen ausgestrahlt hatte, meldete sich nun eine weitere Organisation zu Wort. Foxconn wird dabei unter anderem vorgeworfen, minderjährige Arbeitskräfte vor den FLA-Kontrollen zu verstecken. (...) Laut SACOM äußerten einige Foxconn-Mitarbeiter ihre Zweifel an Apples guten Vorsätzen. Die Offiziellen aus Cupertino hätten die Verstöße mit eigenen Augen gesehen und sich dazu entschieden, nichts dagegen zu unternehmen. Chan hofft, dass Tim Cook die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten verbessert, hat aber ähnliche Zweifel wie die Foxconn-Mitarbeiter.
Chan habe in der Vergangenheit mehrfach versucht Reporte, Petitionen und andere Dokumente über die Arbeitsbedingungen an Apple zu übergeben. Dafür war sie sogar nach Cupertino gereist, wo der Empfang die Entgegennahme der Dokumente abgelehnt habe. Ein Sicherheitsmitarbeiter habe diese entgegen genommen und versprochen, sie an die richtigen Personen zu übergeben. Mehr als zwei Jahre später wartet Chan weiterhin auf eine Reaktion von Apple.
Auf die Frage, ob die von der New York Times genannten Bedingungen in den chinesischen Fabriken korrekt seien, sagte Chan, dass sie sehr ähnliche Erfahrungen gemacht habe. “Die Mitarbeiter fühlen sich wie Maschinen”, so Chan.
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Die Fair Labor Association nannte weitere Details, wie es zu der Kooperation zwischen ihnen und Apple gekommen sei. Die ersten Unterhaltungen haben im April 2007 begonnen, rissen jedoch im März 2008 ab. Im April 2009 wurden die Gespräche wieder aufgenommen und man entschloss sich zu einem Pilotprogramm, damit Apple herausfinden konnte, wie die Organisation arbeitet. Daraufhin wurde ein zweites Projekt durchgeführt, welches laut Auret van Heerden dazu geführt habe, dass Apple Ende 2011 der FLA beigetreten ist. Er glaubt, dass diese Entscheidung vor den Recherchen der New York Times getroffen wurde.
Apple hatte Anfang der vergangenen Woche angekündigt, die FLA habe mit ihren Inspektionen der chinesischen Lieferanten begonnen. FLA-Chef Auret van Heerden nannte die Bedingungen in den Fabriken zunächst erstklassig, ruderte aber schnell mit seinen Aussagen zurück und erklärte, dass man haufenweise Probleme gefunden habe. Die FLA war in der vergangenen Woche in die Kritik geraten".