textilwirtschaft.de, 25.05.2016 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 25.05.2016)
„Esprit ist neuer Partner der Initiative CanopyStyle der kanadischen Non-Profit-Umweltschutzorganisation Canopy, die sich vor allem für den Schutz der Wälder einsetzt. Die Kampagne verpflichtet inzwischen mehr als 65 große Modemarken, Designer und Einzelhändler, kein Holz mehr aus alten und gefährdeten Wäldern in ihren Viskose-Lieferketten zu verwenden, darunter sind Inditex, H&M, Levi‘s, G-Star, C&A, Marks & Spencer, New Look, Tesco.
Luis Gonzaga, Senior Vice President Head of Global Supply bei Esprit: „Diese Partnerschaft mit Canopy und unser Versprechen, auf die Verwendung von Fasern aus gefährdeten Wäldern zu verzichten, ist eine aufregende neue Initiative für Esprit: Wir freuen uns sehr, ein Teil davon zu sein.“ Der Konzern will bis Ende 2017 keine Stoffe mehr nutzen, deren Fasern aus gefährdeten oder illegal abgeholzten Wäldern stammen bzw. aus Wäldern, die Lebensraum für bedrohte Tierarten sind.
[…]“.
WAZ, 16.08.2013 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 16.08.2013)
"Für ein Modeunternehmen war es das pure Grauen: Die Discounter-Ketten Penny-Markt und Kik boten vor wenigen Wochen T-Shirts und Hosen der Marke Esprit an. Verglichen am Originalpreis wurden die Kleidungsstücke regelrecht verramscht. Das kam beim Ratinger Modekonzern nicht gut an, denn die Outlet-Ware war wohl über dunkle Kanäle aus dem Ausland auf den Wühltischen gelandet. Bei Esprit setzt man beim Abverkauf voll und ganz auf Outlet-Center.
In wenigen Wochen sollen sich Schnäppchen-Jäger eine neue Anschrift in ihr Navi eintragen: Wo derzeit noch Bagger rollen, die Straße geteert wird und Handwerkerautos ein- und ausfahren, will Esprit Ende August eine Art Super-Outlet eröffnen. Das Gebäude hat knapp 5000 Quadratmeter Verkaufsfläche – das ist mehr als das Doppelte vom bisherigen Factory-Outlet in Ratingen-Tiefenbroich. Statt 350 Parkplätze soll auf dem neuen Gelände Platz für über 900 Autos sein. Ein 40 Meter hoher Werbemast vor dem Gebäude gibt bereits jetzt Orientierung.
Esprit eröffnet bundesweit drei neue Outlet-Center. Esprit ist auf Expansionskurs: Im münsterländischen Ochtrup ist für den Herbst ein neues Factory Outlet-Center (FOC) geplant
– das zweite der Marke in NRW. Bei München und bei Hamburg entstehen ebenfalls neue Outlets, sodass Esprit zum Ende des Jahres bundesweit sieben Outlets unterhalten will und dann zwölf im übrigen Europa.
In der Textilbranche sieht man die Entwicklung „als Zeichen, wie hart der Konkurrenzkampf geworden ist“, sagt Jürgen Wolff, langjähriger Chefeinkäufer der Warenhauskette Kaufhof, der mittlerweile unter anderem Outletbetreiber berät. Kollektionen kommen in immer schnelleren Zyklen in den Handel – und müssen dort umso schneller wieder raus, weil sie sonst den Platz in den Regalen verstopfen. Outlet-Center dienen dabei auch dem "Schutz der Marke", sagt Wolff. Sonst steige die Gefahr, dass sich Fälle wie bei Penny oder Kik viel öfter wiederholten - mit tödlicher Wirkung fürs Markenimage".
Nachhaltig leben, 15.08.2013 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 15.08.2013)
"Knapp eine Woche nachdem Greenpeace mit ihrer ‚Toxic Threads – The Big Fashion Stitch-Up’-Studie zu Giftstoffen in Markentextilien für Aufsehen gesorgt haben, zieht das Ratinger Fashionlabel Esprit jetzt Konsequenzen. Bis 2020 will das Unternehmen alle gefährlichen Chemikalien aus seiner Lieferkette entfernen.
Die Veröffentlichung der ‚Toxic Threads – The Big Fashion Stitch-Up’-Untersuchung in deren Rahmen Greenpeace gefährliche Chemikalien in Kleidungsstücken von Markenanbietern nachweisen konnte zeigt erste Wirkung. Nachdem die Umweltschützer in zwei von insgesamt neun getesteten Esprit-Teilen Giftstoffe fanden die laut Presseerklärung des Unternehmens zwar nicht die gesetzlichen jedoch die internen Werte übertrafen, schlossen sich die Ratinger jetzt der von Adidas, C&A, Nike, Puma und Li Ning gegründeten ‚Roadmap to Zero’-Initiative an und verpflichten sich damit zur Erreichung von Nullemissionen bis zum Jahr 2020.
„Esprit arbeitet mit anderen Marken der Bekleidungs- und Schuhbranche zusammen sowie mit anderen Beteiligten wie der chemischen Industrie, NGOs und Materialhändlern, um den Erfolg dieses ehrgeizigen Projekts sicherzustellen und steht voll hinter seinem Inhalt, Aktionen und Zeitplänen, die in dem gemeinsamen ZDHC-Plan aufgezeichnet werden,“ bestätigte der stellvertretende Geschäftsführer und Leiter der Abteilung für Qualitätskontrolle und Nachhaltigkeit Charles Dickinson. Eine Liste der verbotenen und eingeschränkten Substanzen kann man auf der Unternehmenswebsite abrufen. Derzeit gibt es für die Branche keine einheitlichen Richtlinien zum Gebrauch und der Entsorgung von Chemikalien bei der Textilherstellung.
Quelle: Fashion United Text: Andreas Grüter
Handelsblatt Interview mit Ex-Chairman, 15.06.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 15.08.2013)
15 Jahre lang galt Heinz Krogner als „Mr. Esprit“. Er kam, als die Marke am Boden lag und übergab dem heutigen Chef Ronald van der Vis einen hochprofitablen Konzern. Heute lässt Krogner kein gutes Haar an dem Holländer.
Herr Krogner, Sie haben Esprit zum Vorzeigekonzern gemacht. Was läuft heute falsch?
Esprit hat den schlimmsten Fehler begangen, den es gibt: Die Firma hat den Kunden vernachlässigt.
Wie meinen Sie das?
Esprit stand für ein Qualitätsversprechen. Esprit hatte eine Handschrift. Beides wurde aufgegeben. Esprit hat die alten Kunden vergrault und neue nicht schnell genug gewonnen.
Woran lag das?
Esprit stand für moderne Klassik, für hohe Qualität. Jetzt sehe ich: Modisches Zeug, das kommt und geht. Da weiß keiner, dass es von Esprit kommt oder wofür Esprit steht.
Warum haben Sie da als Aufsichtsrat nicht eingegriffen?
Ich habe versucht, was ich konnte. Aber man hat nicht mehr auf mich gehört. Ronald van der Vis kam als neuer Chef und wollte alles anders machen. Man hat ihn gelassen.
Was passierte dann?
Van der Vis hat lauter neue Leute reingeholt. Die alten, diejenigen, die die Marke aufgebaut haben, waren von dem neuen Kurs enttäuscht und sind gegangen. Das war ein großes Übel. So ein radikaler Wechsel ist sehr gefährlich.
Warum?
Eine Marke muss aufpassen, nicht in die Beliebigkeit zu rutschen. Wer gewinnt denn am Markt? Die Qualitätsunternehmen. Der Kunde fordert von Esprit Qualität. Sonst kann er ja gleich zu Kik gehen. Die Erfolgsformel ist, den Verbraucher zu verstehen, ihn zu beobachten, auf ihn zu hören.
Und das wollten Sie Ihrem Nachfolger vermitteln?
Van der Vis hatte keine Erfahrung in der Branche. Aber er ist kein dummer Mensch. Ich wollte einen weichen Übergang, ihn in den Job einführen. Aber er hörte nicht zu und hatte einen extremen Machtanspruch. Und der Aufsichtsrat hat ihn machen lassen. Man hat hier praktisch einem Piloten das Flugzeug übergeben, bevor er fliegen konnte.
Aber Sie waren doch auch im Aufsichtsrat.
Aber ich war dort allein. Mir wurde gesagt: Was Du sagt, ist ja alles schön und gut. Aber Du bist ja nicht mehr lang da. Wir müssen auf den Neuen setzen. Dann habe ich mich aus dem Gremium zurückgezogen. Ich spiele doch nicht den einsamen Mahner und kämpfe im Aufsichtsrat gegen meine Kollegen. Was soll das?
Kununu und andere Portale, 15.08.2013 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 15.08.2013)
Häufiger Tenor von Mitarbeiter/innen: "Die Firma hat ihre Philosophie aus den Augen verloren und ist total ins Mittelmaß abgerutscht ...".
Der Druck ist deutlich größer geworden; die "Zahlen" stehen im Zentrum, denn Esprit Europa liefert nicht die Zahlen, die verlangt werden; Einsparungen werden bei Arbeits- und Produktionsbedingungen verschärft.