Der Fairness-Check geht nicht von einem Fairness-Begriff aus. Vielmehr greift er gezielt die Fairness-Versprechen auf, die die Unternehmen selbst abgeben. Dies sind Selbstverpflichtungen mit Fairness-, Qualitäts-, Umgangsformen-, Führungs-, Kultur-, Kundenbeziehungs- und Umwelt-Versprechen, die sie bspw. in Leitlinien, Werbetexten, Selbstdarstellungen veröffentlichen. Dabei werden auch Behauptungen und Praktiken der Unternehmen zur Nachhaltigkeit, zur Gerechtigkeit, zum sozialen Engagement einbezogen. Der Fairness-Check operiert also nicht von fremder Warte aus mit einem Fairness-Kriterium,
sondern misst die Unternehmen an ihren eigenen Grundsätzen. Allenfalls kritisch vermerkt der Fairness-Check, wenn ein Unternehmen gar keine solchen Selbstverpflichtungen äußert oder dabei sehr vage bleibt und damit in seinen Absichten gegenüber Mitarbeitern, Lieferanten, Dienstleistern, Kunden, Kapitalgebern, gegenüber Umwelt, Natur, Öffentlichkeit und Medien intransparent, diffus oder bedeckt bleibt. Das wäre ein Fairness-Manko in Bezug auf die Stakeholder des Unternehmens.