Fairness-Versprechen auf dem Prüfstand

H&M im Fairness-Check

H&M Hennes & Mauritz B.V. & Co. KG
Helena Helmersson

Qualitätsurteil der Fairness-Stiftung  

So hält H&M die eigenen Fairness-Versprechen:

Beschäftigte/Partner
Beschäftigte/Partner-Karte
Fairness-Versprechen extrem mangelhaft realisiert; Müttern wird Arbeit zusätzlich erschwert
Kunden/Klienten
Kunden/Klienten-Karte
geringe Erkenntnisse über Unfairness/Fairness / Produkte nicht nachhaltig
Wettbewerb
Wettbewerb-Karte
geringe Erkenntnisse über Unfairness/Fairness / setzt Konkurrenz durch unfaire Personalkostensenkungen unter Druck
Umwelt/Natur
Umwelt/Natur-Karte
nicht überzeugend; Langlebigkeit der Textilien mangelhaft; verbrennt massenhaft mängelfreie Textilien
Öffentlichkeit
Öffentlichkeit-Karte
keine Auskünfte zur Textilherstellung trotz Nachfragen; Intransparenz

Fazit der Fairness-Stiftung

H&M setzt seine eigenen Vorgaben für gute Arbeitsbedingungen extrem unzureichend um. Von einer Verbesserung der Fairness-Qualität in diesem Bereich ist derzeit wenig bis gar nichts sichtbar. Kritik äußern wiederholt Betriebsräte, Mitarbeiter und Leiharbeiter. In einer unternehmensinternen Umfrage von H&M stimmten nur 42 Prozent der befragten Mitarbeiter deutscher Filialen folgender Aussage zu: "An diesem Arbeitsplatz bleibt man psychisch und emotional gesund." Von H&M wurde mitgeteilt, man arbeite daran, diese Situation zu verbessern, unter anderem in Kooperation mit einer Krankenkasse. Im Januar 2020 wurde bekannt, dass H&M sehr genaue Aufzeichnungen zu persönlichen Aspekten des Arbeitnehmerverhaltens schon über längere Zeit durchführt; die Daten waren intern offen zugänglich. Es wird ein Bußgeld in deutlicher Höhe wegen Verstoß gegen die DGSVO erwartet.

Positiv erscheint, dass H&M auf Recherchen zu Kinderarbeit bei Rohstofflieferanten oder dem Einsatz von Chemikalien bei der Textilherstellung durch Kontrollen oder Vorgaben reagiert. Aber nicht konsequent genug und vor allem nur auf öffentlichen Druck hin. Es bleibt dabei, dass es seine eigenen Grundsätze zum verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt und der Sicherung von Arbeits-und Sozialstandards nur begrenzt und mangelhaft umsetzt. In diesen Bereichen hat die Fairness-Qualität von H&M einen deutlichen Verbesserungsbedarf.

Der Konzern ist 2018 von seinem 2013 selbst an die Presse übergebenen “Fahrplan für einen fairen Existenzlohn” (“Roadmap towards a fair living wage”) abgerückt und hat sein Lohn-Versprechen gebrochen. von seiner Internetseite wurde der Fahrplan entfernt und durch schwammigere Umschreibungen ersetzt. 850.000 Arbeiter/innen warten vergeblich auf faire Löhne, die H&M versprach ab 2018 zu zahlen. Und zudem verbrennt H&M massenhaft mängelfreie Retouren-Textilien, weil sich das wieder in den Markt zu bringen nicht lohne.

(Stand 25.1.2020)

Letzte Aktualisierung: 25.07.2023 - Die Darstellung ist nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Angaben übernehmen wir keine Gewähr. Fehler und Irrtümer sind nicht ausgeschlossen und werden nach Bekanntwerden schnellstmöglich korrigiert. Wir bitten um entsprechende Hinweise auf unserem Kontaktformular.

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