Fairness-Versprechen auf dem Prüfstand

Nike im Fairness-Check

Aktiengesellschaft Nike Inc.
Mark Parker (CEO und Präsident); Philip Knight (Vorsitzender)
Beaverton (Oregon), USA
Weltmarktführer für Sportschuhe und Sportbekleidung seit 1989

Qualitätsurteil der Fairness-Stiftung  

So hält Nike die eigenen Fairness-Versprechen:

Beschäftigte/Partner
Beschäftigte/Partner-Karte
Produktionsarbeiter werden nicht existenzsichernd entlohnt
Kunden/Klienten
Kunden/Klienten-Karte
tendenziell überwiegend positiv; Beschwerdemanagement installiert
Wettbewerb
Wettbewerb-Karte
kartellähnliches Verhalten bei schlechter Bezahlung von Arbeitern
Umwelt/Natur
Umwelt/Natur-Karte
Anstrengungen für höheres Niveau der Nachhaltigkeit und zugleich Greenwashing
Öffentlichkeit
Öffentlichkeit-Karte
vage Fairness-Versprechen und Firmenregeln; Engagement gegen Rassismus

Fazit der Fairness-Stiftung

Ist Nike eine faires Unternehmen? Sind die Nike-Produkte fair? Wenn man allein bedenkt, dass ein Großteil der Gelder, die die Kunden zahlen, für Werbung und nicht für die Herstellung ausgegeben und der andere Großteil der Einnahmen allein dem Firmenprofit dienen, bleibt die Frage: Ist Nike fair zu Arbeitern und Arbeiterinnen, zu Kunden und zur Öffentlichkeit? Eher nicht.

Davon angesehen sind die gezahlten Löhne in der Regel nicht existenzsichernd für die Arbeiterinnen und Arbeiter. Überstunden werden in der Regel gar nicht bezahlt, was 2012 dazu führte, dass ein indonesischer Nike-Lieferant eine Million Dollar für unbezahlte Überstunden an seine Arbeiterschaft nachzahlen musste. Täten sich Nike, Adidas und Puma zusammen, könnten sie faire Arbeitsbedingungen durchsetzen, ohne das der Stückpreis ihrer Produkte nennenswert steigt - allenfalls im zweistelligen Centbereich. 4 Euro kostet im Schnitt die Herstellung eines 80 Euro-Trikot; 74 Euro gehen Transport, Zwischenhandel, Werbung und Verkauf drauf; ca. 25-30 Euro kommen in den Geldsack Nikes.

Die Fairness-Versprechen bzw. die Firmenregeln von Nike sind vage formuliert und lassen etliche Schlupflöcher. Streng ist man hier, wie sonst gegenüber Mitarbeiter und Lieferanten, sich selbst gegenüber nicht wirklich. Zwar gibt es Anzeichen von Bemühungen, schlimmste Missstände abzustellen, doch die Prozesse sind zäh und langsam. Angesichts der Kapitalkraft von Nike ist nicht erfindlich, wieso die Prozesse so lange dauern und warum keine existenzsichernden Löhne gezahlt werden.

Im Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich unternimmt Nike Anstrengungen, die beeindrucken können und gut für Imagewerbung genutzt werden. Wenn Nike die Chemie in Sportprodukten (Schuhe, Trikots usw.) in den Griff und für Arbeiter wie Kunden haut-, luft- und gewässerfreundliche Produktionen und Produkte hin bekommt, wäre das ein dickes Plus für Nike.

Nicht unproblematisch ist trotz aller Transparenz der Umgang mit Sponsoring und Sponsorgeldern. Die Untersuchungen der amerikanischen Behörden auf der Basis erster Indizien für Bestechung und nicht legale Zahlungen dauern noch an.
Seit 2005 wirbt Nike mit der Kampagne „Stand up, speak up!“ („Steht auf, erhebt eure Stimme!“) gegen Rassismus und setzt sich für mehr Toleranz und Akzeptanz in europäischen Fußballstadien ein.

Letzte Aktualisierung: 17.12.2021 - Die Darstellung ist nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Angaben übernehmen wir keine Gewähr. Fehler und Irrtümer sind nicht ausgeschlossen und werden nach Bekanntwerden schnellstmöglich korrigiert. Wir bitten um entsprechende Hinweise auf unserem Kontaktformular.

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