FR, 11.8.2021, S. 14 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 11.08.2021)
Ende der Haft wegen Korruption: Südkorea begnadigt Samsung-Chef nach kurzer Zeit. In Südkorea gilt nicht der Präsident als mächtigste Person im Land, sondern der Boss von Samsung. Nun wird Lee Jae-yong, Chef des Konzerns, vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen.
Die „nationale ökonomische Situation und der globale wirtschaftliche Kontext“ in der Pandemie seien die Gründe, warum Lee Jae-yong ab diesem Wochenende wieder ein freier Mann ist. So erklärte es Justizminister Park Beom-kye Anfang der Woche in einer TV-Ansprache. Ungefähr 800 Personen werden am Samstag, wenn in Südkorea zum Unabhängigkeitstag am 15. August traditionell Begnadigungen ausgesprochen werden, den Gang aus dem Gefängnis antreten können.
Aber der bekannteste, bedeutendste und umstrittenste Fall ist der von Lee Jae-yong. Der Chef des Multikonzerns Samsung ist die mit Abstand reichste Person im ostasiatischen Industriestaat. Er hatte die ehemalige Präsidentin Park Geun-hye für die Genehmigung einer Firmenfusion bestochen, ein weiteres Verfahren wegen Aktienpreismanipulation läuft noch. Nicht nur der finanzieller Wohlstand von Lee Jae-yong sei in Südkorea unübertroffen, heißt es im Land, sondern auch seine Macht. Das habe seine Begnadigung wieder gezeigt.
Spiegel Online, 18.1.2021 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 18.01.2021)
Samsung-Erbe muss zweieinhalb Jahre hinter Gitter
Lee Jae Yong ist der Vizepräsident des Elektronikkonzerns Samsung. Jetzt wurde er wegen Bestechung und Veruntreuung verurteilt – und sofort in Haft genommen.
Samsung-Erbe Lee Jae-yong muss für zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Lee sei nach dem Urteil wegen Bestechung und Veruntreuung sofort in Haft genommen worden, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Hintergrund des Verfahrens ist eine Korruptionsaffäre um die frühere südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye. Samsung soll hohe Summen an Unternehmen einer umstrittenen Vertrauten von Park gezahlt haben.
Lee habe »aktiv Bestechungsgelder bereitgestellt und die Präsidentin stillschweigend gebeten, ihre Macht zu nutzen, um seine reibungslose Nachfolge« an der Spitze des Konzerns zu unterstützen, erklärte das Gericht am Montag in seiner Urteilsbegründung.
Lee war im Zuge eines Bestechungs- und Veruntreuungsskandals im Jahr 2017 bereits zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Nach einer Berufung kam er jedoch 2018 frei. Das Oberste Gericht von Südkorea ordnete später die Wiederaufnahme des Verfahrens an. Der Fall steht im Zusammenhang mit einem weitverzweigten südkoreanischen Korruptionsskandal, der 2017 zum Sturz der früheren Präsidentin Park Geun Hye geführt hatte.
Offiziell ist Lee der Vizepräsident von Samsung Electronics, gilt aber als oberster Entscheidungsträger des weltweit führenden Herstellers von Smartphones und Speicherchips. Der 52-Jährige rückte an die Spitze von Samsung vor, nachdem sein Vater Lee Kun Hee wegen eines Herzinfarkts den Geschäften nicht mehr nachgehen konnte. Lee Kun Hee verstarb im Oktober. Samsung ist bis heute in Familienhand. Der Gesamtumsatz des Konzerns entspricht einem Fünftel des südkoreanischen Bruttoinlandsprodukts und ist entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg des asiatischen Landes.
18.1.2021 mik/AFP
Frankfurter Rundschau, 20.12.2019, S. 15 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 20.12.2019)
Samsung tritt das Recht von Mitarbeitern, sich gegenüber der überbordenden Macht des Arbeitgebers zusammenzuschließen und gewerkschaftlich zu organisieren, seit Gründung des weltweit finanziell erfolgreichen Unternehmens mit Füßen. Samsungs Unternehmensspitzte verachtet gerade die Recht und Menschenrechte von Mitarbeitern, was aber die weltweite Kundschaft nicht davon abhält, wie irre Samsungs Produkte zu kaufen und dem Unternehmen so einen scheinbaren Blankoscheck für die Verachtung von Menschenrechten zu verschaffen. Felix Lill berichtet nun über aktuellen, blamablen Richterspruch gegen die Praxis und Führung von Samsung:
„Als der Richter gesprochen hatte, verharrte der Arbeitgeber von Lee Sang-hoon in Schweigen. Gerade war Lee, immerhin Vorsitzender des Verwaltungsrats, zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Und wer Samsung Electronics kennt, würde einen schnellen Gegenangriff zugunsten seiner obersten Manager vermuten. So wie die Male, als Bosse von Samsung wegen Korruption oder anderer Gesetzesverstöße hinter Gitter mussten, aber schnell wieder auf freien Fuß kamen. Diesmal aber könnte es anders sein.
Schließlich ist das Urteil gegen Lee Sang-hoon schon das siebte in einer Reihe von Untersuchungen gegen führende Samsung-Mitarbeiter. Die Manager von Samsung Electronics mussten vor Gericht, weil sie systematisch ihre Mitarbeiter daran gehindert haben sollen, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Einige von ihnen haben Angestellte nicht nur dazu gedrängt, deren Engagement in den Interessensvertretungen fallenzulassen, sondern auch Informationen über die Mitarbeiter gesammelt, um diese gegen sie verwenden zu können. In Aktionen, die gewerkschaftliches Engagement in der Belegschaft vorbeugen oder beenden sollten, wurden auch Sicherheitskräfte involviert.
Für den weltweit größten Smartphonehersteller und das Flaggschiff der rund 70 Betriebe umfassenden Samsung-Gruppe sind die Richtersprüche eine große Blamage. Es sind Urteile mit einem langen Vorspiel. Ermittlungen gegen Samsung Electronics waren schon im Jahr 2013 aufgenommen worden, aber das Prinzip der Unterdrückung von Gewerkschaften reicht deutlich weiter zurück. Seit Jahrzehnten wird in Südkorea das in der Verfassung garantierte Recht verletzt, sich zu versammeln und seine Interessen zu vertreten. Lee Byung-chul, der 1987 verstorbene Gründer von Samsung, tönte zu Lebzeiten etwa, dass er Gewerkschaften „nur über seine Leiche“ dulden würde“.
in verschiedenen Medien, 28.06.2018 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 29.06.2018)
Apple und Samsung legen jahrelangen Patentstreit bei
San Jose (dpa) - Apple und Samsung haben ihren zähen Patentstreit in den USA nach mehr als sieben Jahren beigelegt. Die Konditionen der außergerichtlichen Einigung wurden nicht bekannt. Die zuständige kalifornische Richterin Lucy Koh ordnete die Einstellung des Verfahrens ein. Es ging auf eine Klage von Apple vom April 2011 zurück. Der US-Konzern warf darin dem südkoreanischen Konkurrenten Samsung vor, Design und Technik des iPhone und iPad kopiert zu haben. Die Klage löste einen regelrechten Patentkrieg mit zeitweise rund 50 Verfahren in mehreren Ländern aus.
ARD Tagesschau 25.5.2018 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 25.05.2018)
"Patentstreit
Samsung muss Millionen an Apple zahlen
Entscheidung in Kalifornien: Der Elektronik-Riese Samsung muss mehr als 500 Millionen Dollar Schadenersatz an den Technologiekonzern Apple bezahlen. Die Südkoreaner hätten gegen Patente verstoßen.
Im jahrelangen juristischen Streit zwischen Apple und Samsung über Patentverstöße verbucht der iPhone-Hersteller einen Sieg für sich. Wie Geschworene im kalifornischen San José urteilten, muss Samsung Apple Schadenersatz in Höhe von 539 Millionen Dollar zahlen.
In dem Konflikt geht es um Funktionen beim iPhone, die Samsung illegal kopierte, um Kunden für den Kauf des eigenen Produktes zu gewinnen. In vorherigen Urteilen war bereits entschieden worden, dass Samsung gegen Apple-Patente verstoßen hat. Der juristische Streit über die Höhe der Entschädigung ging aber über Jahre hinweg weiter.
Samsung hatte auf niedrigere Summe gehofft
2016 landete die Angelegenheit schließlich vor dem Obersten Gerichtshof der USA. Von dort wurde der Fall jedoch an eine niedrigere Instanz zurückverwiesen. Sie sollte 399 von den veranschlagten 548 Millionen Dollar Schadenersatz erneut prüfen.
Während Apple ursprünglich eine Entschädigung von mehr als einer Milliarde Dollar forderte, wollte Samsung die 399 auf 28 Millionen Dollar gesenkt sehen. Die abschließende Summe von 539 Millionen Dollar stellt nun einen Sieg für Apple dar, auch wenn das Unternehmen einen höheren Wert angestrebt hatte.
"In dem Fall ist es immer um mehr als um Geld gegangen. Mit dem iPhone hat Apple die Smartphone-Revolution entfacht und es ist ein offenkundiger Fakt, dass Samsung unser Design kopiert hat", hieß es in einer Mitteilung des Konzerns. Samsung kündigte an, alle Optionen für ein Ergebnis abwägen zu wollen".
DIE ZEIT, 11.02.2018 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 09.02.2018)
"Samsung wegen Verdachts auf Kinderarbeit angeklagt
Zwei französische Vereine werfen dem Konzern unmenschliche Bedingungen in chinesischen Fabriken und Verbrauchertäuschung vor. Samsung wehrt sich gegen diese Darstellung.
Der südkoreanische Konzern Samsung muss sich in Frankreich wegen des Verdachts auf Kinderarbeit und Ausbeutung verantworten. Zwei Vereine reichten Klagen gegen das Unternehmen ein, das unter anderem Smartphones und Fernseher herstellt. Sie werfen Samsung unmenschliche Bedingungen in seinen chinesischen Fabriken sowie Verbrauchertäuschung vor.
Samsung wies die Vorwürfe zurück. Es gebe "null Toleranz" für Kinderarbeit, hieß es in einer Mitteilung. "Samsung achtet gewissenhaft die lokalen und internationalen Normen und Arbeitsvorschriften und verlangt das Gleiche von seinen Zulieferern."
In der 40-seitigen Klageschrift der beiden französischen Organisationen heißt es dagegen, Samsung verstoße gegen seinen eigenen Verhaltenskodex. In China arbeiteten Kinder von unter 16 Jahren in den Fabriken, die Arbeitszeiten seien missbräuchlich lang, und die Menschen seien hohen Gesundheitsrisiken durch Schadstoffe ausgesetzt.
Die Klage geht von der Antikorruptionsorganisation Sherpa aus sowie von der Hilfsorganisation Peuples solidaires ("Solidarische Völker"). Sie berufen sich auf Untersuchungen der Organisation China Labor Watch in den Jahren 2012 bis 2016. Eine erste Klage von Sherpa gegen Samsung war 2014 abgewiesen worden".
Frankfurter Rundschau, S. 14, 12.10.2016 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 12.10.2016)
"Am Dienstag hat das Unternehmen bestätigt, das Handy-Modell Galaxy Note 7 wegen Brandgefahr aufzugeben. Der Konzern beendet damit zumindest vorerst den Versuch, das Problem durch Updates oder Rückrufe in den Griff zu bekommen. Die Kunden sollten sich wegen einer Rückerstattung des Kaufpreises oder eines Umtauschs in ein anderes Telefon an die Händler wenden, teilte Samsung in Seoul mit.
Auch die Ersatzgeräte, die Samsung in den vergangenen Wochen ausgegeben hat, sind nicht sicher: Samsung warnt vor ihrem Gebrauch. Immer noch ist dabei unklar, was genau die Ursache dafür ist, dass die Akkus des betreffenden Modells zuweilen Feuer fangen oder explodieren.
Die Katastrophe wird damit für Samsung noch deutlich teurer als bisher befürchtet. „Es entwickelt sich das schlimmstmögliche Szenario“, schreiben Analysten des Investmenthauses Nomura. Die drei Millionen Handys, die das Unternehmen im dritten Quartal verkauft habe, müssen entsorgt werden, dazu kommen die entgangenen Einnahmen über den kompletten Verkaufszyklus des Note 7, dessen Entwicklung und Produktionsplanung besonders teuer war".
Es ist mit einem Verlust und Schaden von 17 Milliarden Euro für Samsung zu rechnen.
spiegel.de, 24.03.2016 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 24.03.2016)
"Neue Firmenkultur: Samsung will mit entspannteren Mitarbeitern erfolgreicher werden
[…] Samsung gilt als extrem hierarchisch geführtes Unternehmen und hatte zuletzt mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Nun will der südkoreanische Konzern wieder erfolgreicher werden und sich deshalb eine neue Firmenkultur verpassen. Ziel sei es, beweglich und schnell wie ein Start-up zu werden und stets innovationsbereit zu sein, kündigte Samsung an. Dafür hätten die Manager das Versprechen unterzeichnet, ihren Führungsstil zu ändern und stärker den offenen Dialog zu fördern.
Hierarchieebenen sollen reduziert, Feedback-Strukturen vereinfacht, interne Treffen abgeschafft und mehr Onlinediskussionen zwischen Bereichsleitern und Mitarbeitern eingeführt werden. Zudem will Samsung Überstunden reduzieren und Mitarbeiter dazu veranlassen, mehr Zeit mit ihren Familien zu verbringen.
Die Unternehmenskultur in Südkorea ist dadurch geprägt, dass Mitarbeiter eher Befehle ausführen sollten als Ideen einzubringen. Samsung Chart zeigen versucht seit einiger Zeit, daran etwas zu ändern. So wurden flexible Arbeitszeiten eingeführt und die Bekleidungsvorschriften gelockert. Auch wurde etwas von dem Druck genommen, nach Feierabend an den obligatorischen Kneipenbesuchen teilzunehmen. […]“.
heise.de, 12.01.2016 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 12.01.2016)
„[...] Nach Krebserkrankungen bei Arbeitern seiner Chipfabriken hat der Speicherchip- und Smartphone-Marktführer Samsung unabhängigen Inspektionen zur Arbeitssicherheit zugestimmt. Nach mehr als einem Jahr Verhandlungen habe man sich mit Opferfamilien sowie deren Unterstützern abschließend darauf geeinigt, einen Ausschuss für die Kontrollen zu gründen, teilte der südkoreanische Konzern am Dienstag mit. Samsung versprach, die "Verbesserungsvorschläge" umzusetzen. […]
Hinterbliebene fordern seit Jahren, Samsung solle einen Zusammenhang zwischen den Erkrankungen und in den Chipfabriken verwendeten Chemikalien einräumen. Zudem bleiben aus Sicht der Angehörigen einige Fragen offen wie etwa zur Zahlung von Schmerzensgeld. Samsung hatte sich im Mai 2014 wegen der Krankheitsfälle entschuldigt, aber auch betont, der Konzern erkenne keinen Zusammenhang an.
Auch ohne Schuldeingeständnis hat sich Samsung inzwischen bereit erklärt, rund 100 Milliarden Won (rund 76 Millionen Euro) zu zahlen. Die sollen von einer eigens dafür gegründeten Einrichtung an die Geschädigten ausgeschüttet werden. Aus dem Mediationsprozess mit den Opferfamilien war Samsung im August vergangenen Jahres zunächst ausgestiegen und hatte mehrere Forderungen und Entschädigungskriterien abgelehnt“.
Spiegel Online, 15.04.2015 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 16.04.2015)
Laut Spiegel Online erschwert Samsung bei seinen neuen Smartphones die Reparierbarkeit:
„(...) Gegenüber den Vorgängermodellen hat sich bei den Galaxy S6 und S6 Edge offenbar auch die Reparierbarkeit drastisch verändert. Die Reparaturexperten von iFixit und iDoc haben die Geräte bereits auseinandergenommen und analysiert, wie gut sich Schäden an der Hardware der neuen Oberklasse-Handys beheben lassen.
Das Fazit fällt bei beiden sehr ähnlich aus, dabei aber leider wenig erfreulich. "Deutliche Rückschritte aus Nutzersicht sind vor allem die stark verklebten Komponenten, welche besonders häufige Reparaturen wie den Akku- oder Display-Tausch erschweren," heißt es bei iDoc. Insgesamt sei das Galaxy S6 deutlich schwieriger zu reparieren als seine Vorgänger.
Ähnlich verheerend lautet das Urteil von iFixit zum Galaxy S6 Edge. Einerseits sei das Gerät sehr modular aufgebaut, sodass sich viele Bauteile einzeln austauschen lassen würden. Aber auch hier wird die intensive Verwendung von Klebstoff kritisiert. Zum einen sei das Gerät dadurch schwer zu öffnen, zum anderen der Akku sehr fest mit dem Gehäuse verbunden, ein Akkutausch daher schwierig.
Sollte einmal der Bildschirm Schaden nehmen, könnte die Reparatur teuer werden. Weil Display und Deckglas stark miteinander verklebt sind, sei es kaum möglich, die beiden Komponenten voneinander zu trennen, ein Austausch wäre also nur im Gesamtpaket möglich“.
Spiegel, 14/2015 vom 30.3.2015 (S. 76-78) (Zugriff: 31.03.2015)
Der Spiegel berichtet in seiner Ausgabe 14/2015 von zahlreichen gesundheitlich schwer geschädigten sowie verstorbenen Mitarbeitern bei Samsung. Dabei ging es vornehmlich um Mitarbeiter, die Folien von fertig gestellten Displays abziehen und diese Bildschirme anschließend mit einer chemischen Flüssigkeit reinigen mussten. Diese "Flüssigkeit habe ätzend gerochen". Zunächst bekamen die Mitarbeiterinnen Ausschläge im Gesicht, dann Schwindelanfälle und "schließlich schmerzten ihre Knochen unerträglich".
Diagnostiziert wurden in der Regel MDS, das myelodysplastische Syndrom, "bei der das Blut nicht von gesunden Zellen gebildet wird, sondern von genetisch veränderten Stammzellen".
"Nur bruchstückhaft kamen in den vergangenen Jahren Krankheits- und Todesfälle unter Arbeitern in Halbleiter- und Bildschirmfabriken von Samsung Electronics ans Licht". 196 Beschäftigte sind seit den neunziger Jahren an Leukämie (Blutkrebs), Gehirntumoren und multipler Sklerose erkrankt; 69 sind gestorben.
Der mächtige Samsung-Konzern, der ein Viertel des Umsatzes der südkoreanischen Volkswirtschaft generiert, ist wie eine Krake im ganzen Land mit -zig Tochtergesellschaften und besten Beziehungen in die höchsten Wirtschafts- und Politikbereiche. Betroffene Mitarbeiter und Angehörige haben wenig Chancen, den verlangten Nachweis zu führen, dass die Erkrankungen und Todesfälle auf die Beschäftigung bei Samsung zuück gehen; und wenn, dann sind die Chancen, dies vor Gericht oder bei der Versicherung anerkannt zu bekommen, sind denkbar gering. Nur in vier Fällen ist das bisher gelungen.
Erstmals entschuldigte sich Samsung im Mai 2014 für die Krankheits- und Todesfälle. Erklärt sich bereit, Betroffene "angemessen" zu entschädigen. Doch eine Einigung mit den betroffenen Familien ist bislang nicht in Sicht.
handelsblatt.de, 6.8.2014 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 08.08.2014)
„Die Smartphone-Riesen Apple und Samsung beenden ihren Patentstreit - zumindest außerhalb der USA. Die gegenseitigen Klagen würden in allen Ländern außer dem Heimatmarkt des iPhone-Konzerns fallengelassen, wie die Unternehmen in der Nacht zum Mittwoch mitteilten. Dazu gehören auch die Verfahren vor deutschen Gerichten. Die Entscheidung kommt überraschend, obwohl sich die Gemüter zuletzt bereits deutlich beruhigt hatten. (…)
Der Patentstreit von Apple und Samsung tobt schon seit April 2011. Das Unternehmen aus Kalifornien warf seinem Wettbewerber aus Südkorea vor, seine Megaseller iPhone und iPad schamlos kopiert zu haben. Die Scharmützel breiteten sich zu einem weltweiten Konflikt mit rund 50 Klagen in verschiedenen Ländern aus. Jetzt sollen die Verfahren in Deutschland, Australien, Japan, Südkorea, Großbritannien, den Niederlanden, Frankreich und Italien beendet werden. (…)
Samsung stritt die Vorwürfe von Apple ab und konterte mit Klagen zu technischen Patenten. Apple bekam von US-Geschworenen 2012 zwar rund eine Milliarde Dollar zugesprochen und einen niedrigeren Betrag in einem zweiten Prozess in Kalifornien in diesem Jahr. Beide Verfahren laufen aber immer noch durch die Instanzen, während betroffene Geräte in dem schnelllebigen Geschäft schnell vom Markt verschwinden. Auch ein Importstopp durch die Handelskommission ITC erwies sich als stumpfes Schwert, weil die Technologien in Patenten leicht umgangen werden können“.
Spielge.de, 14.7.2014 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 14.07.2014)
"Der Verdacht auf Kinderarbeit allein reicht: Der südkoreanische Handyhersteller Samsung Electronics hat die Zusammenarbeit mit einem chinesischen Zulieferer ausgesetzt. Beim Partner Dongguan Shinyang Electronics habe es ein "illegales Einstellungsverfahren" gegeben, teilte Samsung am Montag mit. Die chinesische Firma war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Am Donnerstag hatte (...) China Labor Watch einen kritischen Bericht veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass die chinesische Firma minderjährige Kinder beschäftigt. Man wisse von mindestens fünf Kindern, die ohne Vertrag bei dem Zulieferer arbeiteten.
Samsung zufolge überprüfen auch die chinesischen Behörden den Fall. Sollte sich der Verdacht bewahrheiten, würden alle Geschäftsbeziehungen zu dem Zulieferer gekappt. Samsung selbst hat nach eigenen Angaben bei früheren Kontrollen keinen Hinweis auf Kinderarbeit bei Dongguan Shinyang Electronics gefunden. China Labor Watch hat dem südkoreanischen Konzern aber vorgeworfen, seine Kontrollen seien ineffektiv".
zeit.de, 14.5.2014 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 23.05.2014)
"Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung hat sich für Krebserkrankungen bei Arbeitern seiner Chipfabriken entschuldigt. Die Arbeiter und ihre Familien würden entschädigt, sagte Samsung-Vizechef Kwon Oh Hyun. (...)
Bislang hatte Samsung solche Aufforderungen zur Entschuldigung abgewehrt. Außerdem unterstützte die Firma die staatliche Behörde für Entschädigungen in ihrem Bemühen, Ansprüche der Arbeiter abzuwehren. Nun sagte Kwon, man werde sich an den entsprechenden Gerichtsverfahren nicht mehr beteiligen.
Über einen Fall eines an Krebs erkrankten Arbeiters hatte die Bloomberg Businessweek berichtet. Dieser war wie andere Arbeiter auch nach einem Job in einer Samsung-Chipfabrik an einer aggressiven Form von Blutkrebs erkrankt".
zeit.de, 3.5.2014 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 14.05.2014)
"Seit Jahren liefern sich die Smartphone-Hersteller Apple und Samsung einen Patentstreit. Die jüngste Runde konnte Apple für sich entscheiden.
Im juristischen Dauerstreit zwischen Apple und Samsung hat ein kalifornisches Gericht ein Urteil gefällt. Beide Technologiekonzerne hätten Patente verletzt, so die Geschworenen. Der südkoreanische Smartphone-Hersteller muss seinem US-Konkurrenten Apple knapp 120 Millionen Dollar (rund 87 Millionen Euro) Schadenersatz zahlen, Samsung soll im Gegenzug eine Entschädigung von 158.000 Dollar erhalten.
Apple machte Samsung den Vorwurf, fünf Patente für Smartphone-Funktionen wie Tastenverriegelung, universelle Suchfunktion und schnelle Verbindung kopiert zu haben. Die Südkoreaner wiederum warfen dem kalifornischen Unternehmen vor, zwei Patente zu Kameratechnik und Videoübertragung verletzt zu haben. Apple forderte 2,2 Milliarden Dollar Schadenersatz, Samsung sechs Millionen Dollar.
Apple bezeichnete das Urteil als einen Sieg. Samsung äußerte sich nicht zu der Entscheidung und verwies auf noch laufende Beratungen. (...)
Das jüngste Urteil ist ein weiteres Kapitel in einem seit Jahren andauernden Justizstreit der beiden Konzerne vor diversen Gerichten in Asien, Europa und Nordamerika. (...)".
heise.de, 18.4.2013 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 14.05.2014)
"Samsung Electronics Taiwan hat sich öffentlich für eine Schmäh-Kampagne gegen HTC entschuldigt. Offenbar hatte Samsung Studenten dafür bezahlt, anonyme negative Kommentare über HTC-Produkte in taiwanischen Internetforen zu posten und gleichzeitig Samsung-Produkte zu loben.
In der Mitteilung, die unter anderem The Register zitiert, erklärt Samsung, dass sich das Unternehmen seinen hohen Standards für transparente und ehrliche Kommunikation mit Kunden verpflichtet fühle. Die Kampagne bezeichnete das Unternehmen als unglücklich, sie sei offenbar aus einem unzureichenden Verständnis der Firmenprinzipien erwachsen. Samsung taiwanischer Ableger habe jegliche Marketing-Aktivitäten unterlassen, die das Posten anonymer Kommentare umfasse, und werde dies auch künftig tun. (...)".
Frankfurter Rundschau, 19.08.2013 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 19.08.2013)
"Zehn Stunden lang stehen, bis zu 15 Stunden täglich arbeiten, und das 27 Tage am Stück: Brasilien verklagt Samsung wegen haarsträubender Arbeitsbedingungen in seinem Werk in Manaus.
Angestellte, die zehn Stunden lang stehen müssen, die bis zu 15 Stunden täglich arbeiten, die 27 Tage lang keinen einzigen Tag Pause haben: Die brasilianischen Behörden werfen dem südkoreanischen Elektronik-Konzern Samsung vor, in seinem Werk in Manaus unter haarsträubenden Bedingungen zu produzieren. Das Arbeitsministerium hat die Firma auf umgerechnet 82 Millionen Euro verklagt.
Die Klage fußt auf drei Inspektionen der Behörden, deren Ergebnisse teils in Filmaufnahmen dokumentiert sind. Danach muss ein Samsung-Angestellter in nur sechs Sekunden ein Mobil-Telefon, ein Ladegerät, zwei Gebrauchsanweisungen und die Kopfhörer in eine Schachtel verpacken. Die Verpackung wird von einem anderen Arbeiter an zwei Punkten gescannt und mit einem Etikett versehen – 6800 Mal die gleiche Tätigkeit pro Arbeitstag. Für die Montage des Handys stehen 32,7 Sekunden Zeit zur Verfügung, die Herstellung eines Smartphones darf knapp anderthalb Minuten dauern. Für das Verpacken eines Fernsehers gewährt der Takt des Fließbands 4,8 Sekunden.
In der Klage schreibt die Staatsanwaltschaft, das Arbeitstempo schade der Gesundheit der Belegschaft. Arbeitstage von bis zu 15 Stunden seien nicht selten, die Angestellten würden zu Überstunden gezwungen, die Pausen von insgesamt 20 Minuten pro Schicht seien zu kurz, und wenn sie überschritten würden, gebe es Lohnabzug.
Die Samsung-Leute müssten oft das Wochenende und an gesetzlichen Feiertagen durcharbeiten, die Arbeitsplätze seien so gestaltet, dass sich die Leute nicht hinsetzen könnten. Die Zahl der repetitiven Bewegungen pro Minute, zu denen die Arbeiter durch den Fließband-Takt gezwungen sind, sei dreimal höher als der übliche Grenzwert.
„Diese Verstöße gegen grundlegende Rechte der Arbeiter waren Gegenstand von Dutzenden Anzeigen im Mai 2011, im Mai 2013 und im Juni 2013, was unter Beweis stellt, dass die Beklagte nicht die geringste Absicht hat, die Arbeitsgesetzgebung zu erfüllen und ihre Produktionsbedingungen entsprechend anzupassen“, heißt es in der Klage. Die rund 82 Millionen Euro, auf die die Firma verklagt wird, erschienen zwar hoch, entsprächen aber nur dem Gewinn, den der südkoreanische Konzern weltweit an zwei Arbeitstagen erwirtschafte. Seit 1996 sei Samsung von den Behörden 162 Mal ermahnt worden, sich an die Sicherheits- und Gesundheitsvorschriften zu halten. Gegen Samsung Manaus laufen außerdem noch rund 1200 individuelle Klagen, die heutige oder ehemalige Angestellte angestrengt haben.
Samsung versicherte, die Anschuldigungen prüfen zu wollen. „Wir untersuchen die Klage genau und werden mit den Behörden zusammenarbeiten“, teilte das Unternehmen mit. „Wir fühlen uns verpflichtet, unseren Mitarbeitern weltweit Arbeitsbedingungen zu geben, die die höchsten Standards im Hinblick auf Sicherheit, Gesundheit und Wohlergehen erfüllen“, hieß es weiter.
Auf der Homepage des Unternehmens werden seitenlang die Werte beschworen, die Samsung verfolge, etwa gerechte Entlohnung und Einhaltung der gesetzlichen Arbeitszeiten. „Wir bemühen uns, die Lebensqualität unserer Mitarbeiter zu erhöhen“, heißt es. Und: „Wir sind ein Unternehmen mit sozialer Verantwortung.“
Die beklagte Samsung-Fabrik beschäftigt rund 5600 Leute und steht in der Sonderproduktionszone Manaus, die in den Sechzigern geschaffen wurde, um die Wirtschaft in der entlegenen Urwald-Metropole anzukurbeln. Der Standort-Nachteil – Manaus hat keine Straßenverbindung zum Rest Brasiliens und ist rund 3000 Kilometer von den Märkten in Süd-Brasilien entfernt – wird durch kräftige Steuernachlässe ausgeglichen, die die Produktion rentabel machen. Samsung beliefert von Manaus aus den gesamten Lateinamerika-Markt. Die Koreaner haben in Brasilien noch eine zweite Fabrik, die ebenfalls wegen der Arbeitsbedingungen bereits in der Kritik stand".
SPIEGEL Online, 14.08.2013 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 14.08.2013)
"Die Staatsanwaltschaft in Manaus hat wegen angeblicher schwerer Verstöße gegen das Arbeitsrecht Klage gegen das südkoreanische Unternehmen Samsung eingereicht. Der Konzern soll eine millionenschwere Geldbuße bezahlen.
Während sich bislang hauptsächlich Apple wegen der Arbeitsbedingungen in diversen Zulieferbetrieben am Pranger sah, trifft es nun den ärgsten Konkurrenten. Wie die "BBC" berichtet, haben die Strafverfolgungsbehörden in Brasilien Ermittlungen gegen den südkoreanischen Elektronikhersteller Samsung aufgenommen. Die zuständige Stelle in Manaus erklärte, der Konzern verstoße in seiner Fabrik vor Ort gegen geltendes Arbeitsrecht.
Die in der dortigen Freihandelszone beschäftigten 6000 Samsung-Angestellten müssten viel zu lange am Stück arbeiten, Schichten könnten bis zu 15 Stunden andauern. Laut Berichten von Arbeitern müsste ein einzelner Mitarbeiter bis zu 3000 Smartphones am Tag verpacken. In der Fertigungsstraße sei die Zeit, um ein Handy zusammenzufügen, auf 32 Sekunden begrenzt, bei TV-Geräten betrage diese Frist 65 Sekunden. Je nach Aufgabenstellung müssten die Angestellten bis zu zehn Stunden stehen. Dies habe Rückenschmerzen und Krämpfe zur Folge".
Frankfurter Rundschau, 30.07.2013, S. 15 (Zugriff: 30.07.2013)
"(...) In der Kritik steht allerdings auch Apple-Rivale Samsung wegen schlechter Arbeitsbedingungen bei Subunternehmen. In einem Prüfbericht hat das Unternehmen eingeräumt, dass einige seiner 105 Zulieferer sich "unangemessener Methoden" bedienen würden. In einem Unternehmen namens Chitwing Mould Industry sollen nach Angaben der Arbeitnehmerorganisation China Labor Watch massiv Überstunden geschoben werden. Zudem seien den Mitarbeitern Blanko-Arbeitsverträge vorgelegt worden".
Süddeutsche Zeitung, 1.7.2013 (auch S, 4) (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 01.07.2013)
"Das iPhone gilt nicht mehr als cool. Und nun wird auch noch der Status als Knotenpunkt der Popkultur von der Konkurrenz angegriffen. Vielleicht funktioniert das. Möglicherweise spricht es sich aber bei der Kundschaft herum, dass Samsung ja auch ein Rüstungskonzern ist und Atomkraftwerke baut".
Welt online, 26.02.2013 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 04.03.2013)
Drei französische NGOs haben in Frankreich gegen Samsung Klage wegen "irreführender Geschäftspraktiken" erhoben; dies berichtet Die Welt online. Samsung wird Kinderarbeit, mangelhafte Sicherheitsstandards und unbezahlter Überstunden bei chinesichen Zulieferern und damit der Verstoß gegen die eigenen ethischen Selbstverpflichtungen vorgeworfen.
"(...) Die Organisationen Peuples Solidaires, Sherpa und Indecosa-CGT stützen sich bei ihren Vorwürfen auf Angaben der in New York ansässigen Arbeitsrechtsorganisation China Labor Watch (CLW).
Während Samsung in seinem Ethikcode zusage, niemanden unter dem gesetzlichen Mindestalter einzustellen, seien in einer für den Konzern produzierenden Fabrik in China zehn Kinder unter 16 Jahren beim Arbeiten angetroffen worden. Häufig müssten in Fabriken zudem nicht bezahlte Überstünden geleistet werden (...)".
Das französische Gericht muss nun klären, inwieweit der Verstoß gegen selbst auferlegte ethische Selbstverpflichtungen strafbar ist.
Manager-Magazin, 02.03.2013 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 04.03.2013)
"Der Milliarden-Schadenersatz, den Samsung nach einer Entscheidung kalifornischer Geschworener wegen Patentverletzungen an Apple zahlen sollte, ist vorerst auf knapp 600 Millionen Dollar gekappt worden. Auch Verkaufsverbote konnte Apple nicht durchsetzen. Beide Seiten sind in Berufung gegangen".
manager magazin online, 05.12.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 07.12.2012)
150 Millionen € Kartellstrafe muss Samsung zahlen, weil es mit anderen Bildschirm-Herstellern ein Kartell gebildet hatte (lt. FAZ, 7.12.2012):
„Rekordstrafe für Bildschirm-Hersteller: Sieben namhafte Elektronikkonzerne wie Philips , Panasonic , Toshiba und LG Electronics müssen 1,47 Milliarden Euro EU-Kartellbuße zahlen. Bis 2006 sollen die Firmen fast zehn Jahre lang Verbraucher in Europa und Asien bei Bildröhren für Fernseher und Computerbildschirme abgezockt haben. Das teilten die obersten EU-Wettbewerbshüter am Mittwoch in Brüssel mit.
Der Vorwurf: Die Konzerne sprachen untereinander die Preise ab, teilten die Märkte auf und drosselten ihre Produktion. "Es ist die höchste Strafe, die die EU-Kommission jemals verhängt hat", sagte EU-Wettbewerbkommissar Joaquín Almunia und sprach von einem "Kartell wie aus dem Lehrbuch". Grund für das hohe Bußgeld sei die lange Dauer seit den 90er Jahren und der milliardenschwere Schaden zulasten von Verbrauchern.
Kartelle sind nach europäischem Recht verboten und werden mit Geldbußen bis zu zehn Prozent eines Jahresumsatzes geahndet. Bildröhren kamen vor allem in Fernsehgeräten zum Einsatz, sind inzwischen aber weitgehend von Plasma- und LCD-Bildschirmen abgelöst worden.
Zu den sieben Firmen gehören Philips (Niederlande) sowie die asiatischen Elektronikhersteller Chunghwa (Taiwan), LG Electronics (Südkorea), Samsung SDI Panasonic (Südkorea), Toshiba (Japan), MTPD (gegenwärtig eine Tochter von Panasonic) und Technicolor (vormals Thomson). Chunghwa ging straffrei aus, weil die Firma das Kartell gemeldet hatte.
Philips kündigte in einer ersten Stellungnahme an, sich vor Gericht gegen das Bußgeld zu wehren. "Die Strafe bezieht sich auf ein Geschäftsfeld, das 2001 ausgegliedert wurde, und ist deswegen unangemessen und unberechtigt", schrieb Philips-Vorstandschef Frans van Houten.
Bildröhren (Kathodenstrahlröhren) machen nach EU-Angaben mehr als die Hälfte des Preises für einen Bildschirm aus, so dass das Kartell die Endpreise für Verbraucher in die Höhe getrieben habe. Zudem hätten die Unternehmen unliebsame Konkurrenten vom Markt gedrängt.
Die Manager der Unternehmen tauschten sich nach Erkenntnissen der Ermittler zum Teil jede Woche aus. Oft fanden Geheimtreffen auf Golfplätzen in Asien und Europa statt. Sie hießen "Green Meetings", weil die Manager im Anschluss gemeinsam auf dem grünen Rasen gegolft hätten. Die Firmen waren auf Geheimhaltung bedacht, Unterlagen trugen die Aufforderung: "Folgendes Schriftstück bitte nach Kenntnisnahme vernichten".
Immer wieder geraten Elektronikkonzerne ins Visier der Wettbewerbshüter. 2010 hatte EU-Kommission gegen fünf asiatische Hersteller von Flachbildschirmen - darunter Samsung - wegen illegalen Preisabsprachen ein EU-Bußgeld von 649 Millionen Euro verhängt“.
SPIEGEL Online, 26.11.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 27.11.2012)
"Bei den chinesischen Zulieferern von Samsung müssen Arbeiter exzessiv Überstunden leisten und bekommen für Fehlzeiten oder Zuspätkommen hohe Strafen aufgebrummt, haben Prüfer des Konzerns festgestellt. Sie bemängelten "unzureichende" Arbeitsbedingungen in den Werken.
Die Arbeitsbedingungen bei chinesischen Zulieferern der Elektronikindustrie sorgen immer wieder für Aufsehen. Samsung hat selbst Prüfer in die Fabriken entsandt, die ausschließlich für den südkoreanischen Konzern in China fertigen. Die Kontrolleure stellten fest, dass manche Arbeiter exzessiv Überstunden leisten müssen und hohe Strafen für Fehlzeiten oder fürs Zuspätkommen aufgebrummt bekommen. Die Samsung-Beauftragten bemängelten vielfach "unzureichende" Arbeitsbedingungen in den chinesischen Werken, wie der Konzern am Montag mitteilte.
Beweise für Kinderarbeit hätten die Prüfer aber nicht gefunden. Dies hatte die US-Arbeitsrechtsorganisation China Labor Watch Samsung im September vorgeworfen. Samsung schickte Prüfer in alle 105 Fabriken, die ausschließlich für den Konzern in China fertigen. 144 weitere Betriebe, die auch für andere Konzerne arbeiten, will Samsung bis Ende des Jahres ebenfalls kontrollieren. Von 2013 an würden alle 249 Fabriken von unabhängiger Seite geprüft, kündigte das Unternehmen an. Sollte ein Zulieferer Kinder beschäftigten, werde Samsung die Zusammenarbeit sofort kündigen.
Zudem dränge der Konzern darauf, dass die Zulieferer ab sofort die Arbeitsverträge korrekt formulieren, die Fabriken den Sicherheitsstandards gemäß ausrüsten und die Arbeiter sicherheitstechnisch schulen. Sie sollen sich zudem telefonisch beschweren können. Die Manager sollen Lehrgänge machen, in denen sie lernen sollen, sexuelle Belästigung und Beleidigungen am Arbeitsplatz zu vermeiden.
China Labor Watch hatte kritisiert, dass Arbeiter in chinesischen Werken von Samsung pro Monat bis zu 189 Überstunden machen müssten, obwohl maximal 36 Überstunden im Monat erlaubt seien. Es gebe keine Ansprechstelle für Beschwerden; in einigen Werken sei die Sicherheit der Arbeiter gefährdet. Die Arbeitsrechtsorganisation kritisierte zudem die Einstellungskriterien von Samsung als diskriminierend - der Konzern beschäftige niemanden, der kleiner als 1,55 Meter sei, Tattoos trage, seine Haare färbe oder körperlich behindert sei".
SZ, 03.05.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 17.09.2012)
"Das Geheimnis von Samsungs Erfolg ist das harte Regime von Lee: Er treibt seine Belegschaft an. Dabei setzt der Manager, der in den USA ausgebildet wurde und mehrere Sprachen spricht, ausdrücklich auch auf die spitzen Ellenbogen seiner Mitarbeiter. Um den Konzern für den digitalen Wandeln zu rüsten, gab er Mitte der neunziger Jahre die Parole aus: 'Tauscht alles aus außer eure Frauen und eure Kinder'."
SZ, 03.05.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 17.09.2012)
"Im Sommer 2009 wurde Lee wegen Steuerbetrugs zu drei Jahren Haft auf Bewährung und 90 Millionen Dollar Strafe verurteilt. Er trat von der Firmenspitze zurück. Ein knappes halbes Jahr später allerdings wurde er vom südkoreanischen Staatschef begnadigt. Die Begründung: Lee sei unverzichtbar für die Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2018. Samsung erwirtschaftet schließlich fast ein Fünftel des Bruttoinlandsprodukts von Südkorea".
Lexikon freenet.de, 17.ß9.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 17.09.2012)
"An Korruption heran kommt die Art und Weise, wie Samsung mit Gewerkschaften umgeht. Damit keine kritischen Gewerkschaften in Samsungs heimischen Firmen entstehen, gründen sie diese selbst und bestimmen deren Richtung - nach deutschem Verständnis wäre schon dieses Verhalten ein Skandal. Aber dazu kommt, dass es in Südkorea nur einen solchen Arbeitnehmerverband in jeder Firma geben darf. In ausländischen Werken lehnt Samsung mitunter sogar die Gewerkschaftsmitgliedschaft der Arbeitnehmer kategorisch ab".
Der SPIEGEL, Ausgabe 36/2012, S. 66 (Zugriff: 03.09.2012)
Der SPIEGEL berichtet unter Berufung auf die in New York ansässige Nichtregierungsorganisation China Labor Watch (CLW) über diverse Missstände in sechs firmeneigenen Samsung-Fabriken in China. In drei der untersuchten Fabriken soll demnach sogar Kinderarbeit weit verbreitet sein. Die teils unter 16 Jahre alten Schüler würden dabei angeblich von den Lehrern zur Fabrikarbeit gezwungen, weil sie sonst kein Abschlusszeugnis erhielten.
Die Verträge würden dabei direkt zwischen Schule und Fabrikbetreibern ausgehandelt, die Schulen bekämen im Gegenzug Geld, stellt der Bericht der Organisation fest. Das Papier soll Mitte der Woche veröffentlicht werden und liegt dem SPIEGEL nach eigenen Angaben exklusiv vor.
Die Organisation prangert dem Magazin zufolge auch noch weitere Missstände an, darunter "gefährliche Arbeitsbedingungen", "ungültige Arbeitsverträge" und zu viele Überstunden. Samsung teilte dem Magazin am Freitag auf Anfrage mit: "Wir haben Kenntnis von dem Bericht von China Labor Watch und analysieren die Situation vollständig."
"Penibel listet die Analyse Misstände aus einzelnen SAMSUNG-Fabriken auf: fehlende Atemmasken; einen Gesamtjahresurlaub von fünf Tagen; die Unterbringung von Arbeitern in Acht-Bett-Zimmern; regelmäßige Sechs-Tage-Wochen, teilweise sogar nur ein einziger freier Tag pro Monat; häufige Elf-Stunden-Arbeitstage, mitunter sogar die gesamte Zeit stehend. Das ganze bei einem monatlichen Basislohn von umgerechnet 200 Euro", schreibt der SPIEGEL über den CLW Report in der Ausgabe 36/2012, Seite 66.
heise online, 31.1.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 27.08.2012)
Heise online berichtet, dass ein südkoreanisches Gericht im Juni 2011 eine Verbingung "zwischen den Arbeitsbedingungen und der Leukämie-Erkrankung zweier Mitarbeiter bestätigt" hat. "Auch wenn die beiden Arbeiter den gefährlichen Stoffen nur in erlaubten Mengen ausgesetzt waren, so sei es möglich, dass der lange Zeitraum von einem Jahr und acht Monaten die Leukämie verursacht habe. Deswegen müssten Entschädigungen an ihre Angehörigen gezahlt werden. Gleichzeitig wies das Gericht jedoch die Klagen von vier anderen Mitarbeitern zurück."
"Knapp einen Monat nach dem Urteil ließ Samsung einige Ergebnisse einer Studie veröffentlichen, in der die Fälle genau dieser sechs Mitarbeiter untersucht worden waren. Die von Samsung finanzierte Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Arbeitsbedingungen in Samsungs Fabriken "akzeptierten Standards" entsprächen. Ein Zusammenhang mit den Erkrankungen wurde dabei nicht festgestellt. Auf diese Studie beruft sich Samsung seitdem immer wieder. Eine komplette Veröffentlichung lehnte der Konzern jedoch ab, da die genannten Substanzen Betriebsgeheimnis seien."
"Laut übereinstimmenden Zeitungsberichten erklärte sich Samsung im August [2011] dann aber doch bereit, die medizinische Behandlung erkrankter (Ex-) Mitarbeiter finanziell zu unterstützen. [...] Betroffenenverbände kritisierten jedoch, dass die Kriterien für die Anerkennung als Opfer zu restriktiv seien. [...]"
golem, 3.2.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 27.08.2012)
In einerm Artikel zitiert golem.de einen Aktivisten der Organisation Sharps (Supporters for the Health And Rights of People in the Semiconductor Industry): "Gegen die Arbeiter, die versucht haben, Gewerkschaftsgruppen aufzubauen, hat Samsung mit direkter und brutaler Unterdrückung reagiert. Abhören und die Verfolgung der Personen sind Standardmaßnahmen. Jeder, der jemals versucht hat, sich gewerkschaftlich zu organisieren oder auch nur zum Ausdruck brachte, Sympathien für die Gewerkschaft zu haben, wurde entlassen oder isoliert."
Samsung erklärt dazu: "Bei Samsung Electronics gibt es keine Gewerkschaften, die nach dem koreanischen Gewerkschaftsgesetzen gegründet wurden." Stattdessen gebe es einen Arbeitsrat, der Organisationsformen in Europa ähnlich sei und Fragen der Arbeitsbedingungen und der Vergünstigungen diskutiere und nach koreanischem Recht löse."
brandeinsOnline, 06/2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 24.08.2012)
In einem Artikel von brandeinsOnline zu Samsung heißt es: "Die Firma wurde 1938 von Lee Byung Chull als Handelshaus gegründet und wird bis heute von der Familie Lee kontrolliert, die allerdings zerstritten ist. Der Patriarch Lee Kun Hee gilt als rücksichtslos, die Unternehmenskultur als militärisch und ruppig. Konkurrenten klagen über unlautere Praktiken [...]"
ZDF-Mediathek - Frontal 21, 14.8.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 23.08.2012)
In der ZDF-Mediathek ist der Bericht von Frontal 21 zu Samsung zu finden.
Frontal 21, 14.8.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 22.08.2012)
Frontal 21 berichtet über schwere Vorwürfe gegenüber der Samsung-Gruppe, welche die südkoreanische Organisation SHARPS (Supporters for the Health and Rights of People in the Semiconductor Industry) erhebt. SHARPS werfe Samsung vor ihre Mitarbeiter krebserregende Chemikalien auszusetzen und sie nur mangelhaft davor zu schützen. So seien „rund 150 ehemalige Mitarbeiter meist in jungen Jahren schwer erkrankt, zum Beispiel an Leukämie, Lymphkrebs oder Multipler Sklerose. 56 verstarben vorzeitig. Viele waren laut SHARPS in der Halbleiterproduktion beschäftigt, andere in der Herstellung von LCD-Modulen. Schon seit Jahren kämpfen die Opfer und ihre Hinterbliebenen dafür, dass Samsung die Erkrankungen als berufsbedingt anerkennt.“
„Im Frontal 21-Interview streitet Kim Soo-Geun, Leiter des „Samsung Health Research Institute“ jeglichen Zusammenhang ab. Blutkrebserregende Stoffe wie Benzole würden bei der Produktion nicht verwendet. Dieser Aussage widersprechen Untersuchungen von unabhängigen Wissenschaftlern der Seoul National University: Die hatten Benzole bei Samsung festgestellt. Außerdem habe ein professionelles Management gefehlt, mit dem Samsung hätte messen können, welche Chemikalien sich tatsächlich in der Zulieferkette befanden, so Prof. Paek Do-myung im Interview mit Frontal 21.“
heise online, 14.8.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 22.08.2012)
heise online berichtet über die anhaltenden Vorwürfe hinsichtlich der Arbeitsbedingungen bei Samsung.
heise online, 8.8.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 22.08.2012)
In einem Artikel berichtet heise online über Vorwürfe der Arbeitnehmerrechteorganisation China Labor Watch gegen einen Zulieferbetrieb von Samsung. So habe die Organisation in einer verdeckten Ermittlung " bei HEG Electronics sieben Mitarbeiter sicher (...), die jünger als 16 Jahre sind".
Weiter heißt es: "Samsung wehrt sich laut einem Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg gegen die Vorwürfe. Das Unternehmen habe in diesem Jahr bereits zweimal HEG inspizieren lassen und keine Verstöße gegen arbeitsrechtliche Vorschriften erkennen können. Allerdings will Samsung nach Veröffentlichung des Berichts von China Labor Watch möglichst schnell überprüfen, ob dem Unternehmen alle Informationen vorlagen und eventuelle Probleme angehen."