https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/streik-zalando-moenchengladbach-118.html (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 12.06.2025)
Bereits bekannte Problematiken bei Zalando sind in bereits bestehenden Fairness-Checks dokumentiert. Diese bekannten Probleme betreffen vier der fünf untersuchten Bereiche: Eine Ausnahme bildet das Verhalten gegenüber Wettbewerbern, da hierzu zum Zeitpunkt der bestehenden Checks keine Fairness-Versprechen von Zalando veröffentlicht waren.
Aktuell gibt Zalando nun im Rahmen seiner o.g. Fairness-Versprechen an, aktiv Feedback zu suchen (S.19 im zitierten Ethik-Kodex). Beim Ansehen aktueller Medien-Berichte zu den untersuchten Themenbereichen stellt sich aber in mehreren Punkten die Frage, ob erhaltenes Feedback dann gemäss der weiteren im Ethik-Kodex veröffentlichten Fairness-Versprechen verarbeitet wird.
Zalando ist ein Europa-weit aktives Unternehmen, und es zeigt sich schnell, dass die Problematiken mehr als eine Landesgesellschaft betreffen.
Zum Thema Mitarbeiter:innen: Die bereits dokumentierten Probleme bzgl. des Beurteilungssystems erscheinen aktuell nicht mehr in den Medien. Die im bestehenden Fairness-Check kritisierte Praxis, bei relativ geringer Entlohnung die geforderte Leistung sukzessive hochzuschrauben, wird nun, soweit überprüfbar, nicht mehr mit dem im bestehenden Check kritisierten Beurteilungssystem realisiert. Das bedeutet aber nicht, dass die Praxis der Vermeidung einer verbindlichen, in Zusammenarbeit mit der relevanten Gewerkschaft erarbeiteten fairen Entlohnungsstruktur *an sich* beendet wurde:
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/streik-zalando-moenchengladbach-118.html (Zugriff 12.06.2025).
Zum Thema Kund:innen sind aktuell in der Presse ein Missverständnis im Rahmen eines Ausverkaufs (https://www.ksta.de/wirtschaft/zalando-massive-kritik-an-rabattaktion-784567 , Zugriff 31.05.2025), unzulässige Mahnkosten (https://www.ksta.de/ratgeber/verbraucher/zalando-mahnkosten-sind-unzulaessig-was-betroffene-tun-koennen-665683 , Zugriff 31.05.2025), und das Sperren von Kunden-Konten nach Überschreitung einer Retouren-Höchstzahl zu finden (https://www.beobachter.ch/magazin/konsum/zalando-und-co-das-mussen-sie-zu-retouren-wissen-662889 , Zugriff 31.05.2025). Dies geschieht vor dem Hintergrund bereits in bestehenden Fairness-Checks dokumentierten lückenhaften Engagements in der Kommunikation mit Zalando-Kund:innen.
Zum Thema Wettbewerber: Im Ethik-Kodex sind keine explizit auf Wettbewerber zugeschnittenen Fairness-Versprechen enthalten. Dennoch sind mehrere von Zalandos generell gehaltenen Versprechen für diesen Bereich relevant, z.B. "Integrität und Vertrauen sind die Grundpfeiler all unserer Interaktionen. Auf dieser Grundlage bauen wir langfristige, nachhaltige Beziehungen mit anderen Zalandos sowie zu unseren Partnern und Dritten auf." (S.19 im o.g. Ethik-Kodex). Aktuell erscheinen nun Medienberichte über Zalandos begonnene Übernahme von About You, im Rahmen derer zeitnah ein „minority squeeze-out“ geplant ist. https://www.retail-insight-network.com/news/zalando-about-you-minority-squeeze-out/ (Zugriff 31.05.2025). Ob Zalando dabei mit der versprochenen Integrität agiert, bleibt im Verlauf der Realisierung abzuwarten.
Zum Thema Umwelt sind in bestehenden Fairness-Checks bereits weitreichende Probleme dokumentiert, insbesondere im Zusammenhang mit Retouren. Aktuelle Medienberichte dokumentieren deren Fortdauer, z.B. https://www.tagesschau.de/investigativ/report-mainz/vollbild-zalando-nachhaltigkeit-ruecksendungen-101.html (Zugriff 31.05.2025). Erhaltenes Feedback scheint auch hier nicht zu einer erkennbaren Verbesserung der kritisierten Praktiken geführt zu haben. Eine für kurze Zeit eingeführte „care & repair“-Partnerschaft (z.B. https://www.bbc.com/news/business-64567793 , Zugriff 31.05.2025) ist ebenfalls auf dem Zalando-website zum Zeitpunkt dieses neuen Fairness-Checks (2025) nicht mehr aktiv (https://zalandocareandrepair.saveyourwardrobe.com/ , Zugriff 31.05.2025). Weitere aktuelle Berichte zu fortbestehenden Problemen im Bereich der Umwelt sind unter „Aussagen anderer Organisationen“ zitiert.
Bereits bestehende Fairness-Checks thematisieren ebenfalls Probleme mit der Einhaltung von Fairness-Versprechen gegenüber der Öffentlichkeit. Hierzu relevante aktuelle Fairness-Versprechen von Zalando lauten: „Unsere Grundwerte sind Ehrlichkeit, Respekt, Vertrauen und Fairness“ sowie das Motto: „Reimagine fashion for the good of all“ (beide S.16 im Ethik-Kodex). Medien-Berichte zu dem Thema zeigen eine mehrjährige Historie dokumentierter relevanter Vorfälle. Diese werden jetzt aktuell durch Berichte anderer Organisationen ergänzt. Deshalb werden sie im Zusammenhang s.u. unter „Aussagen anderer Organisationen“ gemeinsam mit diesen behandelt. Wie bereits in anderen Bereichen stellt sich auch hier die Frage des sinnvollen Umgangs mit erhaltenem Feedback.
Frankfurter Rundschau, 24.5.2023, S. 15 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 24.05.2023)
Kritik an Zalandos Nachhaltigkeitspolitik. Zalando ist neben Otto und H&M einer der größten Online-Textilhändler auf dem deutschen und europäischen Markt. 2022 betrug der Umsatz gut zehn Milliarden Euro. Etwa 17 000 Leute arbeiten für die Firma.
Eine Aktivistin der Kampagne für Saubere Kleidung wirft dem Online-Textilhändler vor, er täusche seine Kundinnen und Kunden.
Mangelnde Bemühungen um Nachhaltigkeit kritisiert die Kampagne für Saubere Kleidung beim Online-Textilhändler Zalando. Der Vorstand des Unternehmens solle bei der Hauptversammlung am Mittwoch deshalb nicht entlastet werden, beantragt Kampagnen-Aktivistin und Aktionärin Gisela Burckhardt.
„Zalandos Nachhaltigkeitsfilter täuscht Kundinnen und Kunden, da er ungenau ist“, schreibt Burckhardt in ihrem Antrag. Die ökologische und soziale Qualität der Produkte sei „für Verbraucher nicht zu durchschauen“. Die sozialen Aspekte wie Löhne und Arbeitszeiten kämen viel zu kurz, bemängelt die Aktivistin. Außerdem seien nur „17 Prozent des Bruttowarenvolumens als nachhaltig gekennzeichnet“.
Auf der Internetseite des Onlinehändlers können die Kundinnen und Kunden Produkte auch mit Hilfe von Nachhaltigkeitskriterien suchen. Anklicken lässt sich zum Beispiel „ökologische Materialien“. Was das in Bezug auf das einzelne Produkt konkret bedeutet, ist jedoch kaum nachzuvollziehen.
„Die Filterfunktion ermöglicht es den Verbrauchern Produkte mit Nachhaltigkeitszertifizierungen leichter zu finden“, betont dagegen das Unternehmen. Man wolle die Qualität der Informationen weiter verbessern.
Trotz ihrer Kritik erkennt Burckhardt an, dass Zalando sich um ökologischen Fortschritt bemühe. Ihren Antrag wird die Hauptversammlung wohl ablehnen. Insgesamt kommt die Aktivistin der Kampagne für Saubere Kleidung zu dem Ergebnis, dass „aufgrund der genannten Missstände nicht nachvollziehbar ist, dass ein Unternehmen wie Zalando den Anforderungen des Lieferkettengesetzes gerecht wird“. Dieses Gesetz ist seit Jahresbeginn für große Unternehmen in Kraft. Sie müssen nachweisen, dass sie die ökologischen und sozialen Menschenrechte der Beschäftigten in ihren weltweiten Zulieferfabriken gewährleisten helfen.
Das Unternehmen erklärt dazu, es setze „die notwendigen Schritte für das Lieferkettengesetz um“.
FR, 18.12.2019 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 18.12.2019)
„Zalando beurteilt seine Mitarbeiter. Das System dient nicht nur der Kontrolle, sondern ist Mittel einer permanenten Leistungssteigerung.
Der Online-Modehändler Zalando betreibt mittels der Software Zonar ein System zur Beurteilung der Leistung seiner Mitarbeiter, so fand kürzlich eine Untersuchung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung heraus. Mit dieser Überwachungsmethode hat Zalando (aktueller Slogan: „Free to be“) viel Kritik auf sich gezogen: Das System verfüge über keine klaren Maßstäbe zu Beurteilung der Arbeitsleistung, heißt es. Laut Gewerkschaft Verdi führt es dazu, dass Leistung permanent kontrolliert und Löhne willkürlich festgelegt werden. Verdi-Vorstand Stefanie Nutzenberger warf dem Konzern vor, emotionalen Stress bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auszulösen und sie gegeneinander in Stellung zu bringen. Genau darin dürfte der Sinn von Zonar liegen. Es zeigt, wozu die Leistungskontrolle dient – und was heutzutage überhaupt unter „Leistung“ verstanden wird.
Zonar teilt die an der Bewertung teilnehmenden Mitarbeiter in verschiedene Leistungsstufen ein: schlechte (Low Performer), mittlere und gute (Top Performer). Letztere verdienen sich durch ihre Top Performance reale Lohnzuschläge. Bemerkenswert ist nun, wie Zalando die Leistung misst.
Der Konzern könnte schlicht drei Leistungsklassen festlegen. Zum Beispiel beim Schuhkartons packen nach dem Muster: Ein bis drei Kartons pro Minute packen ist „Low“, sechs bis acht Kartons ist mittel und darüber „Top“. Gemäß dieser Methode wäre es zumindest theoretisch möglich, dass alle Mitarbeiter durch vermehrte Anstrengung die Top-Performer-Kategorie erreichen. Genau das soll aber natürlich nicht sein.
Stattdessen beruht Zonar auf der Beurteilung der Leistung durch Kollegen und Vorgesetzte. Sie bewerten die Leistung der anderen – wie auch sonst? – durch einen gedanklichen Vergleich: Sie bilden aus der betrieblichen Praxis eine Durchschnittsleistung und bewerten ihre Kollegen danach, ob sie darunter oder darüber liegen. Daraus resultiert wie von selbst eine Einteilung in Schwach-, Mittel- und Hochleistungsfähige. „Top“ sind nach dieser Methode dann nicht jene, die viele Kartons packen, sondern jene, die mehr packen als alle anderen.
Man sieht: Das System findet nicht nur Leistungsunterschiede. Es will sie herstellen. Sein Zweck ist zunächst die Einteilung in Low und Top Performer mit entsprechenden Zuschlägen. Dadurch entsteht in der Folge für die Mitarbeiter ein Anreiz, überdurchschnittlich zu sein. Kommen sie dem nach und arbeiten härter, so setzt sich automatisch ein neuer – höherer – betrieblicher Leistungsdurchschnitt durch. Und um Zuschläge zu bekommen, muss man dann wieder darüber liegen. Letztlich dient dieses System also nicht allein der Kontrolle, sondern die Kontrolle ist Mittel einer permanenten Leistungssteigerung.
Damit folgt Zonar der Logik des Akkordlohns, also der Bezahlung nach produzierten Stücken pro Zeiteinheit. Auch hier wird der Anschein erweckt, es würde nach Leistung bezahlt. Ziel des Akkordlohns ist aber nicht die leistungsgerechte Bezahlung. Stattdessen soll die Leistung dauernd erhöht werden, indem das, was als durchschnittliches, normales Arbeitspensum gilt, sich durch die Konkurrenz der Arbeitnehmer dauernd erhöht. Daraus folgt der „Anreiz“ für jeden Mitarbeiter, mehr zu schaffen als die anderen und das bedeutet: heute mehr schaffen als gestern und morgen mehr als heute“.
ndr.de, 31.08.2015 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 01.09.2015)
„(…) "Nur noch drei Stück erhältlich" - so signalisieren Online-Shops: jetzt zuschlagen! Recherchen von Markt zeigen: Dabei wird oft geschummelt. Versandhändler Zalando wurde abgemahnt.
Die Verknappung kann aber auch vorgetäuscht sein: Online-Shops suggerieren dann nur, dass ein Produkt bald nicht mehr erhältlich ist. Markt und NDR Info haben beim Versandhändler Zalando die Probe aufs Exempel gemacht. In mehreren Fällen konnten sie mehr Kleidungsstücke bestellen als laut Internetseite verfügbar waren.
Also alles Marketing? Auf NDR Anfrage räumt Zalando ein, dass der Warenbestand aus technischen Gründen nicht in Echtzeit abgebildet werde. Es handele sich lediglich um einen Mindestbestand. Das sei eine "Irreführung der Verbraucher", erklärt Peter Brammen von der Wettbewerbszentrale, die der NDR informiert hat. Die Selbstkontrollorganisation der Wirtschaft mahnt Zalando deshalb ab und droht mit "gerichtlichen Maßnahmen". "Zalando darf nicht mehr mit einem Warenvorrat auf die Seite gehen, der den Tatsachen nicht entspricht", sagt Brammen.
Die NDR-Recherchen und die Abmahnung der Wettbewerbszentrale haben offenbar gewirkt. Auf der Webseite heißt es bei Zalando jetzt "Mehr als drei Artikel verfügbar". Zalando erklärt dazu gegenüber dem NDR: "Wir begrüßen stets einen Dialog mit Verbraucherschutz- und Wettbewerbsinstitutionen, welche ebenfalls einen transparenten Umgang mit Verbrauchern und Kunden verfolgen." (…)“.
FAS, 21.09.2014, S. 33 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 22.09.2014)
"„Zalando hat gute Wachstumschancen. Aber die Aktie ist nur etwas für risikobereite Anleger. Denn noch hat Zalando nicht bewiesen, dass das Geschäft dauerhaft profitabel ist".
FAZ, 16.4.2014 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 17.04.2014)
Die FAZ berichtet um die weitere Reaktion von Zalando auf die Vorwürfe der RTL-Investigativjournalistin Lobig:
"(...) Zalando beließ es nicht nur bei einer verbalen Reaktion auf RTL. Auch juristisch keilt der Modehändler zurück. Nach den verdeckten Recherchen nahm die Erfurter Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Verdachts auf Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen gegen die Reporterin auf – nach einer entsprechenden Anzeige des Unternehmens. Ein RTL-Sprecher sagte, juristischen Schritten sehe sein Sender gelassen entgegen. Und drohte, am Ball bleiben zu wollen: „Unsere Reporter werden weiter verfolgen, ob die von Zalando angekündigten Überprüfungen zu Veränderungen geführt haben.“ (...)".
RTL- Extra, 15.4.2014 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 17.04.2014)
In der RTL-Sendung Extra berichtet eine Investigativjournalistin von ihren Erfahrungen, die sie bei ihrer dreimonatigen Arbeit im Zalando-Logistikzentrum Erfurt gemacht hat. Hierbei erhebt die Journalistin zum Teil schwere Vorwürfe. Sie berichtet über Überwachungssystem, wonach Mitarbeiter über die Zahlung einer Prämie ermutigt würden Diebstähle der Geschäftsleitung zu melden. Sie selbst sei nach Anweisung der Führungsebene ausgehorcht worden, ob sie beispielsweise einer Gewerkschaft angehöre. Weiterhin würden Picker in wöchentlichen Feedbackgesprächen auf ihre Pickzahlen und deren Verbesserung hingewiesen.
Im Artikel zur Sendung heißt es:
"Insider packen aus: Sitzen wird nicht gern gesehen
Ein Klima, geprägt von ständiger Angst. Missstände, die sie im realen Arbeitseinsatz miterlebt hat - und das über drei Monate lang: Die Journalistin Caro Lobig hat sich Ende letzten Jahres undercover als Lagerarbeiterin bei dem Online-Versandhändler Zalando in Erfurt beworben. Was sie dort erlebt hat, ist unglaublich.
Begleitet und unterstützt wurde sie bei ihrem Undercover-Einsatz von Enthüllungsjournalist Günter Wallraff: "Ich hatte vorher schon Hinweise von jemanden, der bei Zalando gearbeitet hatte und Schlimmes berichtete. Aber er hatte Angst, das auch öffentlich zu machen. Und so kamen wir auf die Idee."
(...) Als 'Julia Lobig' hat sie ihren Arbeitsplatz angetreten, im Zalando Logistikzentrum in Erfurt. Ein Lager, mitten auf der grünen Wiese im strukturschwachen Thüringen. Mit einer Lagerfläche so groß wie 18 Fußballfelder. Rund 2.000 Mitarbeiter arbeiten hier in Früh- und Spätschicht. Die Bezahlung: 8,79 Euro pro Stunde, nur knapp über dem gerade gesetzlich festgeschriebenen Mindestlohn. (...)
Caro, alias Julia, arbeitet im Picktower. Ihre Aufgaben als Pickerin: (...) Ein Schrittzähler, den Caro heimlich ins Lager schmuggelt, hält ihre Laufwege fest: 18 Kilometer, 20 Kilometer, an Spitzentagen sogar 27 Kilometer – und das während einer einzigen 8-Stunden-Schicht. Doch unbequeme Fragen stellen sollte sie besser nicht, wie Insider verraten: "Wer unbequem ist, wird entsorgt".
Diese Arbeitsbedingungen fordern ihren Tribut: Nach fünf Wochen Lagerarbeit stößt Caro Lobig an ihre Grenzen und kämpft mit Kreislaufproblemen - Hilfe wird ihr nicht angeboten. Und auch andere Mitarbeiter klagen über die gesundheitlichen Folgen der Arbeit: "Man ist nervlich am Boden. Zalando hat mich krank gemacht." Selbst Mitarbeitern eines Rettungsdienstes fällt auf, dass bei Zalando kaum ein Tag vergeht, an dem kein Rettungswagen angefordert wird".
Die Sendung findet sich unter diesem Link:
http://www.rtl.de/cms/news/extra/zalando-drei-monate-undercover-3a32f-bed7-16-1873810.html
Spiegel online, 18.07.2013 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 19.07.2013)
"Der Aufstieg des Online-Versandhändlers Zalando ist rasant: Im Jahr 2008 gegründet, hatte das Unternehmen im vergangen Jahr einen Umsatz von rund 1,15 Milliarden Euro. Dennoch bekam der Mode-Onlineshop in den Jahren 2007 bis 2012 rund 3,3 Millionen Euro an Investitionssubventionen, wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf das Wirtschaftsministerium berichtet.
Gegenüber SPIEGEL ONLINE bestätigte Zalando die Zuschüsse. Die Förderungen seien vor allem für den Ausbau der Firmenzentrale in Berlin genutzt worden, weitere Gelder aus dem Topf zur "Verbesserung der regionalen Wirtschaft" (GRW) seien für den Umbau der Logistikstandorte im brandenburgischen Brieselang und in Erfurt genutzt worden. Auch weiterhin will das Unternehmen GRW-Geld abrufen, so ein Sprecher. (...)"
Die Welt online, 30.08.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 16.10.2012)
"Ein Dienstleister des Versandhändlers Zalando hat auf die Kritik an seinen Arbeitsbedingungen reagiert. Mitarbeiter sollen gelenkschonende Matten, eine bessere Beleuchtung und mehr Toiletten bekommen.
Die Mitarbeiter des Zalando-Dienstleisters DocData in Großbeeren (Havelland) sollen bessere Arbeitsbedingungen bekommen. Auf dem Gelände sollen zunächst weitere provisorische Toiletten mit Belüftung aufgestellt werden, sagte Arbeitsminister Günter Baaske (SPD) in der Fragestunde des Potsdamer Landtags. (...)".
Gründerszene, 23.2.2011 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 06.08.2012)
Auf dieser Seite finden sie Hintergrundinformationen zu den Zalando-Unternehmensgründern, den Gebrüder Samwer.
thueringer-allgemeine.de, 9.12.2011 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 06.08.2012)
Zalando bekommt vermutlich für die Ansiedelung eines Großversandlagers in Erfurt bis zu 22 Millionen Euro; dafür hat der Thüringer Wirtschaftsminister keine Lohnuntergrenze (Mindestlohn) für die Beschäftigen in den Ansiedelungsvertrag geschrieben.
"Laut Thüringer Wirtschaftsministerium befinde sich der Förderantrag von Zalando derzeit in der Prüfung. Noch lasse sich daher keine Aussage über die absolute Fördersumme treffen. Wirtschaftsexperten im Landtag rechnen mit einem staatlichen Zuschuss von bis zu 22 Millionen Euro."
"Das Unternehmen hat angekündigt, bis zu 1000 neue Stellen in dem Logistik-Zentrum zu schaffen. Die Fraktion der Freien Wähler im Erfurter Stadtrat kritisiert allerdings, dass die Zalando-Jobs vorwiegend im Niedriglohnsektor entstehen werden."
"Die GmbH hat keinen Betriebsrat und ist nicht gewerkschaftlich organisiert."
Horizont.net, 27.7.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 06.08.2012)
In einem Artikel von Horizont.net wird vermutet, dass die Nachhaltigkeit der Zalando-Kritik unwahrscheinlich sei, da die Kunden Teil des ausbeuterischen (Mitarbeiter, Natur) sind: die Kunden wegen der Preise, die Unternehmer wegen der erhofften Rendite und Unternehmenswertsteigerung.
ZDF - Zoom, 27.7.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 06.08.2012)
"Miese Arbeitsbedingungen, niedrige Löhne. Das ist das Fazit einer ZDF-Reportage über den Internet-Versandhändler Zalando. So weit so schlecht. Doch in einer Welt der Sozialen Netzwerke bleibt auch die unmittelbare Reaktion der Konsumenten nicht aus - Zalando erlebt einen Shitstorm."
Stern.de, 30.7.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 06.08.2012)
Zalando am Pranger wegen unseriöser Praxis.
ZDF - Zoom, 25.7.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 05.08.2012)
Miese Arbeitsbedingungen, niedrige Löhne. Das ist das Fazit einer ZDF-Reportage über den Internet-Versandhändler Zalando.
Nach Recherchen des ZDF bekommen Zalando-Mitarbeiter nur einen Stundenlohn von rund sieben Euro, haben kaum Sitzmöglichkeiten bei der Arbeit, sind einer permanenten Überwachung ausgeliefert und haben keine ausreichende Versorgung mit dem Allernötigsten: mit Toiletten. Grund genug für Social-Media-Nutzer ihrem Unmut freien Lauf zu lassen.
Bereits während des Berichts empören sich User auf Twitter über die Zustände bei Zalando. So schreibt der Nutzer "bas_ton": "Zalando erlebt gerade sein PR-Desaster. Vedient!" Der Twitterer "MichaelMang" bloggt: "Erschreckende Einblicke". Der PR-Berater "rjoerges" twittert: "Die hässliche Seite von #Zalando jetzt auf #ZDF. Korrigiere: Sehr hässliche Seite!"
Aber richtig los geht es nach der Sendung auf der Facebook-Seite von Zalando. Die Nutzerin "Naddi M." schreibt auf die Pinnwand von Zalando: "Ich schäme mich gerade so sehr dafür, dass ich hier bestellt habe, und werde es definitiv nie wieder tun." Auch "Birbir L." äußert sich nach der ZDF-Zalando-Reportage kritisch auf der Facebook-Seite: "Ich bin empört, dass Ihr Eure Mitarbeiter im Versand so schlecht bezahlt! 7,01 Stundenlohn, wer soll davon leben können?!? Und nicht mal Stühle zum Hinsetzen, ständig unter Beobachtung... Aber mit großteils polnischen Mitarbeitern kann man es ja machen?! Zalando, schämt Euch!!"
Reaktion von Zalando kommt - aber spät
Zalando sieht sich zwar innerhalb kürzester Zeit zigfacher Kritik ausgesetzt, äußert sich aber nicht unmittelbar zum Shitstorm. Erst am nächsten Morgen reagiert das Unternehmen mit einem Blog-Eintrag. Im Echtzeit-Web eine gefühlte Ewigkeit. Zalando schreibt im Unternehmensblog, dass sie den ZDFzoom-Beitrag aufmerksam verfolgt hätten und sich über das kritische Feedback freuen würden. Ferner schieben sie den Schwarzen Peter mit Blick auf die in der Reportage angeprangerten Zustände bei Zalando an die Dienstleister-Firmen weiter. "Leider ist uns jedoch bewusst geworden, dass wir auf unsere Dienstleister deutlich mehr Einfluss nehmen müssen." Eine Verbesserung ist allerdings in Sicht: "In Bezug auf die sanitären Anlagen werden sofort Maßnahmen ergriffen."
In Zeiten digitaler Netzwerke ändern sich für alle die Kommunikationsstrukturen - gerade auch für Firmen. Zahlreiche Unternehmen mussten sich bereits durch Kritikstürme kämpfen und zusehen, dass sie das Vertrauen der Konsumenten zurückgewinnen. Mit den Social-Media-Managern hat sich bereits ein ganzer Berufszweig rund um die neuen Kommunikationskanäle erfunden. Dabei könnte eigentlich die Kommunikation zweitrangig sein, wenn ein Unternehmen geltenden Sozial- und Umweltstandards in hohem Umfang genügen würde.