Update, 6.5.2014 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 06.05.2014)
„Wir haben bereits letzte Woche über die laufenden Verbesserungen in unserem Logistikzentrum in Erfurt informiert. Hierzu zählen:
• die datenschutzrechtliche Überprüfung unserer Prozesse und Systeme bis zum Sommer,
• das Angebot zusätzlicher Sitzmöglichkeiten im Produktionsbereich, die noch schneller erreichbar sind als die bisherigen im Pausenbereich ebenso wie
• die weitere Verbesserung unseres Arbeitszeitmodells beispielsweise in Bezug auf die geltende Pausenregelung,
• die Abschaffung der Belohnung für Diebstahlhinweise sowie
• die verstärkte Schulung unserer Führungskräfte in Bezug auf Unternehmenswerte und Kommunikation.
Das eigens eingerichtete Projektteam wird gemeinsam mit unseren Mitarbeitern vor Ort weitere Verbesserungen erarbeiten und umsetzen. Denn der Erfolg von Zalando beruht auf der Leistung eines jeden einzelnen Mitarbeiters und wir setzen alles daran, auch die Zukunft des Unternehmens gemeinsam zu gestalten.
Neben der aktiven Entwicklung und Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen gemeinsam mit unseren Kollegen vor Ort ist es uns gleichzeitig wichtig, unzutreffende Vorwürfe richtigzustellen. Von Beginn an haben wir deutlich auf die tendenziösen und teilweise faktisch falschen Inhalte in der Berichterstattung hingewiesen, die eine Differenzierung zwischen Falschaussagen und berechtigten Kritikpunkten enorm erschwert hat. Mit unseren Informationen auf der Themenseite und im persönlichen Dialog mit RTL haben wir nach Ausstrahlung versucht, die unzutreffenden Punkte richtigzustellen. Leider ist bislang keine Richtigstellung erfolgt, weshalb wir rechtliche Schritte ergriffen haben.
Ende letzter Woche hat das Landgericht Köln unserem Gesuch stattgegeben und eine einstweilige Verfügung gegen zentrale Teile der Berichterstattung erlassen. Dies bedeutet, dass folgende Falschaussagen nicht weiter verbreitet werden dürfen:
• dass es im Logistikzentrum Erfurt 2013 einen Todesfall gegen habe.
Bis zum heutigen Tag hat sich kein Todesfall im Erfurter Logistikzentrum ereignet. Dies hat das Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz ebenfalls schriftlich bestätigt.
• dass der Journalistin bei Kreislaufproblemen niemand Hilfe angeboten habe.
Wir leisten selbstverständlich medizinische Unterstützung durch einen zu beiden Schichten anwesenden Betriebsarzt und unsere Ersthelfer und rufen bei Bedarf einen Rettungswagen, falls bei einem unserer Mitarbeiter gesundheitliche Beschwerden auftreten. Auch in diesem Fall war ein Ersthelfer vor Ort.
• dass Mitarbeiter Laufwege von täglich bis zu 27 Kilometern hätten.
Im Bericht wurden Gehdistanzen an zwei Stellen mit Hilfe eines Schrittzahlmessers ermittelt. In einem Fall seien 27 km mit knapp 27.000 Schritten zurückgelegt, im zweiten Fall 20 km mit 30.000 Schritten zurückgelegt worden. Die beiden Messungen implizieren verschiedene Schrittlängen von gut einem Meter oder rund 65cm. Diese Messungen sind nicht zuverlässig. Unsere Betriebsärzte haben in Stichproben durchschnittliche Gehweiten von 15-20km im Arbeitsbereich “Pick” ermittelt.
• dass die Personalabteilung angeordnet habe, keinen chronisch Kranken länger als sechs Monate „mitzuschleifen“.
An unseren Standorten arbeiten auch Kollegen mit chronischen Erkrankungen. Es gibt keine dementsprechende Richtlinie von Unternehmensseite. Seit Ende letzten Jahres gibt es zudem ein Pilotprojekt, in dem wir Gehörlose beschäftigen. Wir sind ständig um die Integration von Kollegen mit verschiedenen Hintergründen bemüht.
• dass Zalando auf die Bitte um Stellungnahme nicht reagiert habe.
Zalando hat keine offizielle Anfrage der RTL Extra Redaktion erhalten. Uns erreichte lediglich ein Fragenkatalog von Frau Lobig, ohne weitere Hinweise. Da wir uns in einer arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung mit Frau Lobig befanden, haben wir uns entschieden, ihre Fragen nicht zu beantworten. Zu einer Folgeanfrage von RTL Extra standen wir in telefonischem Kontakt mit der Redaktion und sind mit einem schriftlichen Statement auf die Fragen eingegangen.
Im Interesse unseres Unternehmens und unserer Mitarbeiter ist es uns wichtig, dass der Ruf unseres Unternehmens nicht durch falsche Aussagen beschädigt wird. Gleichzeitig stellen wir uns der Kritik und halten unverändert an der Umsetzung der bereits angekündigten Maßnahmen fest und arbeiten kontinuierlich gemeinsam mit unseren Mitarbeitern an weiteren Verbesserungen“.
Update, Zalando Maßnahmen 28.4.2014 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 05.05.2014)
"Wir möchten heute ein kurzes Update zur Berichterstattung und den von uns getroffenen Maßnahmen geben. Seit der Ausstrahlung arbeiten wir aktiv und offensiv an einer Richtigstellung der unzutreffenden Vorwürfe und haben auf dieser Themenseite ausführlich Stellung genommen.
Wie bereits in den ersten Statements betont, nehmen wir jegliche Kritik an unseren Arbeitsbedingungen sehr ernst, prüfen diese intensiv und leiten bei Bedarf weitere Verbesserungen für unsere Mitarbeiter ab. Auch in diesem speziellen Fall werden wir alle Kritikpunkte gründlich untersuchen und haben dafür direkt nach Ausstrahlung des ersten Beitrags ein verantwortliches Projektteam ins Leben gerufen. Naturgemäß benötigt eine vollständige Prüfung und die darauffolgende Entwicklung und Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen Zeit. Wir sind grundsätzlich der Auffassung, Ziele und Maßnahmen erst zu kommunizieren, wenn sie mit unseren Mitarbeitern besprochen und umgesetzt wurden. Aufgrund des hohen Interesses möchten wir aber einen Einblick in einige erste Zwischenergebnisse geben:
• Wir haben uns am 23.4.2014 mit dem Datenschutzbeauftragten von Thüringen bei seinem Besuch in Erfurt in einem guten Gespräch darauf verständigt, gemeinsam bis zum Sommer unsere aktuellen Prozesse zu überprüfen und wo notwendig gemeinsam Veränderungen zu erarbeiten. Im Nachgang des Berichts haben wir zudem gemeinsam mit unserer Datenschutzbeauftragten unsere Prozesse und IT-Systeme noch einmal überprüft und alle zuständigen Mitarbeiter erneut in Bezug auf datenschutzrechtliche Vorgaben sensibilisiert.
• Selbstverständlich können sich Mitarbeiter, die sich unwohl fühlen, jederzeit ausruhen und hinsetzen. Wir haben uns dazu entschlossen, unseren Mitarbeitern zukünftig auch während der Schicht zusätzlich zu den Sitzmöglichkeiten im Pausenbereich, auch im Produktionsbereich Sitzmöglichkeiten anzubieten, die im Falle von Unwohlsein oder Erschöpfung genutzt werden können und damit noch schneller erreichbar sind. Die meisten Arbeitsprozesse werden jedoch weiterhin – wie in jedem anderen Logistikzentrum auch – zum großen Teil im Stehen oder Gehen ausgeführt werden.
• Wir werden in gemeinsamer Abstimmung mit unseren Mitarbeitern unser Arbeitszeitmodell an verschiedenen Punkten, wie z.B. in Bezug auf die geltende Pausenregelung, hinterfragen, wie bereits in der Vergangenheit beispielsweise bei der Verlängerung der Pausenzeit von 45 auf 60 Minuten oder der Anpassung der Schichtzeiten an den öffentlichen Nahverkehr.
• Wir haben uns dazu entschieden, auf die angesprochene Belohnung in Höhe von 500 EUR für Hinweise, die zur Überführung eines Warendiebstahls führen, zu verzichten. Wir schätzen das gute Klima innerhalb unserer Belegschaft und wollen dies nicht gefährden.
• Uns ist ein respektvoller, kollegialer und wertschätzender Umgang zwischen allen Mitarbeitern bei Zalando sehr wichtig und wir sehen unsere Führungskräfte hierbei in einer Vorbildfunktion. Viele unserer Kollegen leben diese Werte jeden Tag. Trotzdem werden wir die dargestellten Einzelfälle, in denen diesem Anspruch nicht entsprochen wurde, zum Anlass nehmen, alle unsere Führungskräfte noch einmal verstärkt in Bezug auf unsere Unternehmenswerte und unsere Kommunikationsphilosophie zu schulen.
Der Erfolg von Zalando beruht auf der Leistung eines jeden einzelnen Mitarbeiters und wir setzen alles daran, auch die Zukunft des Unternehmens gemeinsam zu gestalten.
David Schröder
Geschäftsführer Zalando Operations"
FAQ - Kritikpunkte (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 17.04.2014)
"Druck und Feedbackgespräche
Laut Darstellung setze Zalando Feedback Gespräche ein, um Mitarbeiter gezielt unter Druck zu setzen. Für uns sind regelmäßige Feedbackgespräche jedoch ganz normaler Teil unserer Leistungskultur. Wir investieren viel Zeit in Feedbackgespräche und Qualifizierungsmaßnahmen, um die Mitarbeiter individuell zu fördern und ihre Leistung zu steigern. Zusätzlich stellen wir unseren Mitarbeitern Mentoren an die Seite, die sie beim Erlernen neuer Prozesse unterstützen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wir wollen allen Mitarbeitern ermöglichen, sich weiterzuentwickeln und Ihnen bei guter Leistung Karrierechancen bieten. Wir distanzieren uns dabei explizit vom Vorwurf einer Überwachungskultur.
Überwachung
Laut Darstellung diene das Logistik-IT-System vor allem der Überwachung der Mitarbeiter. Unser IT-System dient jedoch in erster Linie der Steuerung unserer Logistikprozesse. Da wir bei uns das System der sog. “chaotischen Lagerhaltung” haben, wäre es uns ohne dieses System nicht möglich, so vielen Kunden in ganz Europa Zugriff auf so ein breites Sortiment zu gewähren und täglich so viele Sendungen zu verschicken. Nur das System ist in der Lage, die Lagerorte der Artikel zu verwalten, unsere Mitarbeiter zum richtigen Lagerort zu lotsen und alle Logistikprozesse in einem solch großen Logistikzentrum zu koordinieren.
Kontrollen
Laut Darstellung würden Mitarbeiter mit Diebstahlkontrollen schikaniert. Wir kontrollieren jedoch jeden Tag nur stichprobenhaft eine sehr kleine, zufällig ausgewählte Gruppe von Mitarbeitern, um ein Mindestmaß an Warensicherheit zu gewährleisten. Diese Praxis entspricht dem Industriestandard, auch im stationären Handel, und ist nach unserer Prüfung auch arbeitsrechtlich nicht zu beanstanden. Die Zulässigkeit wurde von der Rechtsprechung in zahlreichen Entscheidungen bestätigt. Maßgebend ist dabei, dass alle Arbeitnehmer gleich behandelt werden. Durch das maschinelle Zufallsprinzip, nach dem die Mitarbeiter stichprobenartig für die Kontrollen ausgewählt werden, wird das Erfordernis der Gleichbehandlung sichergestellt, da hierdurch ausgeschlossen ist, dass die Kontrollen zielgerichtet und wiederholt immer bei den gleichen Arbeitnehmern durchgeführt werden.
Pausen
Laut Darstellung werden die Pausenzeiten der Mitarbeiter unzulässig durch Arbeitsanweisungen und Wegezeiten reduziert. Wir bieten jedoch allen unseren Mitarbeitern jeden Tag 8 Stunden bezahlte Arbeitszeit und 1 Stunde Pausenzeit (2x30 Minuten), statt der gesetzlich vorgeschriebenen 30 Minuten (aufteilbar in 2x15 Minuten), um unseren Mitarbeitern eine ausreichende Ruhepause zu ermöglichen. Da wir an unseren Standorten in einem Schichtsystem arbeiten, sind wir auf die Einhaltung dieser Arbeitszeiten und Pausenzeiten angewiesen und möchten auch unseren Mitarbeitern verlässliche Arbeitszeiten bieten. Etwaige Überstunden werden selbstverständlich separat erfasst und vergütet. Der öffentliche Nahverkehr ist in Zusammenarbeit mit den öffentlichen Nahverkehrsbetrieben im Interesse und auf expliziten Wunsch unserer Mitarbeiter genau auf diese Schichtzeiten abgestimmt worden, um einen möglichst kurzen Arbeitsweg zu gewährleisten.
Umgangston
Laut Darstellung des Berichts werden unsere Mitarbeiter von Führungskräften teilweise in einem sehr deutlichen und wenig kollegialen Ton angesprochen. Dies ist aus unserer Sicht sehr bedauerlich und spiegelt in keiner Weise die von uns gewollte und gelebte Unternehmenskultur wider. Uns ist ein respektvoller, kollegialer und wertschätzender Umgang zwischen allen Mitarbeitern bei Zalando sehr wichtig. Wir werden diesen Einzelfällen nachgehen und unsere Führungskräfte, die vielfach selbst einmal als Logistikmitarbeiter bei uns angefangen haben, noch stärker sensibilisieren".
FAQ - Kritikpunkte (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 17.04.2014)
"Am Abend des 14. April 2014 wurde in der TV-Sendung RTL Extra ein Undercover-Bericht über Zalando ausgestrahlt. Eine Journalistin hat von ihren Erfahrungen in unserem Logistikzentrum berichtet und dabei deutliche Kritik an den Arbeitsbedingungen geäußert. Dieser Bericht hat uns sehr erschüttert, weil er grundlegend kritisiert, wie wir in der Logistik arbeiten und wie wir mit unseren Mitarbeitern vor Ort umgehen. Zudem trifft uns der Bericht unerwartet, weil wir im Vorfeld keinerlei Anfragen der RTL Extra Redaktion erhalten haben, um zu den Kritikpunkten Stellung zu nehmen. Dies möchten wir hiermit tun:
Todesfall:
Laut Darstellung des Berichts habe sich angeblich ein Todesfall im Logistikzentrum ereignet. Tatsache ist, dass es bis zum heutigen Tag keinen einzigen Todesfall in unserem Logistikzentrum in Erfurt gab. Aufgrund eines unerwarteten häuslichen Todesfalls eines unserer Mitarbeiter, haben wir selbstverständlich Anteil genommen, mit allen Kollegen eine Schweigeminute eingelegt und im Namen der Kollegen einen Kranz bei der Beerdigung niedergelegt.
Ärztliche Versorgung
Laut dem Beitrag ist Mitarbeitern angeblich medizinische Hilfe verweigert worden. Tatsache ist, dass wir selbstverständlich medizinische Unterstützung durch einen zu beiden Schichten anwesenden Betriebsarzt leisten oder einen Rettungswagen rufen, falls bei einem unserer Mitarbeiter gesundheitliche Beschwerden auftreten. Nur wenn der Mitarbeiter dies explizit nicht wünscht und sich lieber zu Hause erholen möchte und auch allein nach Hause fahren möchte, bitten wir um Unterzeichnung einer Verzichtserklärung für einen Rettungswageneinsatz, um uns rechtlich dahingehend abzusichern, falls dem Mitarbeiter auf dem Nachhauseweg etwas passieren sollte, sollte er diesen entgegen unseres Angebots, einen Rettungswagen zu holen, allein antreten.
Akkordarbeit
Laut Darstellung verlange Zalando angeblich indirekt Akkordarbeit von seinen Mitarbeitern. Tatsache ist, dass alle unsere Mitarbeiter unabhängig von Ihrer Leistung eine feste Vergütung erhalten. Wir zahlen keinen Akkordlohn.
Keine Stellungnahme RTL
Laut Darstellung habe Zalando angeblich auf eine Presseanfrage von RTL Extra nicht geantwortet. Tatsache ist, dass wir keine offizielle Anfrage der RTL Extra Redaktion erhalten haben. Uns erreichte lediglich ein Fragenkatalog von Frau Lobig ohne weitere Hinweise. Da wir uns zum aktuellen Zeitpunkt in einer arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung mit Frau Lobig befinden, haben wir uns entschieden, ihre Fragen nicht zu beantworten. Generell arbeiten wir offen und konstruktiv mit Medienvertretern zusammen. So haben wir z.B. in den vergangenen Monaten diverse Pressetermine mit der Möglichkeit zu spontanen Mitarbeitergesprächen in unseren Logistikzentren ermöglicht.
Arbeitsbelastung
In dem Bericht wird die hohe Arbeitsbelastung unserer Mitarbeiter kritisiert. Insbesondere wird berichtet, Mitarbeiter dürften nicht sitzen und würden bis zu 27 Kilometer am Tag gehen. Beide Aussagen sind nicht zutreffend dargestellt. Insbesondere werden in dem Bericht an zwei Stellen mit Hilfe eines Schrittzahlmessers Gehdistanzen ermittelt. In einem Fall wurden 27 Kilometer mit knapp 27.000 Schritten zurückgelegt. Im zweiten Fall wurden angeblich 20 Kilometer mit 30.000 Schritten zurückgelegt. Die erste Messung impliziert eine Schrittlänge von gut einem Meter, die Zweite eine Schrittlänge von rund 65cm. Wir haben daher große Zweifel an der Zuverlässigkeit dieser Messungen. Typische Gehweiten unserer Mitarbeiter betragen 10-15km im Arbeitsbereich “Pick”. Bei der Tätigkeit im Bereich “Pick” handelt es sich zwangsläufig um eine Tätigkeit die nur im Stehen/Gehen erledigt werden kann. Aus diesem Grund kann entweder die Tätigkeit (im Gehen/Stehen) ausgeübt werden oder eben nicht. Selbstverständlich können sich Mitarbeiter, die sich unwohl fühlen, jederzeit ausruhen.
Feedback Mitarbeiter
Laut Darstellung gebe es bei Zalando keine Möglichkeit für Mitarbeiter, Feedback oder Kritik zu äußern. Das ist nicht richtig: Unseren Mitarbeitern bieten wir vielfältige, offene und vertrauensvolle Möglichkeiten zum Dialog an, sowohl anonym als auch persönlich. Hierzu zählen etwa unsere runden Tische, Mitarbeitersprechstunden und Mitarbeiterversammlungen an allen Standorten. Zusätzlich führen wir einmal jährlich eine anonyme Mitarbeiterumfrage in Zusammenarbeit mit einem externen Meinungsforschungsinstitut durch. Zudem bieten wir bei Bedarf auch Unterstützung bei privaten Problemen an und beschäftigen dafür ausgebildete Sozialarbeiter, die unseren Mitarbeitern vertraulich mit Rat und Tat zur Seite stehen".
Stellungnahme zu RTL Extra, 15.4.2014 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 17.04.2014)
"Am Abend des 14. April 2014 wurde in der TV-Sendung RTL Extra ein Undercover-Bericht über Zalando ausgestrahlt. Eine Journalistin hat von ihren Erfahrungen im Logistikzentrum berichtet und dabei deutliche Kritik an den Arbeitsbedingungen geäußert. Dieser Bericht hat uns sehr erschüttert, weil er grundlegend kritisiert, wie wir an unserem Logistikstandort Erfurt arbeiten und wie wir mit unseren Mitarbeitern vor Ort umgehen. Bedauerlicherweise haben wir im Vorfeld keinerlei Anfragen der RTL Extra Redaktion erhalten, um zu den Kritikpunkten Stellung zu nehmen.
Aus unserer Sicht entspricht die Darstellung des Berichts in keiner Weise der Unternehmenskultur und Mitarbeiterstimmung an unseren Logistikstandorten. Unser Ziel und Anspruch ist es, ein guter und verantwortungsvoller Arbeitgeber zu sein. Dass wir hierbei auf einem guten Weg sind, bestätigen uns auch unsere Mitarbeiter, die die Bedingungen vor Ort am besten kennen. Laut einer vertraulichen Mitarbeiterumfrage mit einem externen Meinungsforschungsinstitut aus dem Oktober 2013 bestätigen uns die mehr als tausend Teilnehmer allein am Standort Erfurt ein positives Arbeitsklima:
88 Prozent unserer Mitarbeiter macht ihre Tätigkeit Spaß
84 Prozent unserer Mitarbeiter planen, langfristig bei Zalando zu bleiben
80 Prozent der Mitarbeiter sind stolz, bei Zalando zu arbeiten
Zusätzlich lassen wir einmal pro Quartal an allen unseren Logistikzentren sowie an den Standorten unserer Dienstleistungspartner die Arbeitsbedingungen und Sozialstandards durch die DEKRA als unabhängiges Institut überprüfen. Diese Überprüfungen haben uns in den letzten Jahren stets sehr gute Arbeitsbedingungen bescheinigt. So ergab der letzte DEKRA-Bericht am Standort Erfurt beispielsweise ein Gesamtergebnis von 1,3 (von 1 – sehr gut bis 4 – nicht akzeptabel).
Diese Ergebnisse und Einschätzungen unserer Mitarbeiter und unabhängiger Prüfinstitute stehen im krassen Widerspruch zu dem im Bericht gezeichneten Bild. Wir nehmen die erhobenen Vorwürfe sehr ernst und werden selbstverständlich alle Kritikpunkte gründlich und selbstkritisch prüfen, möchten jedoch auch zu einigen Punkten Stellung nehmen, die wir so nicht stehen lassen wollen (weitere detaillierte Kommentare zu den Kritikpunkten finden Sie in unserer FAQ Liste).
Wir waren erschüttert über den Bericht eines angeblichen Todesfalls in unserem Logistikzentrum in direkter Folge von Überarbeitung und den Vorwurf, diesen verheimlicht zu haben. Tatsache ist, dass es bis zum heutigen Tag keinen einzigen Todesfall in unserem Logistikzentrum in Erfurt gab. Aufgrund des unerwarteten häuslichen Todesfalls eines unserer Mitarbeiter, haben wir selbstverständlich Anteil genommen, mit allen Kollegen eine Schweigeminute eingelegt und im Namen der Kollegen einen Kranz bei der Beerdigung niedergelegt. Zusätzlich suggeriert der Bericht systematische Überwachung, Bespitzelung und Verfolgung und zieht einen direkten Vergleich zu Stasi-Methoden. Diesen Vergleich empfinden wir als undifferenziert und unangemessen, zudem entspricht er nicht den Tatsachen. Wie in Produktionsbetrieben üblich, messen wir die Leistung von Prozessen, Teams und einzelnen Mitarbeitern, um auf dieser Basis Prozesse zu verbessern und Feedbackgespräche zu führen.
Wir bieten unseren Mitarbeitern an den Logistikstandorten langfristig sichere Arbeitsplätze, eine angemessene Bezahlung, ein positives Betriebsklima und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Wenn wir oder einzelne unserer Führungskräfte im Einzelfall diesem Anspruch nicht gerecht werden, sehen wir uns in der Verantwortung, weiter an uns zu arbeiten und die Bedingungen für unsere Mitarbeiter weiter zu verbessern.
Als Unternehmen und Team stehen wir erst am Anfang einer einzigartigen Erfolgsgeschichte. Diesen Weg werden wir auch weiterhin gemeinsam mit unseren Mitarbeitern gehen.
David Schröder
Geschäftsführer Zalando Operations"
Stellungnahme zu RTL Extra, 14.4.2014 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 17.04.2014)
"Am Abend des 14. April 2014 wurde in der TV-Sendung RTL Extra ein Undercover-Bericht über Zalando ausgestrahlt. Eine Journalistin hat von ihren Erfahrungen im Logistikzentrum berichtet und dabei deutliche Kritik an den Arbeitsbedingungen von Zalando geäußert.
Aus unserer Sicht entspricht diese Darstellung in keiner Weise der Unternehmenskultur und Mitarbeiterstimmung in der Logistik von Zalando. Unser Ziel und Anspruch bei Zalando ist es, ein guter und verantwortungsvoller Arbeitgeber zu sein. Daran arbeiten wir jeden Tag gemeinsam mit unseren Mitarbeitern und fördern eine unternehmerische und partizipative Unternehmenskultur, in der jeder einzelne Mitarbeiter mitdiskutieren und mitgestalten kann.
Wir bauen nun seit 2011 eine eigene Logistik für Zalando auf. Uns war von Anfang an bewusst, dass es nicht leicht ist, in der Logistik als guter Arbeitgeber wahrgenommen zu werden – erst, recht nicht, da diese Branche in Deutschland generell leider über kein gutes Image verfügt. Deswegen haben wir von Beginn an besonderen Wert auf ein tolles Team gelegt, das diesen Herausforderungen gewachsen ist.
Zalando hat 2012 in Erfurt sein erstes selbstentwickeltes Logistikzentrum in Betrieb genommen. Diesen Sommer werden die ersten Mitarbeiter zwei Jahre vor Ort beschäftigt sein. Bereits jetzt sind wir der größte private Arbeitgeber in der Stadt Erfurt und wir erhalten täglich sehr viel Zuspruch aus der Mitarbeiterschaft und der Region. Natürlich haben wir auch von Anfang an betont, dass wir bei weitem nicht perfekt sind und uns ständig weiterentwickeln wollen. Mehr als 2.000 Mitarbeiter gewinnt man nirgendwo in Deutschland leicht und angesichts der aktuellen Arbeitsmarktsituation ist es ungleich schwerer, Mitarbeiter langfristig an sich zu binden.
Deswegen werden wir auch jetzt genau prüfen, in welchen Punkten die Kritik des Berichts zutrifft und ob es sich hierbei um systematische Probleme oder Fehler Einzelner handelt. Unabhängig von Medienberichten, vertrauen wir bei der Einschätzung unserer Arbeitsbedingungen voll und ganz auf das Feedback und Urteil unserer hoch motivierten und engagierten Mitarbeiter. Denn diese kennen die Bedingungen vor Ort am besten und können sie deshalb auch am besten einschätzen. Neben den vielfältigen Foren zum persönlichen Dialog führen wir dazu einmal jährlich an allen Standorten eine anonyme Mitarbeiterumfrage mit einem externen Meinungsforschungsinstitut durch. Im Oktober 2013 haben daran mehrere Tausend Mitarbeiter teilgenommen, davon allein am Standort Erfurt mehr als 1.000. Die Ergebnisse aus dem Logistikbereich erfüllen uns mit Stolz und sind ein Beleg dafür, dass wir gemeinsam mit unseren Mitarbeitern schon viel erreicht haben:
88 Prozent unserer Mitarbeiter macht ihre Tätigkeit Spaß
84 Prozent unserer Mitarbeiter planen, langfristig bei Zalando zu bleiben
80 Prozent der Mitarbeiter sind stolz, bei Zalando zu arbeiten
Aber wir ruhen uns selbstverständlich nicht auf diesem positiven Feedback auf. Wir sind ein junges Unternehmen und sicher nicht perfekt. Wir machen eine Entwicklung durch und wollen uns mit Hilfe des Feedbacks und der Initiative unserer Mitarbeiter ständig weiter verbessern. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber noch nicht am Ziel.
Die Prozesse in Erfurt sind von Zalando Mitarbeitern entwickelt worden und werden gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort ständig verbessert. Sie entsprechen allen gängigen Standards in der heutigen Logistik. Die Arbeit in unseren Logistikzentren ist anspruchsvoll. Deshalb achten wir bei der Gestaltung aller Prozesse und Arbeitsplätze auf gute Ergonomie und sinnvolle technische Unterstützung. Unser eigenentwickeltes Logistik-IT-System hilft uns dabei, die logistischen Prozesse zu steuern, dient jedoch nicht der Überwachung und Kontrolle einzelner Mitarbeiter. Ziel ist eine erfolgreiche Prozesskette, damit jeder Kunde zuverlässig und pünktlich seine Bestellung erhält. Unsere Mitarbeiter sind hierbei der entscheidende Faktor und daher investieren wir viel Zeit in ihre Ausbildung und Qualifizierung sowie in regelmäßige Feedbackgespräche.
Als Unternehmen und Team stehen wir erst am Anfang einer einzigartigen Erfolgsgeschichte. Diesen Weg möchten wir auch weiterhin gemeinsam mit allen Kolleginnen und Kollegen gehen.
David Schröder
Geschäftsführer Zalando Operations"
(Zugriff: 25.09.2012)
Am 24.09.2012 haben wir Zalando schriftlich um eine Stellungnahme zu unserer Bewertung ihrer Fairness-Qualität gebeten.
Zalando - zu ZDF-Magazin Zoom (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 06.08.2012)
"Vielen Dank für Euer Feedback.
Wir haben erkannt, dass einige Dinge in der Vergangenheit falsch gelaufen sind. Wir wollen nur darauf hinweisen, dass das Lager in Großbeeren eben nicht von uns direkt betrieben wird, die Mitarbeiter sind bei einem Dienstleister angestellt und der hat dort aus Hausrecht, somit haben wir auch weniger direkten Einfluss als bei unseren eigenen Mitarbeitern. Das soll aber nicht bedeuten, dass wir uns der Verantwortung entziehen wollen, wir fühlen uns auch für die Mitarbeiter unser Dienstleistungspartner verantwortlich. Aus diesem Grund sind wir bereits mit unserem Dienstleiter im Gespräch und werden gemeinsam Standards erarbeiten, die auch in den kommenden Tagen direkt in die Umsetzung gehen. Bitte gebt uns etwas Zeit darauf zu reagieren. Unser Anspruch und Selbstverständnis als Arbeitgeber ist sicher nicht so wie es der Beitrag dargestellt hat; so wollen wir nicht sein! Wir hoffen, dass wir Euer Vertrauen zurückgewinnen können!"
Zalando - zu ZDF-Magazin Zoom (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 06.08.2012)
„Natürlich haben auch wir den Bericht im ZDF-Magazin Zoom verfolgt. Vielen Dank für Euer kritisches Feedback – das ist uns wichtig und trägt dazu bei, dass wir uns immer wieder hinterfragen und verbessern. Wir freuen uns, dass Ihr Euch mit solchen Themen auseinandersetzt und uns in die Verantwortung nehmt.
Zalando ist sich seiner Verantwortung für jeden einzelnen Mitarbeiter, egal ob direkt oder indirekt beschäftigt, bewusst. Die Eindrücke der Dokumentation spiegeln aus unserer Sicht nicht die Arbeitsatmosphäre in den Zalando-Standorten wieder. Leider ist uns jedoch bewusst geworden, dass wir auf unsere Dienstleister deutlich mehr Einfluss nehmen müssen. Im Fall von unserem Lager in Großbeeren arbeitet Zalando mit einem Partner zusammen, der größtenteils für das Personal und für die Prozesse im Lager verantwortlich ist. Diesen Partner werden wir stark prüfen und noch regelmäßiger kontrollieren, damit es zu keinen Missständen mehr kommen kann.
In Bezug auf die sanitären Anlagen werden sofort Maßnahmen ergriffen. Außerdem werden wir zukünftig noch stärker darauf achten, dass alle unsere Partner die von uns gesetzten Sozialstandards einhalten. Die Mitarbeiter, die Ihr in dem Beitrag gesehen habt, waren alle keine Zalando Mitarbeiter sondern für unseren Dienstleister tätig. Aber wir müssen auch hier für die Angleichung aller Standards Sorge tragen und werden dies auch aktiv tun“.